Deutsche Besetzung Frankreich (1914-1918)

  • Hallo zusammen,

    Hier, was man ein unbekanntes Postobjekt (Upo) nennen kann. Es handelt sich um ein Zettel, das ein Paket begleiten sollte, das 49000 Mark enthält (2, 550 Kg) von der Crédit du Nord von Cambrai nach die selbe Bank in Lille.
    Die leider unvollständige Frankatur ist aus 78 Etappenmarken zu 25 c zusammengestellt. Man könnte fast an eine Infla-Frankatur glauben.
    Dieses Paket wurde durch die Feldpostexpedition der 54. Infanterie Division (Deutsche Feldpost 721) übernommen die sich in der Nähe von die Siegfriedstellung im November 1917 fand.
    Dieser Postobjekt stellt mehrere Fragen:
    - Mit wieviel war es am Anfang frankiert?
    - Die Wertangaben waren auf 8000 Mark in den Etappengebieten normalerweise beschränkt. Hier haben wir 49000 Mark, was die gestattete Obergrenze überschreitet.

    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Emmanuel,

    zu deinen Fragen kann ich leider keine Antwort liefern, aber zu dem grandiosen Stück kann ich dich nur beglückwünschen. Dass ein Goofy hier Marken abgenommen hat, lässt sich leider nicht mehr korrigieren - aber es ist trotzdem der größte Hingucker, den ich bei deinem Sammelgebiet kenne.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,
    Ich habe so viele Etappenmarken auf einem einzigen Postobjekt niemals gesehen. Aber ich bin noch ein junger Sammler in diesem Gebiet.Bernd (BaD) und Manfred (Postarchiv) könnten eine andere Meinung haben.
    Sogar mit fehlenden Marken ist das ein außerordentliches Stück.
    Wenn ich gleichzeitig auch die 49000 Marks hatte finden können....wäre mein Glück vollständig gewesen. :D
    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Emmanuel,

    ich bin sicher, dass die unsere Freunde hier helfen können, denn so ein eklatanter Unterschied ist kaum zu erklären. Sicher findet sich die Vorschrift noch.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Emmanuel,

    was für ein Traumbeleg. Sensationell und wunderschön.
    Leider kann ich zu dem Porto nichts beitragen, über die Gebühren im besetzten Frankreich habe ich nichts.
    Der Portobetrag ist auch ohne die fehlenden 8 Marken natürlich ungewöhnlich hoch, wobei ich fest glaube , das die fehlenden 8 auch 25c oder andere
    Kleinwerte waren.
    2,5 kg. wären eigentlich ein Paket, aber dazu gehört eine Paketkarte. Auf der müsste eigentlich die Frankatur kleben. Erstaunlicherweise habe ich im letzten
    Jahr 2 ähnliche Belege der Reichspost gesehen, die genau wie dein „ Objekt“ aussahen und schwerer als 500 gr. waren. Es gab keine Erklärung für die
    Frankatur und ob Paket oder Wertbrief. Nicht nur der fehlende Paketaufkleber, sondern vor allen die blaue handschriftliche Einschreibnummer deuten auf allen auf einen Wertbrief hin.
    Innerdeutsch wären es bei 49000 Mark nur 8,20 Mark Versicherungsgebühr. Keine Versendungsart kann mit dieser das hohe Porto auf deinem Brief oder Paket erreichen. Ich finde keine Erklärung.
    Vielleicht kann Manfred helfen, der weis über diese Zeit sehr viel.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    Meinen Beobachtungen nach (habe ich noch keine offiziellen Texte gefunden), man muß den deutsche Auslandtarif von 1906 für die Wertangaben in besetztem Frankreich benutzen.
    Aber in diesem Fall geht das nicht. Tatsächlich weiß ich nicht, ob das ein Brief oder ein Paket ist. Gibt es ein Höchstgewicht für einen Brief?
    Ich habe hier einen anderen Wertbrief schon vorgestellt, für den der Tarif von 1906 der Frankatur gut entspricht.
    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Bernd,
    Deine Antwort noch einmal lesend zur gleichen Zeit wie der Tarif von 1906, kann sein, dass es eine Lösung gibt.
    Du vermutest, daß es 8 Marken 20 Pf / 25 c fehlt, was die Frankatur zu 17,2 M brächte (oder 21,5 Franc).
    Das ist meine Berechnung, die Du wirst korrigieren können, weil Du ein Experte sicher mehr bist, als ich bezüglich des Tarifs von 1906.
    - 2,550 Kg = Packet = 80 Pf bis zu 5 Kg.
    - Einschreiben: kein für Packete mit Wertangabe.
    - Versicherung: 8 Pf je 240 M. 49000 = 205*240 M = 16.4 M
    - 80 Pf+16,4=17,2M = 21,5 Fr.
    Diese Lösung scheint sehr/zu einfach. ?(
    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Emmanuel,
    Deine Erklärung sieht doch gut aus. Solange keine anderen Rechtsquellen vorliegen, ist eben dies die Lösung. Leider kann ich mich im Moment nicht intensiver damit beschäftigen, fällt aber auf die Schnelle auch keine andere Lösung ein. Herzlichen Glückwunsch zu dem Beleg.

    Mit freundlichen Grüßen
    Postarchiv

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    Ernst Freiherr von Feuchtersleben