Muster ohne Wert (MoW)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich zeige hier ein anderen "nicht gemeldete" MOW.

    Der Absender in Constantinopel hat der Brief mit österreichischen Post über Wien, Bayern, Strasbourg und Paris nach der Kleinort Tarare geschickt.

    Kein grossen Muster aber hübsch.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    der wäre noch Superklasse, wenn das Muster nur halb so groß wäre und keine geschmiedete Nadel hätte. Ein Traum. :P:P:P

    Eigentlich gehört der in meine Sammlung ... :huh:

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Interessant ist die Tatsache dass der Ort damals grösser war als Heute. Den Wachstum damals ist der Textilindustrie zu verdanken.
    Und man freut sich wieder dass man ein Archiv mal geöffnet hatte. :)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tarare_(Rhône)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Sammlerfreunde,

    diesen Brief mit Vermerk "Anhängend Muster ohne Werth" konnte ich an Land ziehen:

    Bamberg - Würzburg vom 3.3.1867 frankiert mit 6 xr und oMR 32 aus Bamberg, der Ortsaufgabestempel fehlt.

    Der Brief ist ohne Textinhalt, so dass ich nicht feststellen kann, welches Muster hier angehängt war.

    Gehen wir davon aus, der Brief mit seinem angehängten Muster entsprach den Vorschriften für Mustersendungen, dann handelt es sich hier um eine Mustersendung der 6. Gewichtsstufe ( Tarif vom 1.8.1865 - 30.9.1868 ) mit einem Gewicht von 12 1/2 - 15 Loth in der 1. Entfernungszone.
    Allerdings kosteten Briefe von über 1 - 15 Loth ebenfalls nur 6 xr, was eine Versendung als Normalbrief ebenfalls möglich macht.

    Ich denke ich werde den Brief trotzdem unter Mustersendungen einsortieren, da der Absender letztendlich wohl doch eine diesbezügliche Versendug bezwecken wollte.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    ein sehr schönes Stück, das man nicht leicht finden wird. Wenn ein Brief, wie hier, dabei war, war die Mustereigenschaft verloren. Hier war es also ein Brief über 2 Loth, dem man ein Muster angehängt hatte, auf das der Absender nur hinweisen wollte. Nur bei der Versendung eines z. B. halben Lederhandschuhs mit Adress - Aufkleber wurde in 1x Schritten nach Gewicht unterschieden.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayernjäger,

    ein toller und seltener Brief, zu 100% nach meinem Geschmack..... :thumbup:

    Wie unser BK schon betont, solche BRiefe mit den kleinen und grossen Besonderheiten der PO
    zu finden und dann in dieser Qualität, dass macht einfach spass :)

    Viele Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo zusammen,

    dieses Briefchen ist mir zugelaufen, das hierher passt. Nicht aus Bayern, aber immerhin nach dessen linksrheinischer Provinz.

    Es ging im Mai 1853 von Heidelberg nach Frankenthal; weniger als 10 Meilen entfernt - 3 Kreuzer Porto (MiNr. 2b) sind korrekt für einen gewöhnlichen Brief bis 1 Loth.

    Viel geschrieben wurde in diesem Faltbrief wohl nicht - gerade ausreichend, um ihn zu datieren. Anliegend der aufgefaltete Brief. Wie schwer - bzw. leicht - durfte/musste die Anlage sein, damit die frankierten 3 x ausreichten?

    Viele Grüße von balf_de

  • Lieber balf_de,

    da hast du ein seltenes Stück ergattert - 3x Muster ohne Wert anhängend durften bis 10 Meilen 2 Loth wiegen, wenn der Brief ohne das Muster unter einem Loth blieb, wovon ich bei deinem Stück ausgehen darf.

    In meiner Slg. habe ich keinen Baden - Bayern - Brief mit MoW zu 3x, so dass ich dazu nur beglückwünschen kann.

    Im nächsten Rundbrief der ARGE Baden wird der 2. Teil des Postvertrages Baden - Bayern 1.5.1851 erscheinen (der eben im RB der ARGE Bayern klassisch erschienen ist) - ich bin sicher, Rainer Brack würde sich sehr freuen, wenn du den dort noch einflechten könntest.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich möchte nochmal auf meinen Brief aus post 84 zurückkommen.

    Bayern klassisch hat darauf hingewiesen, dass dieser Brief seine Eigenschaft als Mustersendung verwirkt hat, da ein Brief beigefügt war.
    Die VO besagt, dass der Warenprobe oder Mustersendung keine Briefe beigefügt sein dürfen sondern lediglich eine Adresse mit Angaben zu Preisen, Fabrikationsbezeichnungen, Hndelsbezeichnungen oder Nummern. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies alles außen auf einer Mustersendung stehen sollte oder überhaupt durfte.

    Jetzt stellt sich die Frage, wie diese Adresse gestaltet sein durfte?

    Ich habe jetzt schon eine größere Anzahl von Muster- oder Probesendungen gesehen, die aus kleineren Teilen bestand und somit eine Adresse dort nicht direkt befestigt werden konnte. Folglich waren die Muster an einem Brief ohne Inhalt befestigt.

    Wenn ich die Verordnungen und deren Ausführungsbestimmungen lese, drängt sich bei mir die Vermutung auf, dass mit Adresse auch ein sog. leerer Brief (diese Bezeichnung gibt es auch bei der Fahrpost und gemeint sind damit die Paketbegleitbriefe und Paketbegleitadressen) gemeint sein kann. In diesem Zusammenhang kommt die Mustersendung aus post 84 wieder ins Gespräch. Der Brief (Begleitbrief) ist leer, sprich ohne Inhalt. Er dient nur als Adressenträger für die Mustersendung. Die Definition Brief trifft bei einem in Briefform gefalteten leeren Papierbogen nicht zu, da keine schriftliche Nachricht enthalten war.

    Handelt es sich also doch um eine Mustersendung im eigentlichen Sinn?

    Was meint ihr dazu?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    wenn der Brief heute nicht mehr sicher als vollständig zu deklarieren ist, wird es schwer zu beweisen sein, dass er "leer" war. Bei der Fahrpost bedeutete "leer", dass er keinen für die Fahrpost zu deklarierenden Inhalt besaß, also nichts von Wert oder in Form einer handelbaren Ware. Bei deinem Brief aus # 84 müsste man auch die Rückseite sehen. Wäre dort ein Siegel angebracht gewesen, wäre er verschlossen gewesen und hätte, Muster hin, Muster her, als Brief taxiert/frankiert werden müssen.

    Wäre er "offen" gewesen, also ohne Einlage, Text oder dergleichen, wie du spekulierst, hätte das Muster ja ohne Schlitzung nicht an ihm halten können und hätte sich beim Transport sofort wieder von seinem Trägermaterial gelöst. Eine Fixierung des Musters am Briefpapier musste aber vorgenommen worden sein, sonst hätte man sich das alles ersparen und das Muster einfach eintüten können.

    Nur wenn das Muster von seiner Art her nicht geeignet war, in ein Kuvert zu rutschen, musste man es außen mit Bindfaden in der Regel befestigen.

    Nach meiner Erfahrung sind solche Briefe i. d. R. gewöhnliche Briefe gewesen, denen man ein Muster angehängt hat. Meistens hat man in den Briefen vermerkt, welcher Art und welche Nummer die Muster hatten und welche Kosten bei welchen Quantitäten auf den Erwerber zukamen. Der alleinige Versand eines Musters ohne weitere Kommentare setzte auch eine Informationsdichte zwischen Absender und Empfänger voraus, die nicht überall gegeben war. Von daher wäre im Rahmen einer Beschreibung für eine Ausstellungssammlung binär zu argumentieren, was ja den Brief weiß-Gott-nicht schlechter macht, zumal er sich ja hervorragend präsentiert.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Von daher wäre im Rahmen einer Beschreibung für eine Ausstellungssammlung binär zu argumentieren, was ja den Brief weiß-Gott-nicht schlechter macht, zumal er sich ja hervorragend präsentiert.

    Liebe Freunde,

    da kann ich mich nur anschliessen, eine Augenweide und kleine Kostbarkeit dieser Brief mit der
    in solcher Qualität sehr unterschätzten 6Kr blau. :D
    Gerne hätte ich ein Pendant gezeigt, aus juni 1864, also kurz vor der Tarifänderung, mit dem
    Bindfaden noch an dem Siegel, Bayreuth-Ploessberg, nur leider ist mein Scanner seit heute defekt
    und muss getauscht werden.(2Monat neu :cursing: )

    Der Brief lief etwa 65Km, wofür nach dem Tarif vom 1.7.1858-31.7.1865 im ersten Gewicht ja 3Kr
    ausgereicht hätten, in wie weit das anhängende MOW das Porto moderierte muss ich erst nachsehen...

    wenn er wieder ganz ist stelle ich den Brief hier ein und bis dahin werde ich eure Diskussion aufmerksam
    verfolgen. :):)

    Viele grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    wenn er 6x aufweist bis 12 Meilen, dann wog er ohne Muster unter 1 Loth und mit dem anhängenden Muster bis 2 Loth.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Bayern Klassisch,

    ja das stimmt genau so, wie Du es schreibst, er lief bis zwölf Meilen und hat 6xr verklebt.

    Dann wog er bis 2Loth mit dem anhängenden Muster, habe es zwischenzeitlich auch
    auf Seite 24, im Sem gelesen...

    Der Brief alleine wiegt 8gramm, nach Neueinteilung des Loths ab 1862(1L=1/30Zollpfund
    =16,66gramm) dürfte das Warenmuster zwischen 8,67 und 25,32gramm gewogen haben,
    oder!?

    Der schöne Brief ist so auch keine Massenware ;) Ein zur Zeit in Kur befindliches, prominentes
    Mitglied der Arge hat ihn mir mal als einen der ersten vermacht, es folgten einige weitere 8o:D

    Ob es in dem Kurort, wo das wehrte Mitglied weilt noch Briefbestände gibt? Ich glaube eher nicht 8)

    Liebe grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Social (22. März 2013 um 20:35)

  • Lieber Bayern Social,

    die einzigen 2 Briefe, die ich bei der Reha dabei habe, wird der liebe VorphilaBayern morgen geschenkt bekommen, wenn er mich besucht. :)

    Die Neueinteilung des Zollpfunden fand 1862 statt, nicht 1868, soweit mir noch erinnerlich. Steht auch im Sem irgendwo ... ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    natürlich 1862, schon geändert.....Zu wenig Licht hier im Büro,
    genauso wie bei den bayr. Postlern 1862 8o;(8o

    CU 8)
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Es ist ein kleiner Brief von aussen betrachtet, aber wenn man den öffnet zeigt sich was ganz anderes als man erwarten kann.

    Der Brief lief von Milano, Königreich italien nach Verviers damals noch in Frankreich. Das Jahr ist 1813, Monat April.
    Es ist wohl ein reinen Portobrief, aber ich weiss nicht ob der Empfänger 10, 11 oder 16 Decimes bezahlt hat - schwer zu deuten.
    Vermutlich war es hier keine Begünstigung, weil der Muster nicht erwähnt war.

    Der Stempel BF Milan ist auf Briefe nach Frankreich abgeschlagen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    könnte 11 sein, bin aber nicht sicher.

    Die Muster sind von simpler Qualität - oft hat man ja Seidenmuster oder mehrfarbige Stücke - hier mal etwas simples, was die Leute auf der Straße getragen haben. Ein tolles Stück - ich liebe diese Briefe mit musterhaftem Inhalt. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    so ist es - die Prominenz früherer Zeiten kennt man ja genau; nur die große Masse der Menschen sind hinsichtlich vieler Dinge unerforscht. Daher sind solche Briefe wichtig, weil man den Alltag sieht, nicht eine Stoffprobe des Krönungsornats von Königin Victoria. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.