Hallo zusammen,
Bei Michel unter 370b katalogisiert als:
23.6. - 30.6.1934 - 3.Südamerikafahrt (Argentinienfahrt) mit Anschlussflug Berlin-Friedrichshafen von Friedrichshafen über Recife, Rio de Janeiro nach Buenos Aires mit violettem Fahrtbestätigungsstempel.
Das Porto setzt sich zusammen aus 25 Rpf. Auslandsbrief bis 20gr. zuzüglich 4 mal 1,50 RM/5gr. für die Beförderung mit dem Luftschiff Graf Zeppelin.
Alles richtig, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Das gilt auch für Michaels Information bezüglich der relativen Häufigkeit von Luftschiff-Bedarfspost. Es gab eine allerdings ziemlich kurze Zeitspanne - etwa zwischen 1932 und 1935 -, wo das Luftschiff "Graf Zeppelin" auf seinen in 14-täglichem Turnus durchgeführten Südamerikafahrten die schnellste und zuverlässigste Beförderungsmöglichkeit von Personen, Post, und anderen Gütern war.
Aus philatelistischer und postgeschichtlicher Sicht halte ich das abgeschlossene Sammelgebiet "Luftschiff-Bedarfspost" für ausgesprochen attraktiv, auch wenn die Firmenbriefe meist keine optischen Highlights sind. Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, würde ich mich vermutlich darauf spezialisieren ...
Aus meiner alten Sammlung kann ich hier etwas beisteuern (allerdings ohne Siegelseiten).
Der erste Brief wurde auf der 7. Südamerikafahrt 1933 (6.-26. September) befördert.
Er wog 31-35 Gramm. Entsprechend setzt sich das Porto aus 7 x 1,25 RM (Post nach Brasilien war etwas billiger als die in die anderen Staaten Südamerikas) für die Luftschiffbeförderung plus 25+15 Rpf für den über 20 Gramm schweren Auslandsbrief, zusammen 9,15 RM
Der zweiter Beispiel-Brief wurde auf der 12. Südamerikafahrt 1934 (vom 8.-19. Dezember) - der Weihnachtsfahrt - befördert. Mit 31 Gramm Gewicht war er auch in der 7. Gewichtsstufe. Daher setzt sich das Porto aus 7 x 1,50 RM (Luftschiff) + 0,25+0,15 RM (Auslandsbrief) + 0,30 RM (Einschreiben) = 11,20 RM zusammen.
Nach meinen Erfahrungen mit Freistempler-Frankaturen halte ich den geforderten Preis für den gezeigten Beleg zwar auch für ambitioniert - deutlich über der Katalogbewertung - aber nicht für überzogen: unsere Sammler-Vorgänger freuten sich mehr über schöne Frankaturen, unattraktive Firmenbriefe wurden häufig nicht aufbewahrt und sind daher schwer zu finden. Aber heute durchaus im Trend ...
Viele Grüße,
Alfred (balf_de)