Sachsen - Bayern Vereinszeit

  • Lieber Michael,

    "... sobald wie möglich ..." steht da. "Küste" soll wohl Kiste heißen, auch wenn ich das so phonetisch nicht kenne.

    Die Korrespondenz ist recht umfangreich, Gott-sei-Dank, sonst hätten wir kaum 1 Ngr. - Briefe nach Bayern.

    Der Brief lief von Schöneck über Oelsnitz nach Hof per Bahn. Briefe nach Hof zeigen oft keinen Ankunftsstempel, daher wundert mich sein Fehlen hier nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • So,

    es ist geschafft, der erste vollständige Beleg aus Sachsen, man soll`s ja kaum glauben. Und dann auch noch von einem prominenten Absender in Sachen Maschinenbau der damaligen Zeit, Ernst Gessner / Aue:

    http://www.google.de/imgres?imgurl=…ved=0CDMQrQMwBg

    Bei dem Adressaten in der bayer. Rheinpfalz, mit welchem Gessner lt. Briefinhalt über Bezug und Verwendung technischer Ausrüstungsteile seiner Maschinen korrespondierte, handelt es sich um die Filztuchfabrik Marx in Lambrecht.

    http://www.jj-marx.de/wir-ueber-uns.html

    Der im DÖPV Porto aufgegebene und auf seinem Beförderungsweg über Frankfurt a.M. gelaufene Beleg wurde mit 12 Kr über 20 Meilen bis 1 Loth taxiert, welche vom Empfänger im linksrheinischen Bayern zu zahlen war.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    Portobriefe aus Sachsen in die Pfalz gibt es nur ganz, ganz wenige - klasse, wenn du einen schmucken schnappen konntest.

    Sachsen war halt hochindustriealisiert, was man von der Pfalz nicht behaupten konnte (und wenn Sachse und Pfälzer aufeinander trafen, hat eh keiner den anderen verstanden). :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    für die IM-Sammlung nun anbei der bislang älteste Beleg mit einer Mi-Nr. 6, eine Marke mit dem Bild Königs Friedrich August II. (1797-1854) mit enormer Tiefenwirkung. Beim Absender sitze ich im Moment leider auf der Leitung. Der Adressat in Wachenheim ist klar, Weingutsbesitzer Wolf hatte weit über die Pfalz hinaus Kundschaft. Was mir auch unklar ist, ist der vom Absender angebrachte zum Leitwegvermerk "über Hof", was hat er sich damit wohl versprochen ?

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    wohl einer der schönsten Sachsenbriefe in die Pfalz - und einer der frühesten sowieso. Gut gemacht. :P:P

    Die Leitwegsvorgab "p(er) Hof" hatte schon ihre Berechtigung, denn man konnte von Sachsen aus auch via Preußen und Taxis (Halle, Erfurt, Kassel und Frankfurt am Main) verschicken. Das war zwar ein ziemlicher Umweg, aber da durchgängig mit der Bahn befördert werden konnte, sicher nicht langsamer als so, wo es per Bahn nach Zwickau, Plauen, Hof, Bamberg und Nürnberg ging. Dann per Kutsche via Würzburg nach Heidelberg. Letztlich per Bahn von dort via Mannheim und Ludwigshafen in Richtung Zielort.

    Hier hat sich Sachsen an die Vorgabe gehalten - ob absichtlich, oder weil es gerade so passte, wird man nicht erfahren können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    besten Dank, kannst Du evtl. noch den Absender entziffern, ich komm`einfach nicht weiter damit.

    + Gruß :thumbup:

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... habe ich schon versucht zu finden in Leipzig 1851, muss aber bei Franz Kessel (Keßel) Fehlanzeige melden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ok, das geht mir im Moment genauso, aber besten Dank für die Entzifferung. Nur der Vollständigkeit halber: Was steht eigentlich noch vor dem Franz Kressel, ist das ein St und wozu, eine Art Anrede ?? ;(

    + Gruß


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    Bf Franz Keßel = Brief von Franz Keßel / Kessel; das hat alles der Empfänger geschrieben, damit er schon außen sehen konnte, welche Geschäftskorrespondenz es war. Später gab es ja die Firmenstempel, die auch für die Empfänger von Vorteil waren, weil man so auf den 1. Blick sah, von wem er kam.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    auch wenn irgendso ein Vollpfosten... :cursing: ...den anbei einst einmal mit Falz befestigten Ganzsachenbeleg ziemlich grobschlächtig von der Seite gerissen und deswegen Rückseite einschl. AK-Abschlag deutlich gelitten haben: Der hübsche Wertstempel zu 3 Ngr der Ganzsache U18 (Klappenstempel K1) und die Datierbarkeit mittels des recht ordentlich abgeschlagenen Aufgabestempels kann darüber gerade noch so hinwegtrösten. Ausnahmsweise ist hier einmal der Adressat kein Weingut, sondern ein Premier-Lieutenant.

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    das ist kein Mangel - das nennt sich "hastig geöffnet", mehr nicht.

    Von vorne, und das allein zählt, sieht er doch klasse aus. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ...das ist kein Mangel - das nennt sich "hastig geöffnet", mehr nicht.

    ...ich würde Dir nur zu gerne zustimmen, allein über das durch den Premier-Lieutenat hastig eröffnete hinaus, hat noch jemand on top den einst einmal im mittleren Brief-Rückseitenbereich befestigten Brief roh von der Seite gerissen, die größen Löcher und Kleberänder sieht man im Original noch besser als im scan.

    Hoffen wir auf noch bessere Stücke.

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo zusammen,

    der im obenstehenden post geäußerte Wunsch ist prompt in Erfülllung gegangen. Als ein Fan der Staatswappen-Ausgaben freut`s mich jetzt sogar den Höchstwert zu 5 Groschen auf Reco-Beleg vorstellen zu dürfen, das auch in recht guter Zähnung. Der Brief ist leider ohne Inhalt, aufgegeben von Phillipp & Müller / Zschopau an M. Lefo & Co / Ludwigshafen a.Rh. - bei beiden allerdings noch keinen Internet-link gefunden. Einfacher dafür wiederum die Gebührenaufteilung: 3 Ngr für den DÖPV-Brief bis 1 Loth über 20 Meilen und 2 Ngr für das Einschreiben.

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Tim,

    wenn man mal im Forum nicht mehr weiter weiß, guckt man am besten ... im Forum! :thumbup:

    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…x02yEZVk-LiAJwg

    Damit hast du schon den 2. Brief an Lefo (sicher im Original Lefeau). Nils hats gefunden - topp Job.

    Über die jüdische Gemeinde in Ludwigshafen ließe sich da vlt. etwas herausfinden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    wie ich immer sage - auf den Inhalt kommt es an (nicht nur, aber auch!).

    Ich zeige einen simplen Portobrief aus Leipzig vom 22.12.1851 nach München - Vorstadt Au, der mal mit 12 Kreuzer Rötel, dann mit 12 Kreuzer Blaustift korrekt bis 1 Loth über 20 Meilen taxiert wurde. Siegelseitig erwähnenswert ist der m. E. als Ankunftsstempel äußerst seltene Fingerhutstempel AU b. MÜNCHEN vom 24.12.1851, den es bis 1854 gab, dessen Abschlag man aber gerne vermied.

    Die Besonderheit des Textes darf ich hier zitieren: "Lieber Sohn, wir wollten dir erst einen Stollen schicken, allein mit der Post sind die Spesen zu hoch; ich habe dir etwas eingelegt, wo du dir die Feyertage etwas mehr wie gewöhnlich kannst gütlich thun."

    Ich nehme stark an, dass dieser Satz die Übersendung von einem Geldschein oder dergleichen bedeutete - die Übersendung von Geld aber hätte zwingend einen Wertbrief bedeutet, der wiederum viel teurer geworden wäre, als die vergleichsweise moderaten 12 Kreuzer Porto (zumal ein frankierter Brief von dort 3 Neugroschen gekostet hätte, die paritätisch gut 10,5 Kreuzer wert waren, daher war der Aufschlag eher moderat und wenn man porto verschickte, musste die Post viel mehr aufpassen, ihn dem Richtigen zu präsentieren, weil sie sonst erst einmal ihr Geld nicht bekommen hätte. Einen simplen Frankobrief hätte man verschludern können - das wäre für die Post egal gewesen.

  • Lieber Ralph,
    Man sollte heute auch die Briefe Porto verschicken, dann wäre die Wahrscheinlichkeit, dass welche verloren gehen, viel geringer. ????

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    da bin ich zu 100% bei dir - nur war mein letzter Versuch nicht von Erfolg gekrönt, weil am Postschalter meine Frage zur Versendung unfrankierter Briefe negativ beschieden wurde. Schade!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.