Sachsen - Bayern Vereinszeit

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Nachdem wir hier auch ein Sachsen Kenner habe, will ich gern ein schöner Brief zeigen. Schon mal früher gezeigt, aber lässt sich mehrmals sehen, finde ich.

    Der Brief ist Recomandiert und kostete für der Absender 2 Neugroschen. Ein einfacher Brief von Leipzig nach Würzburg lag in der 3. Entfernungsstufe über 20 Meilen. Da der Brief aber 1 1/2 Loth war, war der Brief in der 2. Gewichtsstufe. Somit war der Briefgebühr 6 Neugroschen bei Frankobriefe. Insgesamt 8 Neugroschen.

    Der Brief ist in Leipzig 13.7.1860 Eingeliefert und landete in Würzburg 14.7. gelandet. Ob der Brief dann sofort weiter nach Kloster Oberzell gebracht war, wage ich nicht zu sagen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    wenn die Farbe der 5 Ngr. so ist, wie sie auf meinem Bildschirm erscheint, dann hast Du ein ungewöhnliches Exemplar erwischt!

    Zur Taxe: Für den Doppelbrief in den 3. vereinsländischen Entfernungsbezirk betrug sie 2 x 3 Ngr. (nicht Kreuzer). Hinzu kamen die 2 Ngr. für die Recommandation. Der Brief ist über die Bahnlinie Leipzig - Hof gelaufen, was leider ab 1854 nur noch in Ausnahmefällen siegelseitig durch den Coursstempel dokumentiert worden ist.

    Beste Grüße

    Altsax

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altsax

    Danke für die Antwort.
    Die Farbe ist wohl mehr orange als man es auf der Scann sehen kann. Eine Farbbestimmung wage ich nicht.
    Warum ich Kreuzer geschrieben habe weiss ich nicht, ist jetzt geändert.

    Ich hätte auch gern ein Coursstempel gesehen, aber wenn ich weiss wo der Brief gelaufen war, reicht es für meine Beschreibung.

    Ein anderer Brief aus Leipzig habe ich noch, der diesmal nach Neustadt ad Haardt im Pfalz gelaufen war. Diesmal ein einfacher Brief und das Jahr ist 1858. Auch diesmal über Hof?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    der Brief ist mit Sicherheit über Frankfurt gelaufen. Das konnte auf zwei Streckenführungen geschehen:

    a) Leipzig - Corbetha - Erfurt - Gießen - Frankfurt

    b) Leipzig - Hof - Bamberg - Würzburg - Frankfurt

    Wegen der kurzen Laufzeit tendiere ich zu a), weil auf dieser Strecke weniger Umspeditionen erforderlich waren.
    Für die Streckenführung ab Frankfurt fehlen mir die Detailkenntnisse. Vermutlich lief der Brief über Mannheim.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax,

    danke für den 1. Teil - ich tendiere auch zu diesem Laufweg. Ab FFM ging es dann über Mainz und Ludwigshafen nach Neustadt komplett mit der Eisenbahn.

    TT hat Sendungen nur dann Baden gegeben, wenn es gar nicht anders ging. Hier ging es am besten über die eigene Streckenführung.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altsax und bayern klassisch

    Danke für die Antworte. :) :)
    Ist notiert geworden.

    So jetzt mein letzten Leipzig Brief. Diesmal ohne Marke, also Bar frankiert.
    In März 1851 abgeschickt nach München wo der Brief nach 2 Tagen landete. Hier hätte ich eigentlich ein Streckenstempel erwartet. Oder irre ich mich?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Ihr Lieben

    es gibt sogar die Möglichkeit, dass Leipzig - Magdeburg - Hannover - Cassel - FFM spediert worden ist.
    Dafür würden der Streckenausbau von Leipzig bis Minden sprechen. Gerade über die Berliner - Mindener Strecke wurde extrem viel gesendet, da diese zur "Schnellbahn" ausgebaut wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Nils und Ulf,

    es kann kein Zweifel daran bestehen, daß der Beleg über die Strecke Leipzig - Hof gelaufen ist. Die Eröffnung des Fahrenden Postamtes Nr. 1 datiert allerdings vom 15.7.1851, sodaß ein Streckenstempel mangels Bahnpostbehandlung noch nicht möglich war.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Liebe Freunde,

    nach Frankobriefen mal ein Portobrief aus Dresden vom 15.10.1860 nach Horra bei Hersbruck. Die Aufgabepost taxierte ihn korrekt mit 12 Kr. über 20 Meilen bis 1 Loth für Bayern.

    Ob Bayern dann 4 Ngr. oder 12 Kr. an Sachsen erstatten musste, weiß ich nicht, weil mir keine Quellen bekannt sind, welche Postverwaltung von den beiden üblicherweise die höheren Forderungen des anderen zu begleichen hatte. Vielleicht kann ein Sachsenkenner sich hierzu äußern?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bk,

    ob es bilaterale Abrechnungsvereinbarungen für die jeweiligen Forderungen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich glaube es eher nicht, weil die dem Postvereinsvertrag beigefügten "Instruktionen" das Thema ausführlich behandeln.

    Zur Währungsumrechnung ist dazu im letzten Absatz des § 50 bestimmt:

    "Die Ausgleichung der Coursdifferenzen soll auf gemeinschaftliche rechnung erfolgen".

    Ich interpretiere das so, daß die Coursverluste, dieu.a. durch die Gleichsetzung von 3 Kr und 1 Sgr. entstehen, auf die vereinsmitglieder (Schlüssel?) umgelegt werden.

    Liebe Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax,

    danke für deine Antwort.

    Ich meinte damit, dass die internen Transite zu Anfang indivieduell berechnet wurden, also Bayern pro Brief bis zu 7 Silberpfennige an Sachsen zu zahlen hatte, wenn die bayerischen Briefe Sachsen in Richtung Preußen oder Mecklenburg transitierten.

    Umgekehrt hatte Sachsen an Bayern Transitgebühren zu zahlen, wenn man seine Briefe nach Württemberg, TT, Baden und Österreich sandte und dabei bayerisches Terrain berührte.

    Für die süddeutschen Staaten verfuhr man so bis 1855, dann stellte man fest, dass die Mühewaltung zu groß war und immer größer wurde, so dass man dann die Zahlen eines Quartals als Maßgabe nahm und ab diesem Zeitpunkt pauschal danach verrechnete.

    Ab 1861 rechnete man 2 Briefe je Loth, egal, was diese tatsächlich wogen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Sammelfreunde

    bei Delcampe gibt es doch hin und wieder etwas....

    so dieser Beleg von Plauen vom 22.12.1864 nach Hof.

    Der Beleg ist zwischen den beiden (Fahrpost-)Taxgrenzorten nach Vertrag zwischen Bayern und Sachsen gelaufen. Die Punkt lag in der Mitte zwischen beiden Orten, was jedoch nur bis 31.12.1857 so galt. (N.B. Die innerbayrischen Entfernungssangaben in diesem Vertrag nach Hof sind immer 3 Meilen mehr, da für Hof selbst 3 Meilen anzusetzen waren.)

    Jedenfalls ist es ein Portobrief der 1. Entferungsstufe. Der Empfänger hatte also 6 Kreuzer zu zahlen.

    Siegelseitig ist leider nichts....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Der nachfolgend gezeigte Laufzettel diente der Nachforschung nach einem Paket, das nach Greiz gerichtet auf dem Fahrpostcours Leipzig - Hof verlustig gegangen ist.

    Mich würde interessieren, ob weitere Belege dieser Art existieren, insbesondere, ob sie alle die gleichen Stempel aufweisen.

    Altsax

  • Lieber Altsax

    sei glücklich solch einen Beleg zu besitzen. :P:thumbup:

    Nur am Rande:
    In den Postakten von etwa 1848 bis 1852/3 des Postamtes von Magdeburg war kein einziger Laufzettel dabei, obwohl im Jahre 1850 dort 9098 eingegangen sind, aber nur 2415 abgegangen und dies war nur für den Monat Dezember. Allerdings habe ich die Vermutung, dass es keine Laufzettel sondern Franco-Zettel waren, den letztere Zahl wird im gleichem Atemzug mit abgesandten Paketen genannt...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Altsax,

    ein tolles Stück - mehr, als eine Handvoll wird es heute kaum mehr geben fürchte ich. Gut für den, der einen LZ hat. :)

    Zu den Stempeln von bayerischer Seite nur so viel: Gerade die Fahrpost hat so gut wie nie gestempelt. Weder im Transit, noch als Zielpostanstalt, wie hier zu sehen.

    Der Stempel von C. scheint aptiert zu sein - kenne ich so auch nicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Der Stempel von C. scheint aptiert zu sein - kenne ich so auch nicht.

    Lieber bk,

    bei dem Stempel von Crimmitzschau handelt es sich um die selbe Type wie bei dem von Werdau. Tages- und Monatsangabe sind anscheinend nicht eingesetzt worden. Der von Goesnitz ist ein weiterverwendeter taxisscher.

    Liebe Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax,

    vielen Dank für diese Information. Wenn es mehr LZ gäbe, könnte ich auch dazu etwas beitragen, aber nach und von Sachsen sind sie denkbar selten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Der Brief ist in Leipzig 13.7.1860 Eingeliefert und landete in Würzburg 14.7. gelandet. Ob der Brief dann sofort weiter nach Kloster Oberzell gebracht war, wage ich nicht zu sagen.

    Lieber Nils,

    nach einer Feier bei Nachbarn schreibe ich Dir noch zu später Stunde, da ich gesehen habe, daß Du
    ein Pendant zu einem Brief von mir vom Klostzer Oberzell in die Schweiz, nur jetzt an das Kloster,
    Herrn König aus Sachsen hast. :thumbup:

    Es ist wirklich ein toller Brief und die Firma König gibt auch Socialphilatelie mässig einiges her.
    wüsche ich Dir viel Spass mit dem Beleg...!

    Liebe Grüsse :)
    oliver

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Oliver (22. Oktober 2011 um 09:45)

  • Liebe Freunde,

    eben in die Hände gefallen und nicht ganz uninteressant für die POler unter uns. Darf auch in andere geeignete Threads integriert werden. ;)

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    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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