Diese Postkarte wurde am 12.11.1923 als Ersttag der Portostufe 5 Milliarden
frankiert per MeF mit fünf MiNr. 325 A P a in Gettorf als Postkarte im
Fernverkehr aufgegeben.
Liebe Grüße
Rüdiger
Diese Postkarte wurde am 12.11.1923 als Ersttag der Portostufe 5 Milliarden
frankiert per MeF mit fünf MiNr. 325 A P a in Gettorf als Postkarte im
Fernverkehr aufgegeben.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hallo Rüdiger,
zwei Fragen hätte ich zu dem Brief:
1. Was hat "Russland" mit diesem Brief zu tun? Ich kann keine russische Relevanz hier feststellen.
2. Wurde zu dieser Zeit auch gegen 21.00 oder 22.00 Uhr noch Post entgegen genommen und abgestempelt?
Hallo Ralph,
Deine zwei Fragen beantworte ich wie folgt:
1. Was hat "Russland" mit diesem Brief zu tun? Ich kann keine russische Relevanz hier feststellen.
Da das Wort "Russland" handschriftlich unter einem Stempel des Empfängers vermerkt wurde nehme ich an, dass der Inhalt dieses Briefes sich auf das Russland-Geschäft dieses Handelshauses bezog und der Beleg daher mit diesem Vermerk versehen intern an den zuständigen Sachbearbeiter weitergeleitet wurde.
Ohne den Stempel des Empfängers über diesem handschriftlichen Vermerk hätte ich vermutet, dass ein Sammler seine Postwertzeichen aus Russland in diesem Umschlag aufbewahrt hatte!
2. Wurde zu dieser Zeit auch gegen 21.00 oder 22.00 Uhr noch Post entgegen genommen und abgestempelt?
Ich gehe davon aus, dass man in Großstädten wie Hamburg rund um die Uhr Postsendungen einliefern konnte und diese jeweils zeitnah bearbeitet wurden, weshalb mich eine solche Zeiteinstellung nicht wundert.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hallo Rüdiger,
vielen Dank für deine plausiblen Antworten - immer wieder schön, auch zu den neueren Zeiten etwas dazu lernen zu können.
Dieser nach Berlin adressierte Brief bis 20 g im Fernverkehr = Portostufe 10 Milliarden wurde am 12.11.1923 in Calbe an der Saale portogerecht frankiert mit einem Zehnerblock der MiNr. 325 A P a aufgegeben.
Liebe Grüße
Rüdiger
Das Tolle an solchen Internetforen ist, dass man sich immer mal wieder aktuell mit den verschiedenen Sammelgebieten beschäftigt. So wurde ich Dank der aktuellen Bearbeitung der Infla Portoperiode 24 beim heutigen Vereinstauschtag in Aachen auf diesen Beleg aufmerksam.
Es handelt sich um einen Brief mit einer EF der MiNr. 325 A W a, also der Ausgabe im Walzendruck, die man am etwas größeren Bildformat von 18,0 mm x 22,0 mm sofort erkennt. Die häufigere Ausgabe im Plattendruck hat ein etwas kleineres Bildformat von lediglich 17,7 mm x 21,5 mm.
Dieser nach Köln adressierte Brief wurde am 12.11.1923 morgens in Hannover aufgegeben. Die Frankatur von 1 Milliarde Mark entsprach dem Porto für einen Fernbrief während der Infla Portoperiode 23 vom 05.11.1923 bis 11.11.1923.
In diesem Falle wurde das Porto bei der ersten Briefkastenleerung am 12.11.1923 noch als ausreichend anerkannt.
Interessant ist, dass als Briefumschlag ein altes Formular eines Kartenbriefes mit Eindruck "Feldpostbrief" verwendet wurde, wobei das "Feld" handschriftlich durchgestrichen wurde.
Zum Verschliessen des Umschlages wurden Bogenränder verwendet, wobei auch der Oberrand eines Paares der MiNr. 325 mit den Reihenwertzählern "60 Milliarden" und "70 Milliarden" dabei ist.
Das ist wie ich finde ein durchaus interessanter Beleg, den ich heute für 1 € aus einer Grabbelkiste eines Sammlers bergen konnte.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hallo Rüdiger,
ZitatDas ist wie ich finde ein durchaus interessanter Beleg, den ich heute für 1 € aus einer Grabbelkiste eines Sammlers bergen konnte.
meine Worte: Grips ersetzt Geld allemal. Schön, wenn wir für unser Hobby für kleine Münze solche Schmuckstücke bekommen.
Dieser am 12.11.1923 als Ersttag dieser Portostufe in Münster aufgegebene Brief im Fernverkehr nach Warendorf hatte ein Gewicht von 21 bis 100 g und kostete daher ein Porto von 14 Milliarden.
Als Frankatur dienten 10 Stück der MiNr. 325 A P a sowie zwei Stück der MiNr. 326 B P.
Liebe Grüße
Rüdiger
Diese am 13.11.1923 in Berlin aufgegebene Drucksache nach Halberstadt kostete 2 Milliarden Porto.
Als EF diente eine MiNr. 326 A P.
Liebe Grüße
Rüdiger
Aus dieser Portoperiode kann ich auch mal wieder einen Beleg aus meiner Heimatsammlung zeigen.
Gruß Helmut
Hallo Helmut,
Danke, dass Du uns in diesem Thread mit Deinem schönen Beleg unterstützt, nur weiter so!
Diese Postkarte wurde adressiert nach Ulm am 13.11.1923 in Schwäbisch Gmünd aufgegeben.
Sie ist portogerecht frankiert als MeF mit 5 Stück der MiNr. 325 AP.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hallo,
die Entwertung der Marken auf dem Wertbrief ist grauenhaft, aber dies ist in der Hochinflation keine Ausnahme.
Rechnungen und Forderungen mussten bezahlt werden, obwohl die Bezahlung oder Überweisung von 100 Millionen Mark am 12.11.1923 eigentlich lächerlich war.
Das Porto des Briefes überstiegt den Wert um ein Vielfaches. Man könnte fragen, warum als Wertbrief und nicht als Einschreiben? Die zusätzliche Versicherungsgebühr von 20 Millionen Mark war am 12.11.1923 vollkommen wertlos.
Gruß Bernd
Hallo Bernd,
wahrlich eine extrem ausgefallene "krumme" Portostufe, Dein Wertbrief, 24 Milliarden und 20 Millionen, die aber halt den Verhältnissen der damaligen Zeit geschuldet ist!
Hier ein "normaler" Brief der zweiten Gewichtsstufe von 21 bis 100 g, Portostufe 14 Milliarden, freigemacht als MiF mit einem Paar der MiNr. 326 B P sowie einer MiNr. 328 A P.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hallo Rüdiger,
ein paar sehr interessante Belege hast Du hier vorgestellt. Besonders gut finde ich es, dass Du alles so super beschrieben hast. Es wird für micht dadurch auch etwas leichter, diese komplexe Zeit zu verstehen.
Ich versuche ja nur, von Magdeburg alle Portostufen auf Karte und Brief zusammen zu bekommen.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Hallo Ulf,
vielen lieben Dank für das nette Kompliment, das gerade einen Newbie wie mich in einem so gediegenen Forum wie diesem hier aufmuntert, weiterzumachen!
Weiter geht es mit diesem Brief im Fernverkehr von Darmstadt nach Friedberg/Hessen am 15.11.1923, portogerecht frankiert mit 10 Milliarden in Form eines Paares der MiNr. 327 B P.
Die saubere Trennung der durchstochenen Marken machte wohl hin und wieder Schwierigkeiten, so daß die linke Marke dieses Paares in diesem Falle leider recht "angefressen" aussieht. Dieser Beleg ist aber halt reiner Bedarf von Nicht-Philatelisten und sieht daher so aus, wie er halt aussieht.
Gemäß des Vordruckes auf dem Brief als "Geschäftsbrief" sollte dieser Beleg von Reichsbank zu Reichsbank eigentlich "frei" sein, er wurde dann jedoch ganz normal frankiert!???
Liebe Grüße
Rüdiger
Diese Postkarte lief, frankiert als MeF mit einem Fünferstreifen der MiNr. 325 A P am 19.11.1923 als Letzttag der Portostufe 5 Milliarden im Fernverkehr von Dresden nach Rudolstadt.
Die mittlere Marke zeigt deutlich, dass dieser Beleg in den Akten mit einer Büroklammer fixiert war, die über die Jahre dann anfing zu rosten. Immerhin ist dieser Beleg aber so der Nachwelt erhalten geblieben und ich kann ihn Euch hier vorstellen.
Dafür entschädigt die Marke darüber, denn diese zeigt den Plattenfehler "Sprung in der Rosette" in der Haupttype "HT", siehe vergrößerte Darstellung.
Liebe Grüße
Rüdiger
Dieser Brief lief frankiert als MeF mit einem Paar der MiNr. 328 A P am 17.11.1923 im Fernverkehr von Butzbach nach Frankfurt/Main. Das Porto betrug für einen Brief bis 20 g 10 Milliarden Mark sowie für die Zusatzleistung Einschreiben ebenfalls 10 Milliarden Mark.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hallo Rüdiger,
ich muss dir mal ein Lob aussprechen - das sind alles sehr schöne Briefe, die du da zeigst. Zu ihrer Seltenheit kann ich wenig sagen, aber so attraktive Stücke muss man erst einmal finden. Danke fürs zeigen deiner Rosinen.
Beitrag #12:
Dieser nach Warendorf adressierte Brief im Fernverkehr wurde portorichtig mit 10 Milliarden Mark frankiert am 13.11.1923 in Münster aufgegeben.
Liebe Grüße
Rüdiger
hallo Rüdiger,
als ich heute hier vorbeischaute, war ich doch überrascht, daß "tief" im Forum ein in jeder Hinsicht inflationärer thread zu finden ist. Warum auch immer es die PP24 erwischt hat, zeigst Du doch mit deinen Belegen die Vielfalt der Versand- und Frankaturmöglichkeiten.
Der Beschreibung deines Beitrages #12 möchte ich hier jedoch widersprechen. Du zeigst einen Beleg mit einer 10Mrd. Marke, bei dem erkennbar die darunterklebenden Marken abgefallen/entfernt sind, wie es in dieser Periode öfter zu finden ist.
Hier lässt sich nur eines mit Sicherheit sagen: es ist kein mit 10Mrd.Mark(portogerecht freigemachter) Fernbrief der 1.Gewichtsstufe. Alles weitere ist Spekulation. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Fernbrief der 2.Gewichtsstufe (20-50gr.) der mit 14 Mrd.Mark zu frankieren gewesen wäre.
Grüsse
stampmix
hallo zusammen,
auf den letzten Drücker sandte der Chemiestudent Heinrich seinem Onkel Dr.A.Hausdörfer, der Fabrikdirektor bei Bayer in Leverkusen war, eine Mitteilung als Postkarte zum alten Tarif von 5 Mrd.Mark.
Seit 20.November gab es parallel zur Reichsmark die grundschuldgestützte Rentenmark. Hierzu der Kartentext:
"Lieber Onkel, ... Deine Anweisung betr. Umwechseln werde ich beachten. Es ist hier Gelegenheit da, die Umwechslung in wertbeständige Noten vorzunehmen. ..."
Die Postkarte ist am Letzttag der PP24 portogerecht mit der durchstochenen 5 Mrd.Marke DR-327BP vom Unterrand frankiert und nach der 1.Briefkastenleerung am 20.11.23 5-6V entwertet.
Grüsse
stampmix