• Schifferstadt - Basel 14.11.1919

    Hallo Sammlerfreunde,

    zur Eröffnung des 120IIA-threads der 15 Pfennig Ludwig-Volksstaat-Ausgabe nachstehender Zensur-Beleg vom November 1919. Hier wurde offenbar erst in der Schweiz ein höheres Gewicht als 20 g festgestellt.

    In der Gebührenperiode 01.10.1919 - 05.05.1920 waren - die hier verklebten - 30 Pfennig für den Auslandbrief bis 20 g zu taxieren, für jede weiteren 20 g im Grenzverkehr aber 20 Pfennig zusätzlich.

    Da letzteres hier wohl fehlend, war der doppelte Betrag der fehlenden Gebühr = 2 x 20 Pf = 40 Pfennig = 0,32 SFR = aufgerundet 35 Rappen Nachporto zu erheben

    ...für die Fa. Danzas seinerzeit sicherlich ein Ärgernis, für uns Sammler heute optisch ein Leckerbissen.


    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    aus Schifferstadt ist eh kaum etwas erhalten geblieben, warum auch immer (habe das 25 Jahre lang gesammelt und hatte immer noch eine Minisammlung zusammen bekommen). Das hätte ich also auch gerne genommen.

    Die Spedition Danzas gibt es heute noch und sie ist eine der größeren. Wie man sieht, hat sie die Zahlung des Nachportos wirtschaftlich gut verkraftet.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Pälzer,

    da muss ich doch erst mal auf die Suche gehen, ob ich wenigstens auch einen Viererstreifen auftreiben kann... warum fängst Du nicht einfach mit einem Paar oder so an ..??? ;):D

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo bn,

    na denn man tou, die Latte wird gleich noch an anderer Stelle hoch aufgelegt.

    Mit 120AII-Pärchen muss ich - hoppala - passen. :D

    Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,

    Belege in diesem thread halten sich ja noch in Grenzen, also dann anbei ein weiterer mit 15 Pfennig für den Fernbrief bis 20 gr und einem auf dem ersten Blick nicht gleich deutlich werdenden Pfalzbezug. Wer den Firmenkopf des Absenders betrachtet, erkennt dann aber, dass jener seine Geschäfte über die Pfälzische Bank - Filiale Bamberg abwickelte.

    Die Gründung des Hauses erfolgte im Jahre 1883 durch Übernahme der 1867 entstandenen Volksbank Ludwigshafen e.G. 1895 wurde die Fusion mit der Deutschen Union-Bank vollzogen. 1897/98 erwarb man drei Privatbankhäuser in Landau in der Pfalz, außerdem die Zweibrücker Bank Lehmann, Müller & Co., die Bankhäuser Bloch & Co. in Nürnberg und München sowie Seb. Pichlers sel. Erben in München.

    Bis zum 1. Weltkrieg wurden in rascher Folge weitere Bankfirmen übernommen, Höhepunkt war 1911 die Fusion mit der Süddeutschen Bank in Mannheim und Worms. Im gleichen Jahr wurde eine auf 30 Jahre angelegte Interessengemeinschaft mit der Rheinischen Creditbank in Mannheim eingegangen, die letzterem Institut bald zum Verhängnis werden sollte.

    Ende 1921 stellte sich heraus, daß der Devisenhändler der Münchener Niederlassung durch ungenehmigte und verheimlichte Devisen-Termingeschäfte einen Verlust von 340 Mio. Mark zugefügt hatte (die Eigenmittel der Bank betrugen weniger als 100 Mio. Mark). In einer konzertierten Rettungsaktion glichen die Rheinische Creditbank und die Deutsche Bank den nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag aus.

    In der turbulenten Hauptversammlung im Februar 1922 wurde die Übernahme der Pfälzischen Bank durch die Rheinische Creditbank abgesegnet. Laut Teilungsvertrag der Retter gingen die rechtsrheinischen Niederlassungen (Frankfurt a.M., München, Augsburg, Nürnberg, Fürth und Bamberg) an die Deutsche Bank, während die Niederlassungen in der Pfalz, in Baden und in Hessen zur Rheinischen Creditbank kamen.

    Dem Absender kann noch nachträglich zu dem im wahrsten Sinne des Worte bildschön gestalteten Briefaufdruck gratulieren.

    + Gruß vom Pälzer

    verwendete Quelle:
    http://www.fhw-online.de/de/FHW-Auktion…%E4lzische+Bank

  • Hallo Pälzer,
    ein tolles Stück, vor allem für den Heimatsammler "Bamberg". Die Großgärtnerei Robert Mayer zählte zu meinen
    ältesten Kunden, sie bezog von mir bis vor ca. 20 Jahren Rügener Kreide in großem Umfang zum Schattieren der
    Gewächshäuser. Mitte der 80er-Jahre verkaufte Mayer sen. das gesamte Gelände und zog um nach Strullendorf
    vor den Toren der Stadt. Das Robert-Mayer-Areal ist heute z.T. bebaut, z.T. war es vor zwei Jahren das Gelände
    der Landesgartenschau, jetzt Bürgerpark und Uni-Campus. Die auf dem Bild zu sehende "Mayer-Villa" besteht
    noch und steht unter Denkmalschutz.
    Schönes Wochenende wünscht

    weite Welle

  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute einmal ein echter Pfalz-Bankbrief, hier der Depositenkasse Kirchheimbolanden. Lt. Wirtschaftslexikon handelt es sich um eine kaum noch verwendete Bezeichnung für kleinere, unselbstständige Geschäftsstellen von Banken (hier der Pfälzischen Bank), die nur einfache Geschäftsvorfälle selbst abwickeln und nur geringe Kompetenzen - z.B. im Kreditgeschäft - übertragen bekommen.

    Zum Adressaten in Mainz konnte folgendes ermittelt werden: Kommerzienrat Ludwig Kronenberger (1863-1931) gründete am Beginn des 20. Jahrhunderts das Bankhaus Kronenberger & Co, das später im Jahre 1929 von der Commerz- und Privatbank übernommen wurde.


    Optisch kann der Beleg den in post 8 gezeigten natürlich nicht ansatzweise ans Wasser reichen. Neben den erkennbaren Farbnuancen der Mi-Nr. 120IIA zeigt aber die Portostufe eine kleine Besonderheit: Der - aufgrund der Adressierung klar erkennbare - Geschäftsbrief zu 15 Pf verschickt als Einschreiben für weitere 20 Pf.


    + Gruß

    vom Pälzer


    verwendete Quellen:
    http://books.google.de/books?id=JQE0L…20Mainz&f=false
    http://www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/ma…chen-mainz.html