• Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    da hat sich während ich auf der Arbeit war ja eine richtig interessante Diskussion ergeben. Habe gleich mal angefangen bei meinem Brief nachzuforschen. Eine Ecke der Marke ist nicht ganz festgeklebt. Dort lässt sich ein ganz leichter roter Schein erahnen, aber ob das rote Gummierung ist? Hab versucht, ein Foto zu machen, aber da sieht das ganze deutlich röter aus als mit blosem Auge... Aber ist ohnehin nur Nebensache, den Brief habe ich wegen der Optik mitgenommen, an eine rote Gummierung hab ich gar nicht gedacht.

    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    bitte verknicke doch den armen Brief nicht so! Einmal unter die Ecke gucken würde ich ja auch, aber ihn für ein Foto so verbiegen? Hoffentlich bleibt da keine Bugspur.
    Wenn es dir wichtig ist ob das als roter Gummi durchgeht bleibt wohl nur der Weg zum Prüfer. Ich würde aber dazu tendieren dass er so geprüft würde.

    Ob man das sammelt oder nicht bleibt jedem selbst überlassen. Ich finde die Altötting-Briefe mit den meist hübsch abgeschlagenen Mühlrad- und Fingerhutstempeln sehr attraktiv und entsprechend begehrenswert, für den roten Gummi würde ich aber nur einen geringen Aufpreis bezahlen. Optimal ist es dann natürlich wenn man solche Briefe findet wenn der Verkäufer die Gummibesonderheit nicht kennt.

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nacktnasenwombat,

    habe schon darauf geachtet, dass da nichts passiert, sieht durch das schräge Licht auf dem Bild schlimmer aus. Der Brief sieht noch so aus wie vorher.

    Auf den roten Gummi lege ich persönlich keinen gesteigerten Wert, allerdings macht sich auf der anderen Seite auch die Neugier breit :whistling: Mal gucken, vielleicht packe ich den Brief einfach mal mit in die nächste Prüfsendung, muss ich nochmal überlegen, die Prüfkosten sind ja auch noch da.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    ein Brief von Altötting mit einer Marke mit roter Gummierung ist meiner Meinung dann interessant, wenn auch eine

    deutliche Verfärbung der Marke zu sehen ist. Die Marke auf Deinem Brief zeigt keine Verfärbung. Trotzdem würde ich den Brief

    auf jeden Fall prüfen lassen. Abbildungen in Auktionskatalogen zeigen geprüfte Marken mit roter Gummierung auf Briefen, bei denen eine Verfärbung

    der Marke nicht zu erkennen ist. Hier braucht es eine Prüflampe. Ob der Brief im Mai 1852 gelaufen ist, das ist nicht sicher. Mai 1851 ist auch möglich.

    Der Sem-Katalogpreis für roter Gummi auf Brief ist 1750 Euro!

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Los 257 der aktuellen Sem-Auktion ist ein Briefstück mit zwei 6 Kreuzer Marken, Typ I mit roter Gummierung.

    Die Marken wurden mit dem MR "7" von Altötting vorausentwertet. Die Marken mit roter Gummierung mussten folglich

    auf der Post in Altötting zur Verfügung gestanden haben. Sie befanden sich nicht in privater Hand.

    D.h. der rote Gummi wurde entweder schon in der Druckerei Weiss in München oder auf der Post in Altötting aufgebracht.

    Wenn es eine Versuchsgummierung war, die in Altötting erprobt werden sollte (warum, wieso und weshalb, das weiss ich nicht) ,

    dann wurde der rote Gummi in der Druckerei Weiss aufgebracht, und die Markenbogen nach Altötting geschickt.

    Nur eine kleine Spekulation.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    wenn die beiden Marken ursprünglich haften, dann kann es sich doch nur um vorausentwertete Marken handeln.
    Andererseits habe ich bisher noch nie etwas über Vorausentwertungen von Altötting gelesen.

    Man sollte Herrn Sem einmal fragen, wie er das sieht.
    Aber mit dem Fragen würde ich noch solange warten, bis er seine anstehende Auktion weitgehend abgewicklet hat.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    die Losbeschreibung von Herrn Sem: "Mit Mühlradstempel "7" vorausentwertet und auf Briefstück geklebt.

    Die Vorausentwertung ist klar nachzuweisen, da die rechte- teils über die linke Marke geklebt wurde."


    Eine ganz simple Frage: Kann von einer Vorausentwertung auch dann gesprochen werden, wenn eine Marke aus

    dem Bogen geschnitten wurde, anschliessend auf einer Unterlage entwertet wurde und dann erst auf den Brief

    geklebt wurde ? So könnte ein Postler auch vorgegangen sein.

    Unter vorausentwerteten Marken sind doch eigentlich Marken gemeint, die im schon im Bogen oder in Bogenteilen entwertet wurden.

    Aber egal wie, das Briefstück konnte nur auf der Post in Altötting geklebt worden sein. Die Marken mit roter Gummierung mussten auf der Post

    vorrätig gewesen sein und waren nicht von Privat mit rotem Gummi bestrichen.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    den Text verstehe ich nicht - man klebt eine Marke auf, stempelt sie und stellt dann fest, dass der Brief schwer ist und klebt eine andere Marke darüber und stempelt diese dann. Wo ist die Vorausentwertung?

    Ich sehe das mit dem VE wie du - entweder im Bausch und Bogen (wörtlich gemeint), oder gar nicht.

    Das Briefstück sieht mir etwas sonderbar aus, weil die Marken zwar, wie bei der Riedl - Korrespondenz, auf der Spitze stehen, aber die Stempel sehr verdreht sich - das konnte ich so noch nie beobachten.

    Gut, dass ich keine Briefstücke sammle ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    hier widerspricht sich der Prüfer Sem. Wenn keine Stempelspitzen einer anderen Marke zu sehen sind,

    dann prüft Herr Sem keine Marke als vorausentwertet. Bei diesem Briefstück macht Herr Sem eine "Ausnahme".

    Auch wenn kein Stempeldurchschlag auf dem Briefpapier übergeht, der Beweis für eine Vorausentwertung ist nicht gebracht.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke und bayern klassisch,

    was diese sogenannte VE betrifft, bin ich genauso skeptisch wie ihr.

    Vermutlich wurde - in Ermangelung sichtbarer Mühlradstempelschaufelspitzen (schönes Wort) vom Nachbarn - der für jede der Marken jeweils zentrisch bis leicht nach links verdrehte Stempelabschlag als Indiz für eine VE angenommen. Die auf Spitze, aber nicht auf derselben (!!) geklebten Marken zeigen daher den verdrehten MR-Abschlag, der beim Stempeln beider Marken direkt nacheinander so nicht zustandegekommen wäre - also Vorausentwertung. Nur so eine Hypothese...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • ... sorry, ich kann hier keine VE erkennen und in Peter Sems Katalog ist auch bei Altötting nichts von einer VE zu lesen. Das könnte mal nachgemeldet werden, aber bei Hunderten Briefen aus Altötting wäre mir eine VE aufgefallen.

    Ich bleibe dabei - man hat 2 Marken aufgepappt und nacheinander abgestempelt - auch eine Nachsendung sähe als Briefstück so aus. Ohne den ganzen Brief bleibt hier alles Spekulation. Allein schon die fehlenden Mühlradtstempelteile machen mich skeptisch.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    dieses Themas ist zwar schon etwas älter, aber ich bin bei meiner "Allgemeinen Wissensübertragung vom Forum auf mich" darauf gestoßen.

    Ich habe gerade mal in Photoshop ein wenig mit diesem Altötting-Stück gespielt, siehe Anhang.
    Es sieht für mich schon so aus, als wären die Marken typisch vorausentwertet worden. Auch macht aus meiner Sicht das Schneiden von 2 Einzelmarken und dann stempeln vor dem Aufkleben wenig Sinn (und dann auch noch so präzise!).

    Auch wenn es keine Stempelfragmente eines 2. Stempels auf den jeweiligen Marken gibt, was sicherlich in der präzisen Arbeitsweise des Postlers zu begründen ist, halte ich dies für eine Vorausentwertung.

    Oder haben in Bayern, aufgrund der perfekt passenden Stempelgrößer der gMR, diverse Postler standardmäßig eine solche Präzision gehabt? Ich habe (natürlich :D ) keine Vergleichsstücke zur "7" von Altötting...

    Besten Gruß und einen schönen Sonnen-Sonntag!
    Andreas