• Hallo Sammlerfreunde,

    nicht korrekt und mit Ergänzungsporto belegte Brief in die Schweiz sind nicht selten. Meistens reichte das Franko nicht aus, da die Entfernungszonen falsch angesetzt wurden.

    Dieser Brief hier von Lindau nach Thalweil bei Zürich vom 20.2.1866 wurde wegen Übergewicht mit Ergänzungsporto belegt.

    Das geklebte Franko von 6xr war für einen Brief der 1. Gewichtsstufe ausreichend (je 3xr CH/BY).

    Hier wurde wegen Übergewichts "noch 3/3" Kreuzer vermerkt, was in 20 Rappen umgerechnet wurde.

    Mir scheint bei für die Laufstrecke nicht ausreichend frankierten Briefen (wie Abs. 1) wurde das vorhandene Franko zunächst für Bayern verwendet und der Fehlbetrag an die Schweiz weitergegeben.

    Das ist hier nicht der Fall und es wurden für CH/BY jeweils 3xr vermerkt.

    Wurde bei unterfrankierten Briefen wegen Gewichtsüberschreitung anders verfahren?

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier mal wieder ein Brief frankiert mit 15 Kreuzer (9 Kreuzer durch Franco-Marke und 6 Kreuzer bar rückseits vermerkt).

    Regensburg 31. JAN.1853 über Rorschach nach Chur, Ankunft 3.FEV.53.

    Gruß

    bayernjäger

    PS: Zum Brief aus dem post vorher kann niemand Auskunft geben?

  • Hallo Sammlerfreunde,

    es hat nun doch einige Jahre gedauert, bis ich eine Teilbarfranktur mit 3 xr blau in die Schweiz gefunden habe.

    Chargé-Brief Kempten - Hinnweil (gemeint wahr wohl Hinwil) bei Zürich vom 20.10.1852.

    Brief aus dem 1. bayerischen Rayon in den 1. schweizer Rayon. Bayerischer Anteil von 3 xr mit Franco-Marke und schweizer Anteil von 3 xr (rückseits handschriftlich vermerkt) bar am Schalter entrichtet.

    Links unten noch vermerkt: Franco man bittet um schnelle Beförderung.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,
    unter post 281 hatte ich vor fast drei Jahren einen unterfrankierten Brief aus Straubing nach Zürich vom 11.1.1856 gezeigt.
    Die Vermerke 0 / 3 und 10 waren soweit klar und stellen das für die Schweiz erforderliche Porto von 3 Kreuzer bzw. 10 Rappen dar.
    Die Frage war, was die gestrichene 9 zu bedeuten hat? Leider gab es keine Reaktion auf meine Frage.
    Durch das von Altsax eröffnete Thema Franko Grenze hatte ich wieder mit diesem Thema zu tun und habe eine Erklärung gefunden.
    Unterfrankierte Briefe in die Schweiz waren bis zur Veröffentlichung im VO-Blatt 33 vom 30.6.1856 bei unzureichender Frankatur als unfrankiert zu behandeln und wurden mit dem vollen Porto belegt. Dieser Brief hätte also 9/3 xr bzw. 40 Rappen Porto kosten müssen. Erst mit der o.g. VO waren die verklebten Franco-Marken anzurechnen.
    Es existieren aber wenige Briefe, bei denen das Teilfranko schon vorher anerkannt wurde. Dies hier ist ein solcher Brief.
    Die 9 bedeutet das eigentlich lt. VO von 1852 erforderliche Porto für die Strecke innerhalb Bayerns bis zur schweizer Grenze. Obwohl unzulässig, hat man das geklebte Franko dann doch anerkannt, die 9 gestrichen und stattdessen 0 vermerkt und nur das schweizer Porto von 3xr/10Rappen angesetzt.
    Gruß
    bayernjäger

  • ... und Straubing hat damals sicher nicht mit Rötel-Taxen gearbeitet, also muss die Streichung der 9 von einem kartierenden Postamt in Bayern stammen, das sich über die Vorgaben hinweg gesetzt hat. Nur welches war das?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu ein Portobrief aus der Anfangszeit des Postvertrages "Bayern - Schweiz vom 1. Oktober 1852", aus Lindenberg vom 5. November 1852, aufgegeben in Weiler am selben Tag, nach Wohlen (Schweiz). Rückseitig Durchgangsstempel von Zürich vom 7. 11. und Ankunftsstempel adreßseitig von Wohlen vom 8.11.1852. Porto: 1 Rayon Bayern = 3 Kr.; 2 Rayon Schweiz = 6 Kr., zusammen 9 Kreuzer, ist 30 Rappen, die der Empfänger bezahlte.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    ein feiner Brief. Aus der Zeit vom 1.10.1852 (Beginn des PV Bayern-Schweiz) bis zum 15.10.1852 (Beginn des PV für die Schweizer Seite) gibt es 3 Briefe derzeit, wobei unser liebes Mitglied Cameo den wertvollsten vom 1.10.1852 besitzt.

    Gerne würde ich mal einen aus der Schweiz vom 1.10. oder 15.10.1852 nach Bayern zeigen können, aber dieser Fund ist mir bis dato nocht nicht geglückt.

    Interessant ist auch, dass Wohlen nach der Neuvergabe der Taxpunkte im 1. CH-Rayon lag und Briefe somit nur noch 20 Rappen = 6 Kr. kosteten. Der CH war das eher nicht recht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... viel Glück - aus dieser Interimszeit habe ich einen feinen Brief in der Bucht schießen können, weil andere Sammlerfreunde für mich zurückblieben. Viele wird es aber nicht geben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.