MiNr. 8 II - 1 Kreuzer gelb mit runden/abgeschrägten Ecken

  • Hallo,

    ich möchte nicht kleinlich wirken, aber die vorstehende Teilabbildung stammt aus dem linken Schalterbogen ex den Sammlungen Boker und Erivan.

    379th Auction - 28 | Auktionshaus Heinrich Köhler

    Das macht zwar erst einmal keinen wirklichen Unterschied, im Vergleich zu der linken Schalterbogenhälfte aus dem Elsterbogen, aber der Scan vom Auktionhaus Heinrich Köhler hat immerhin eine Bildauflösung von 600 dpi und der vom Auktionshaus Gärtner 300 dpi.

    Bei der höheren Bildauflösung wird erkennbarer, was Will mit "Quetschrändern" gemeint hat.

    Beste Grüße

    Markus

  • Drei Markenbilder mit diversen Aufspaltungen.

    Alle Aufspaltungen laufen exakt mittig der Einfassungslinien.

    Hallo Kilian,

    bei homogenem Material treten Risse dort auf, wo die höchsten Zugspannungen verlaufen. Je nach dem Profil der Prägung (gerundet oder scharfkantig) und der Reibung (Schmierung) beim Prägevorgang kann diese Position variieren. Die Mitte einer Prägelinie ist aber sehr plausibel, weil dort die Parameter weitestgehend übereinstimmen.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Hallo,

    selbst besitze ich nur eine MiNr. 3 II, die nachstehend gezeigte. Diese stammt m.E. von Feld A 31, der weiße Punkt links in der Trennlinie verrät es im Abgleich mit dem Bogen aus der Elster-Sammlung. Im Bogen ex Erivan ist dieser weiße Punkt nicht zu beobachten.

    Feld A 31 gehört zu denen, die nicht wirklich so etwas wie eine oder mehrere weiße Linien im Markenrahmen zeigen. Aber die Quetschränder, die beim Buchdruck durch die Farbverdrängung von innen nach außen entstehen, sind klar zu erkennen. Vor allem an der unteren Rahmenlinie, auch in den entsprechenden Bogen.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo Jürgen (Altsax),

    an den bisher aufgezeigten gelben Marken, die von Feld A 45 stammen, ist klar erkennbar, dass sich die rechte Rahmenlinie bereits zwischen dem K und dem R von KREUZER gegenüber der linken Rahmenlinie erheblich verdickt und nach oben immer breiter wird. Der nicht mitdruckende Teil in der rechten Rahmenlinie, befindet sich aber nur oben auf einem Teilstück. Wenn es sich um eine Aufspaltung von Druckmaterial handeln sollte, warum ist dann im unteren Teil, auf einer größeren Strecke, mehr Druckmaterial vorhanden? Das erschließt sich mir nicht.

    Beste Grüße

    Markus

  • Wenn es sich um eine Aufspaltung von Druckmaterial handeln sollte, warum ist dann im unteren Teil, auf einer größeren Strecke, mehr Druckmaterial vorhanden?

    Die Frage läßt sich auch anders herum stellen:

    Wenn es sich um eine Folge von Quetschungen handelt, warum fehlt dann im unteren verdickten Bereich nicht die Druckfarbe innen?

  • Hallo Jürgen,

    das ist m.E. keine umgedrehte Frage, zu der von mir gestellten.

    Was ist, wenn das Klische bzw. Stöckel genau so mit breiter rechter Rahmenlinie hergestellt wurde und sich oben eine nicht mitdruckenden Vertiefung ergibt? Wenn sich die Vertiefung nach unten durchziehen würde, dann wäre sie unten zu schmal oder nicht tief genug, um das vorhandene Material auf diese breite zu spalten.

    Beste Grüße

    Markus

  • hier mal ein Snapshot vom Elsterbogen rechte untere Ecke, linke Bogenhälfte (A):

    1. man beachte den Verlauf der farbfreien Spur in der rechten Randlinie Feld A45 (geht tiefer runter als in den anderen Abbildungen zuvor)

    2. man beachte, dass die Linie im Bogenrand an dieser Stelle auch irgendwie ähnlich "verquetscht" aussieht!

    3. Die Marke darüber, A40, hat 3 runde/abgeschrägte Ecken, nur die unten links ist spitz...

  • Hallo FCargnel,

    Die rechte untere Marke Deines Viererblocks beweist, daß die Randlinienaufspaltungen keine Druckstockfehler sein können. Die Randlinie rechts daneben zeigt die gleiche weiße "Aufspaltung", und sie bestand bestimmt nicht aus aufgespaltenem Material.

    So schnell lösen sich Theorien in Luft auf!

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo FCargnel,

    Die rechte untere Marke Deines Viererblocks beweist, daß die Randlinienaufspaltungen keine Druckstockfehler sein können. Die Randlinie rechts daneben zeigt die gleiche weiße "Aufspaltung", und sie bestand bestimmt nicht aus aufgespaltenem Material.

    So schnell lösen sich Theorien in Luft auf!

    Beste Grüße

    Altsax

    Was bedeutet das nun im Klartext, in Bezug der Rand- bzw. Trennlinie?

    Woraus ergibt sich bei dieser die weiße "Aufspaltung"? Doppelung des Druckbildes?

    Beste Grüße

    Markus

  • Liebe Freunde,

    bei der aktuellen Diskussion wird meiner Ansicht nach der Einfluss des Druckvorgangs auf das Markenbild völlig außer Acht gelassen. Die Farbkonsistenz sowie die Wechselwirkung von Papier und Farbe sind bedeutsam.

    Viele Besonderheiten, z.B. "trockener Druck", Verdickungen oder Verdünnungen von Randlinien usw., sind nicht immer auf Stöckeleigenheiten, sondern auf den Druck zurückzuführen. So auch die "Aufspaltung" in der rechten Trennlinie des von Francesco eingestellten Viererblocks.

    Beste Grüße

    Will

  • Wollen wir uns mal wieder sammeln…

    Wir kamen von der Frage, warum die Prüfer das Markenbild auf Feldposition A45 des Elsterbogens (5. Auflage) manchmal als 8II attestieren und manchmal nicht, und warum ein gewisser F. Cargnel in seinem Artikel dafür plädiert sie nicht als 8II aufzufassen…


    Hinter die Stirn der Prüfer kann ich nicht schauen, ich hatte aber argumentiert, dass die untere linke Ecke zwar ganz leicht abgeschrägt aussieht aber im Prinzip noch spitz, und die obere rechte Ecke wohl so abgeschrägt aussieht, weil die rechte Randlinie so „abgespalten“ ist. Damit wären es zwei eher spitze Ecken und deshalb war ich der Meinung sollte man A45 nicht als 8II betrachten.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (2. Februar 2024 um 20:13) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von FCargnel mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo,

    das sich ein aus Messing geschaffenes Stöckel in der Rahmenlinie durch einen Riß aufspaltet und sich zum Teil nach außen verbiegt, erachte ich als eine nicht haltbare Theorie und das zeigt die zuletzt gezeigte Marke auf.

    Beste Grüße

    Markus

  • Als Gegenargumente wurden hier nun vorgebracht, dass das Markenbild von A45 in rosa Farbe sicher als eine Nummer 3I geprüft werden würde und die rechte Randlinie keine Abspaltung des Materials sei sondern eine Farbverquetschung.

    Das letzte haben wir gerade als zutreffend verifiziert, es ist wohl eher nicht auf abgespaltenes Material zurück zu führen sondern durch einen besonderen Farbverlauf (vielleicht durch erhöhten Druck unten in der Mitte der Druckform), da der gleiche Effekt auch gleich daneben in der Randlinie des Bogenrands auftritt.