Der deutsch-französische Krieg 1870/71

  • Hallo Andreas,

    bitte vielstmals um Entschuldigung, aber ich war schon lange nicht mehr hier im thread und lese die Anfrage jetzt erst. Hier was lt. Schallenberg unter dem Relais Nr.10 für Standorte angegeben sind:

    Vigneulles 23.08.1870-26.08.1870, St. Mihiel 26.08.1870-28.08.1870, Fresnes en Woëvre 29.08.1870-05.09.1870, St. Mihiel 12.09.1870-17.01.1871, Senlis 15.03.1871-15.04.1871. Ein weiteres Relais mit Nr.10 wird für Thiaucourt im Zeitraum 28.08/03.09.1870- 29.08.1870 angegeben.

    Dann kommen wir zu einem neuen Beleg, der wieder mal Schwierigkeiten bereitet. Die Karte anbei - ausnahmsweise mal keine Feld- sondern Zivilpost - wurde am 3.8. in Nordhausen aufgegeben, nach Saarbrücken, wo es einen Tag später zu einer Katastrophe gekommen ist, der Schlacht von Spicheren.

    Wegen dem schlecht organisierten Sanitätswesen hatte die Bevölkerung dort alle Hände voll damit zu tun, versprengt in den Wäldern um den Roten Berg liegende Verwundete aufzusuchen, abzutransportieren und zu versorgen. Den fehlenden Ankunfsstempel kann man insofern wohl kaum erwarten.

    Ein Kernsatz der Nachricht kriege ich leider nicht auf die Reihe:

    Herrn Gymnasiallehrer Krohn

    Saarbrücken

    Mein bester Viktor,

    die letzte Nachricht von Dir lautete noch sehr friedlich, da eifrig munter geschulmeistert wurde.

    ???

    Falls dort etwas ???deres passieren sollte, bitte ich dich, mir umgehend Nachricht senden zu wollen. Zumal wenn das 67. Regiment betheiligt sein ist. Bitte Erkundigungen nach demselben einzu??? und die Offiziere zu grüßen.

    Dein treuer Bruder Fritz

    Das 67. Magdeburgische Infanterieregiment war über Bingen, an der bayerischen Grenze entlang dann auch in der Tat um den 6. August im Raum Saarbrücken angekommen und auf gegenerischen Boden als erstes in der Schlacht von Gravelotte (18. August eingesetzt.

    Viele Grüße

  • Hallo Wilfried,

    na das ist doch schon was, hat mir einen "kick" gegeben:

    Wir transportieren noch ??? Truppen und haben sehr viel zu thun.

    Jetzt fehlt nur noch das eine Wort

    Schönen Dank Dir

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Tim,

    wie immer sehr interessant.

    Noch kleine Korrekturen und Ergänzungen:

    da eifrig munter geschulmeistert wurde : da ruhig weiter ge=schulmeistert wurde

    noch ??? Truppen : noch unausgesetzt Truppen

    Nachricht senden zu wollen : Nachricht geben zu wollen

    Erkundigungen nach demselben einzu??? : Erkundigungen nach demselben einzuziehen

    Viele Grüße

    Gerd

  • Lieber Gerd,

    wenn es einen "Transcriptionsorden" gäbe, dann würde ich mich dafür verwenden, Dir einen solchen der I. Klasse zu verleihen. Viel von zivil hat man bei 70/71 merkwürdigerweise nicht. Umso wichtiger ist es, bei dem was man hat, wenigstens mit der Belegbeschreibung vollständig daherzukommen. So ist es jetzt.

    Dafür meine Verneigung, meinen besten Dank !

    Tim :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Guten Abend liebe Freunde,

    der Beleg anbei ist schon so ein klein bischen außergewöhnlich. Aufgegeben wurde er von dem Unteroffizier H.H. Thanwald, 3. Compagnie des Ersatz-Bataillons des (Füsilier-)Schützen-Regiments No. 108 / Dresden. Dies höchstwahrscheinlich an einen Kameraden aus gleicher Einheit, dem Unteroffizier Karl Herrmann Otto Liebernickel im nicht unweit von Dresden gelegenen Schandau, "in Privatpflege bei seinem Vater". In den sächsischen Verlustlisten ist ein solcher Name aber unter den Verwundeten nicht aufzufinden. Hierzu folgender Versuch der Auflösung:

    Die 108er waren in der Nacht zum 16. Juli mobil gemacht worden, nach Querung des Rheins bei Mainz-Castel am 30. Juli ging es durch die bayerische Pfalz an die Grenze bei Frauenberg, welche am 11. August überschritten wurde. Es folgten die ersten Einsätze bei der Schlacht von St. Privat, bei Beaumont und Sedan. Danach nahmen die 108er als Teil der XXIII. Division an der Cernierung von Paris teil. Der Weg dorthin war kein einfacher, lange Zeit mangelte es an Verpflegung. Auch verstärkte Requirierungen konnten das Versorungsproblem noch bis Anfang Oktober 1870 nicht zufriedenstellend lösen.

    Die Regimentsgeschichte erwähnt hierzu, dass "Fleisch völlig fehlte und Brot nur unregelmäßig verausgabt wurde (...) Dafür bediente man sich des Genusses der in den Weingärten massenhaft vorhandenen Weintrauben und hatte eine Ruhr- und Typhus-Epedemie zur Folge, welche bedenklich werden konnte, wenn die Sanitätsbehörden es nicht verstanden hätten, durch energische Maasregeln dem Uebel zu steuern. Um die Ueberfüllung der grossen Corpslazarethe zu verhüten, wurde (...) von der Evacuierung nach der Heimath umfassender Gebrauch gemacht."

    Das dürfte wohl die Erklärung für den vorliegenden Fall sein. Eine weitere gibt es auch in Bezug auf die - anfänglich offenbar nicht für jeden Postbediensteten verständliche - Portofreiheit des Absenders vom Ersatzbataillon in Dresden. Das war schon Anfang August mit dem anbei angehängten Auszug von Feldpost Ordre No. 22 unmissverständlich klargestellt und wurde sich vorliegend mit Rötelstift auf dem Briefbeleg nochmals "vergegenwärtigt".

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    verwendete Quelle:

    Höckner, Carl: Geschichte des Königlich Sächsischen Schützen- (Füsilier-) Regiment Prinz Georg Nr. 108 von 1859 - 1871, Dresden 1875

  • Wow - so nicht gewußt und auch noch nie gesehen. Ein sagenhafter Brief, herzlichen Glückwunsch zu dieser PO-Granate! :love: :love: :love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ich habe hier ein Ganzstück, mit dem ich nicht klarkomme, ob/ob nicht und wenn nicht, warum keine Gebühren zu zahlen waren.

    Es handelt sich um eine "Zeitungssache" an das Feldpost-Amt des 14. Armee-Corps, abgesendet aus Berlin. Leider habe ich keinerlei Informationen/Literatur zu frühem (Post-)Zeitungwesen, mir sind lediglich die aus 1874/1877 bekannt und in der Kombination Zeitungssache/unfrankiert - eventuell in Verbindung mit Feldpost/Feldpostordnung stehe ich absolut auf dem Schlauch.

    Kann hier jemand weiterhelfen?

    Den Inhalt habe ich soweit übersetzt:

    Aus Anlaß des gefälligen Schreibens vom 15 (folgt vermutlich alte Abkürzung für „des Monats“) ist heute je ein Exemplar der neuen Preuß. Zeitung und des Wochenblattes des Johanniter Ordens Balley Brandenburg an den General Lieutenant v. Glinner abgesandt worden.

    Eine Bestellung auf diese Zeitungen pro 1tes Quartal war dem unterzeichneten Comtoir bisher nicht zugegangen.

    ?. Q. (Q. wohl für Quartier) la Barre (= Ort in Frankreich) den 28.1.71.

    Br. m. ? der Großherzoglich Badischen Feldpost-Expedition

    zur gefälligen Kenntnisnahme ergebenst zu übersenden.

    Feldpostamt des 14 t. A. C.

    Überweisung der Zeitungen

    von Berlin direct über Carlsruhe-Kehl

    ist zufolge des Schreibens vom heutigen

    Tage veranlasst worden.

    Zeitungs-Comtoir

    Unterschrift

    Vielen Dank und Grüße

    Sven

  • Hallo Hufe-Freak,

    es ist eine an die mobile Truppe (hier dem XIV. Armeekorps) so oder so portofrei gestellte Dienstsache. Kleine Korrektur zum Adressaten, das war der Generallieutenant Adolf von Glümer, welcher als Angehöriger der preußischen Armee am 3. Oktober 1870 zum Oberbefehlshaber der der großherzoglich-badischen Felddivision abkommandiert wurde.

    Dass er vor der Rückantwort an das Berliner Zeitungs-Comptoir alles andere damit zu tun hatte, die Zeitungs-Bestellung für das erste Quartal 1871 vorzunehmen hat wahrlich einen Grund: Die badische Felddivision war Teil des adressierten XIV. Armeekorps ("Korps Werder") und am 15., 16. und 17. Januar 1871 im Zentrum der Schlacht an der Lisaine nördlich von Montbéliard an der Burgundischen Pforte involviert. Die unter dem Oberbefehl von General von Bourbaki bei Bourges neu gebildete Armée de l'Est (rd. 150.000 Mann) war zur Entsetzung der von deutschen Truppen belagerten Festung von Belfort angetreten.

    In schweren Kämpfen, welche die badische Felddivision 855 Mann kosteten, wurden die französischen Angriffe auf das ihr zahlenmäßig vollkommen unterlegene XIV. Armeekorps abgewehrt. Es nahm mit der zur Hilfe gekommenen Südarmee (General von Manteuffel) die Verfolgung Richtung Besançon auf. Ein Teil der badischen Felddivision blieb zur Bewachung der dortigen Festung zurück, ein weiterer zog noch weiter gen Westen, um das vom Freikorps Garibaldi besetzte Dijon zurück zu erobern.

    Die übrigen Teile des XIV. Armeekorps hatten mit General von Manteuffel die Verfolgung der schwer angeschlagenen Bourbaki Armee aufgenommen. Sie wurde mit noch rd. 87.000 Mann bei Pontarlier an die schweizer Grenze gedrängt, dort entwaffent und interniert, eine absolute Katastrophe. Nach dem am 28. Januar getroffenen Waffenstillstand von Paris war auch im Osten der Krieg so gut wie beendet. Die Festung von Belfort kapitulierte erst nach schwerem Bombardement am 16. Februar 1871.

    Die Anfrage aus Berlin wurde 8 Tage nach Aufgabe beantwortet, ich vermute vom Mobil-Quartier, das mit la Barre würde ich lieber unserem guten Gerd zur Prüfung überlassen, es lässt sich auch sowas wie la Berne lesen. Aber selbst damit kann ich nichts anfangen. Wo die badische Feldpostexpedition um den 28. Januar gestanden und wahrscheinlich auch Generallieutenant von Glümer sein Hauptquartier in der Nähe hatte, habe ich leider nicht ermitteln können. Eine Vermutung ergibt sich für Gray, einer vom Korps Werder zuerst geräumten und dann wieder besetzten Stadt, die für den 27. Januar Erwähnung als Etappenstandort in dem Büchlein über die Norddeutsche Feldpost findet.

    Was ich vom Hergang im Brief vermute ist, dass die Anfrage aus Berlin mit einer Briefeinlage der badischen Feldpostexpedition beantwortet wurde, die vom Feldpostamt der XIV. Armeekorps zurück nach Berlin geleitet wurde. Was im Übrigen alles hintendran gestanden hat, wenn man als mobil im Feld stehende Truppe eine Zeitungsbestellung erneuern wollte, das ist aus Feldpost-Ordre No. 6 im Anhang auszugsweise beigefügt...ich verstehe davon ehrlich gesagt nur Bahnhof, eine waschechte Wissenschaft für sich.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Rudolf,

    prima, das liegt ja auf der Marschroute Richtung Gray, ca. 50 km östlich davon. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann war vor dem Angriff der Bourbaki Armee die Feldpost auf Dammerkirch (heute Dannemarie) nordöstl. Belfort zurückgenommen. Nachdem unter den 19. Januar deren Verfolgung Richtung Besançon aufgenommen wurde, ging es auch mit der badischen Felddivision gen Westen. Dort soll dann schließlich wie vor dem taktischen Rückzug General von Werders in Vesoul der Etappedienst wieder aufgenommen worden sein. Unterzeichnet wurde zuvor dann am 28. Januar vom preuss. Feldpostamt der XIV. Armeekorps, im Marsch- oder Mobil-Quartier La Barre. Jetzt fragt sich noch wo die in dem Schreiben erwähnte badische Feldpostexpedition lag, wahrscheinlich im gleichen Ort ?

    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • […]

    Hallo Tim,

    vielen Dank für deine vortreffliche Recherche zu den geschichtlichen Zusammenhängen und @Rudolf für die Ergänzungen!

    Leider beantwortet die meine Ausgangsfrage nicht abschließend.

    War hier in diesem Fall dann alleinig die Adressangabe (Feldpostamt als Empfänger) für die Post ausschlaggebend für die portofreie Beförderung/Ausweisung als Dienstsache?

    DIe vorgedruckt als Zeitungssache ausgewiesene Sendung hätte ja wohl porto gekostet und eine Kenntlichmachung als Bundesdienstangelegenheit, als Militaria oder dergleichen ist nicht erfolgt und war für solche Fälle auch nicht nötig?

    Die Feldpostregularien sind mir wie gesagt fremd und in den beigefügten Auszügen ist dazu nichts enthalte.

    Würde mich über eine weitere Antwort freuen.

    Grüße

    Sven

  • Hallo Sven,

    wie aus dem angehängten Auszug aus der Feldpost-Ordre No.6 hervorgeht waren die Feldpostanstalten verpflichtet, Zeitungs-Abonnements anzunehmen. Das an das Zeitungs-Comtoir in Berlin weiter zu vermittlen war für das/ein Feldpostamt natürlich eine portofrei gestellte Postdienstsache. Die gestellte Frage bezieht sich nun auf den wie von Dir gezeigt umgekehrten Fall. Dabei handelt es sich rein förmlich betrachtet natürlich nicht um eine militärische Angelegenheit und war insofern auch nicht mit dem Zusatz "Militaria" portofrei beförderungsfähig.

    Aber:

    Gemäß dem angehängten Auszug aus der General-Verfügung No.3 des General-Post-Amts Berlin vom 18.01.1870 kam dem Berliner Zeitungs-Comtoir - so oder so - schon zu Friedenszeiten die Rolle einer Verlags-Postanstalt zu. Es war sogar befugt, bestimmte aus Baden, Bayern, Württemberg, Österreich-Ungarn und Luxembourg bestellte Zeitungen einem Abonnementem im Gebiet des NDP zukommen zu lassen.

    Damit wurde dem Comtoir der lt. Artikel 3 der Zusammenstellung der Grundsätze über Portofreiheiten vom 01.01.1868 reine Bundesdienstangelegenheiten betreffende Status für "Zeitungssachen" zugewiesen (siehe Anhang). Sie wurden im Austausch mit dem Feldpostamt dann eben auch auf rein behördlicher Ebene = portofrei abgewickelt. Gemäß Feldpost-Ordre No.6 war dann von der Verlags-Postanstalt an den mit Rang und Einheit genau zu bezeichnenden Adressaten die abonnierte Zeitung unter Couvert mit dem Vermerk "Feldpost" - ebenfalls - portofrei zu versenden.

    So habe ich das vorgefunden, lasse mich aber gerne noch weiter darüber aufklären.

    Schönen Gruß

    Tim

  • Hallo Tim,

    danke für die Ausführungen und aus Artikel 3 der Zusammenstellung der Grundsätze der Portofreiheiten vom 1.1.1868 geht dies ja auch eindeutig hervor, dass eine Zeitungssache dementsprechend zu behandeln war. Sogesehen ist der Fall klar, aber....

    In dem Gesetz betreffend die Portofreiheiten im Gebiet des Norddeutschen Bundes vom 5. Juni 1869, gültig ab 1.1.1870 wurden die Portofreiheiten eingeschränkt.

    In Artikel 2 ist die "Zeitungssache" dort nicht mehr genannt:

    In reinen Bundesdienst-Angelegenheiten werden Postsendungen jeder Art innerhalb des Norddeutschen

    Postgebiets portofrei befördert, wenn die Sendungen von einer Bundesbehörde

    abgeschickt oder an eine Bundesbehörde gerichtet sind. Den Bundesbehörden werden diejenigen

    einzelnen Beamten, welche eine solche Behörde vertreten, gleichgeachtet.

    Zur Anerkennung dieser Portofreiheit durch die Postanstalten ist erforderlich. daß die Sendungen:

    a) mit amtlichem Siegel oder Stempel verschlossen und

    b) auf der Adresse mit dem Portofreiheitsvermerk „Militaria“, „Marinesache“, „Postsache“,

    „Telegraphensache“, „Zollvereinssache“ und in allen übrigen Fällen mit dem Portofreiheitsvermerk

    „Bundesdienstsache“ versehen sind.

    Von dem Erforderniß des Verschlusses mittelst eines amtlichen Siegels oder Stempels (zu a.)

    ist nur dann abzusehen, wenn der Absender ein unmittelbarer Staats- oder Bundesbeamter oder

    eine aktive Militairperson ist, sich nicht im Bestze eines amtlichen Siegels oder Stempels befindet

    und auf der Adresse unter dem Portofreiheitsvermerk „die Ermangelung eines Dienstsiegels“

    mit Unterschrift des Namens und Beisetzung des Amtscharacters bescheinigt."

    Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz vom 5. Juni 1869 betreffend die Portofreiheiten im Gebiet des Norddeutschen Bundes - Deutsche Digitale Bibliothek

    Dann ist die Sachlage doch schon wieder eine andere oder sehe ich das falsch?

    Viele Grüße

    Sven

  • Hallo Sven,

    kurze Zwischenfrage: Wäre es möglich den Brief einmal zusammegefaltet von der Rückseite her zu sehen ? Oder täusche ich mich, wenn ich meine, das diese in post 1429 nicht abgebildet ist ?

    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Tim,

    ist im ursprünglichen Post nicht abgebildet.

    Dort ist auch nur der Rest des Siegels vom Berliner Zeitungs-Comtoir drauf - was aus meiner Sicht ja kein amtliches Siegel ist.

    Hier die Rückseite

    Grüße

    Sven

  • Hallo Sven,

    und vielen Dank für den scan. Den vorliegenden Tatsachen entsprechend trat die Änderung der Ausführungsbestimmung in Bezug auf die Zeitungssachen am 1.1.1870 in Kraft. Das könnte gerade eben aber ja der Grund dafür gewesen sein, das Berliner Zeitungs-Comtoir 18 Tage später als Verlags-Postanstalt zu benennen, es also mit bundesbehördlicher Kompetenz auszustatten. Ob das mit dem - offenbar bislang standartmäßig genutzten - Vordruck der Zeitungssache dieser Kompetenz (noch) entsprach und das Babberl hinten ein amtliches Siegel war, ich vermag es nicht zu beurteilen. Es wäre aber nicht das erste Mal, wenn wegen nicht formgerechter Aufgabe eines Behördenbriefes interventiert und deswegen ein Strafporto erhoben worden wäre. Aber das vorliegend für die in der Feldpost-Ordre No.6 angesprochene Verlags-Postanstalt, an die mobile Truppe, noch fast gegen Ende des Krieges ?

    Schönen Gruß

    Tim...der damit allerdings dann auch am Ende seines Lateins in der Sache ist

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (10. Januar 2024 um 21:28)

  • Hallo Tim,

    dann wird es wohl so sein, klingt für mich alles dann doch sehr schlüssig und nachvollziehbar. Ich danke dir nochmals für deine Recherche und ausführlichen Interpretationen!

    Grüße

    Sven