Lieber Oliver,
das Datum wäre schön und einen Scan der Siegelseite. Jedenfalls ist es ein "schäpper Otto", wir man hier so schön sagt ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber Oliver,
das Datum wäre schön und einen Scan der Siegelseite. Jedenfalls ist es ein "schäpper Otto", wir man hier so schön sagt ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber BK,
Leider habe ich den Scan nur in hoher auflösung, daher beschreibe ich Dir vorerst
die Siegelseite:
HKR Füssen, 12.07, Einkr Innsbruck 13.07 und dann Bologna 16.07.1855 zkr Stempel.
Es ist aber ein spannender "schepper Otto", oder?
Liebe Grüsse
Oliver
PS: werde die Siegelseite neu scannen und spätestens bis Morgen einstellen.
Lieber BK,
wie versprochen hier nun die Siegelseite des, wie ich finde sehr spannenden
Briefes, aus einer Zeit, in der ja Teilbarfrankaturen nicht mehr erlaubt waren.
Bin gespannt, welche Lösung aus Deinem Munde erfolgt
...oder aus anderem fachkundigen Mu nde...
Viele Grüsse
Oliver
PS: sorry für die Werbung auf dem Scan, es ist eine Freeware zum komprimieren
der Scans, wer eine einfachere Lösung weiss, bitte um Info-Danke.
Hallo Sammlerfreunde,
hier Kissingen nach London vom 9.8.1850 frankiert mit einer 5 aa.
Brief von Kissingen über Preußen und Belgien nach London. Leitvermerk "via Ostend" und preußischer Grenzübergangsstempel "BAYERN". "P" im Kreis für "Paid" = bezahlt und weiterer Stempel "PAID D 13 AUIS 1850".
Taxe nach dem Postvertrag zwischen Preußen und Großbritannien vom 1.1.1847 und DÖPV-Vertrag vom 1.7.1850:
9 xr Postvereinsporto bis zur Grenze Preußen/Belgien, mit Marke zu 9 xr
24 xr Weiterfranko (6 xr für Belgien und 18 xr britische Inlandstaxe)
Das Weiterfranko von 24 xr musste vom Absender bar entrichtet werden und wurde rückseits mit 6/18 angeschrieben und umgerechnet in 6 2/3 Silbergroschen (blau). Vorderseitig ebenfalls 6 2/3 Silbergroschen (schwarz) bzw. umgerechnet in 8 belgische Franc (rot).
Nach dem Vertrag von 1847 wären fällig gewesen:
bayerisches Inlandsporto bis Austauschpostamt Aschaffenburg (soweit mir bekannt)
12 xr preußisches Transit
6 xr niederländisches/belgisches Transit
18 xr. britisches Inlandsporto
Der Postvereinsvertrag von 1850 verringerte das bayerische Inlandsporto und das preußische Transitporto auf zusammen 9 xr
Zusammen somit fällig 33 xr.
Es wurden schon Vermutungen angestellt, der Brief wäre seitens der Post falsch behandelt worden, da für diese Briefe noch die alten Regelungen von 1847, sprich vollständiges Barfranko, hätte angewendet werden müssen. Da bin ich allerdings überfragt. Da der Brief vollkommen ursprünglich ist, muss ich von 9 xr Postvereinsporto durch Marke ausgehen.
Gruß
bayernjäger
Lieber Oliver,
um auf deinen tollen Brief aus Post # 20 zurück zu kommen (Kempten - Bologna).
Hier sind die 3 maßgeblichen VO, an Hand derer du siehst, dass er falsch behandelt wurde und zwar ziemlich von jedem!
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG70b393c8jpg.jpg]
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG00011e053fa5jpg.jpg]
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG000547209d42jpg.jpg]
Chronologisch ist diese Reihe mit 3 Scans nicht, aber logisch.
Ich nehme an, man hat den Brief ganz unfrankiert zur Post gebracht. Dann hat man ihn frankiert, aber 8 Kr. bares Weiterfranko vergessen (entweder zu bezahlen, oder das Bezahlte zu notieren). Leider haben wir nicht die Briefkarte des 11.7.1855 von Kempten nach Füssen, sonst wüssten wir das.
Der Empfänger hat jedenfalls nichts bezahlen müssen, was außerordentlich ist, denn die römische Post war die restriktivste Europas.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber Bayern Klassisch,
vielen Dank für die passenden Verordnungen der Bayerischen Post.
Nach meiner Meinung wird es so gewesen sein, dass nur die 9Kreuzer
Marke verklebt war und der Brief so von der Post in Kempten als ganz
unfrankiert behandelt wurde und mit ("noch 9kr") siehe Vermerk mit 9kr
C.M. Postvereinstaxe belastet an den Kirchenstaat weitergeleitet wurde.
Durch diese "vorschriftswidrige" Behandlung hat der Brief auch 1kr mehr
gekostet, als wenn er von vornherein mit den korrekten 17kr bis in den
Kirchenstaat frankiert worden wäre.(Nach dem Tarif von 1852)
Die Behandlung in Kempten war vorschriftswiederig, da ab 1.4.1854 Auslands-
sendungen nur noch unfrankiert oder vollständig mit Freimarken vorausbezahlt
versendet werden durften.
Ich habe in den letzten 20Jahren nur sehr selten(1-2mal) einen Brief mit dieser
Postbehandlung gesehen.
Wer kann gegebenfalls vergleichbare Stücke zeigen?
Dann zu bayernjäger: Vielen Dank fürs zeigen des tollen Stückes Der Brief zeigt
eben sehr schön die andere Art der geteilten Frankoabgeltung, die ja 1850 in dem Fall
nach London in die frühe Periode vor 1854 fällt, als diese noch zulässig war.
PRIMA Stück.... wenn Du es mal abgeben möchtest, es würde gut zu meinen Briefen
passen ...Liebe Grüsse
Viele Sammlergrüsse
Oliver
Hallo Oliver,
ich habe mich an eine Beschreibung gewagt. Siehe post 24.
Gruß
bayernjäger
Hallo Bayernjäger,
Danke für die kompetente Beschreibung des aussergewöhnlichen Briefes.
Zu beidem kann ich Dir nur Gratulieren
Es ist nach meiner Meinung einer der besonders schönen Teilfranko Briefe.
Tolles Stück...!
Viele Sammlergrüsse
Oliver
Hallo Bayernjäger,
danke für die Beschreibung - wegen der zeitlichen Enge kann ich nicht weiter auf ihn eingehen und hoffe, dies nach meinem Urlaub tun zu können. Die Verwendung der Marke war obsolet, da bei Auslandsbriefen ohne eigenen Postverträge eine solche keine Wirkung haben sollte. Hier hat man sie scheinbar trotzdem anerkannt, weil man das Tarifwerk wohl noch nicht genau kannte. Ein Traumbrief in jeder Beziehung und auch ein lohnendes Ziel für eine Contraventionssammlung.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Freunde,
Nach bk's Rückkehr möchte ich den Brief aus Post 14 nochmals zeigen und nun auch die Rückseite dazu, die er sehen wollte. Daraus geht hervor, dass der Brief die östlich Roure nach den Niederlanden nahm.
Wenn der liebe bk (oder auch sonst jeder, der sich dazu berufen fühlt) sich zu den ganzen handschriftlichen Angaben äußern könnte, wäre mir durchaus sehr geholfen. Ich bin momentan aus dieser Materie wieder etwas draußen und im Dauerspeicher hab ich das noch nicht drin. Dazu vergesse ich in letzter Zeit zu schnell. Ich erkläre das meiner Frau gegenüber immer damit, dass ich einfach zuviel zu denken hätte. Aber ich fürchte fast, es liegt an etwas anderem.
Vielen Dank im voraus und beste Grüße von maunzerle
Lieber maunzerle,
danke, dass du mich nach dem langen Urlaub nicht vergessen hast.
Die verklebten 9 Kr. galten gleich 3 Sgr., dem Postvereinsporto für Briefe über 20 Meilen. Diese wurden vorn und hinten auch vermerkt.
Den NL - Anteil von 7 Kr. = 2 Sgr. = 10 NL Cents kassierte Bayern bar und musste ihn siegelseitig ausweisen und in der Briefkarte nach Sachsen - Preußen als bares Weiterfranko ausweisen.
Er hätte auch Richtung Unterfranken - Aschaffenburg - Frankfurt - Mainz - Koblenz - Köln - Aachen laufen können.
Nach den NL sind mir ca. 12/13 Briefe mit barem Weiterfranko bekannt; häufig ist also etwas anderes.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber bayern klassisch,
Vielen Dank für die letzten Details. Du hast ja die fast fertige Seite für diesen Brief schon gesehen. Jetzt kann ich sie dank Deiner Hilfe fertig machen.
Liebe Grüße von maunzerle
Lieber Bayern Klassisch, lieber Maunzerle,
erstmal Herzlich Wilkommen zurück im Forum lieber BK, schön das Du
erholt und voller Tatendrang zurück von der Kreuzreise bist und so ist es
umso schöner, Deine Beiträge zu geniessen.
Und maunzerle, ein toller Teil-Barfranko Beleg in die Niederlande und
eine Bereicherung, die auch in jede Bayernsammlung hier in Preussen
gut passen würde
Sommerliche Grüsse aus Siegen
Oliver
Liebe Freunde,
um auch weiterhin einem Land, in dem das Wort "KÄSE" groß geschrieben wird, die Ehre als bayerischer Destination zu erweisen, möchte ich einen hübschen Brief in die Schweiz zeigen.
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0025dc13d192jpg.jpg]
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG00289dff1436jpg.jpg]
Im München des Jahres 1853 konnte man nach dem PV mit der CH nur bis zur Grenze mit Marken frankieren. München lag über 20 Meilen von dieser entfernt, so dass regelmässig 9 Kr. je Loth hierfür zu frankieren waren. Chur lag über 10 Meilen von dem Grenztaxpunkt Bayerns zur CH entfernt, so dass der Absender weitere 6 Kr. bar frankieren musste, die siegelseitig auszuweisen waren.
Die Nr. 5a gefiel mir gut auf dem Brief, so dass ich ihn vor über 20 Jahren kaufte - ich habe es keinen Tag bereut.
Die Adresse lautet:
Seiner Hochwohlgebornen Herrn Isidore de Challandes Eidsgenößischem Stabshauptmann in Chur.
Hier ein Link zur Fam. de Challandes, welcher die Nähe zum Maggi - Imperium aufzeigt:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D29814.php
Ab dem 1.4.1854 war das gesamte Franko in Marken zu entrichten. Viele Briefe gibt es derart also nicht, zumal die Masse derselben wegen des hier fehlenden Portozuschlages natürlich immer noch unfrankiert lief.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Liebe Freunde,
Setze Dettelbach für München und Lungern für Chur! Ansonsten stimmt alles mit bk's Brief in post 34 überein. Und aufgepasst: Der Brief lief nicht über Sachsen. Sachseln am Sarner See war nur eine der Stationen, die der Brief durchlief. Und die Leute dort sächseln auch nicht . Diese blöde Bemerkung konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen. Ich bitte um Entschuldigung und hoffe, nicht aus dem Forum ausgeschlossen zu werden.
Viele grüße von maunzerle
Lieber maunzerle,
ehe Nils dich hier ausschließt ( ) - hast du gesehen, dass der Expeditor zuerst eine 3 Kr. für die Schweiz, und dann die 6 Kr. notierte?
Dabei war alles doch so einfach: Nur in die Liste der bis 10 Meilen entfernten Orte der CH schauen. Ort gefunden? Dann 3 Kr.. Ort nicht gefunden? Dann 6 Kr..
Klassebrief, den jeder gerne hätte.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Ach Ralph,
Du bist mir so weit voraus! Natürlich hab ich gesehen, dass da was verbessert oder rum geschmiert wurde, aber dass das vorher ein irrtümlicher 3er war, so weit hat's bei mir nicht gereicht. Jetzt, wo man's gesagt bekommen hat, ist es ganz klar. Vielen Dank für den Hinweis. Ich glaube, das macht den Brief nicht schlechter.
Liebe Grüße von maunzerle
Lieber maunzerle,
das ist absolut rar, weil ja schon geteilte Frankoabgeltungen an sich sehr selten sind. Jedenfalls habe ich keinen mit Korrektur in meinen Sammlungen.
Aber schön, mal einen gesehen zu haben.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber bayern klassisch,
Das ist ja mal eine schöne Überraschung am Feierabend. Ich wollte diese Seite sowieso neu machen, weil ich nicht mehr damit zufrieden war und jetzt mit dieser zusätzlichen rosinösen (oder heißt es "rosinal" oder "rosinig"?) Ergänzung wird das ja ganz schmankerlig (oder heißt es "schmankerlhaft"?). Ich bin heute wieder besonders schalkhaft, ich weiß schon! Aber so lange ich die gelbe Karte noch nicht gezeigt bekommen habe, kann ich ja noch ein wenig rumblödeln.
Der Herr Bundesprüfer sah übrigens auch nicht mehr als ich und schreibt in seinem Attest nichts über diese Besonderheit. Oder es war ihm einfach zu banal! Jetzt werde ich auch noch böse!?!
Meinung bitte selber bilden!!!
Liebe Grüße von maunzerle
Liebe Freunde,
sogar in der Bucht kommt ab und an ein Brief mit geteilter Frankoabgeltung ins Angebot, da muss man natürlich zuschlagen.
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/mucchfront0eb9e85ejpg.jpg]
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/mucchrearef872ed0jpg.jpg]
Im Dez. 1852 konnte man von München aus mit 9 Kr. bis zur Grenze nach Lindau frankieren, den CH - Anteil von 3 Kr. jedoch konnte man nur bar frankieren und der Annahmebeamte musste den bezahlten Betrag auf der Siegelseite mit Tinte notieren.
Liebe Grüsse von bayern klassisch