Thurn & Taxis nach Bayern

  • Hallo Pälzer,

    das ist richtig - wenn Perlen an einem Brief gehangen hätten, wäre entweder der Brief solo eingegangen, oder gleich ganz entsorgt worden, nachdem man sich der Perlen angenommen haben würde. Gut, dass sie einlagen - sonst gäbe es den Brief wohl nicht mehr. ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ich greife mal wahllos eine Zeile aus dem Angebot heraus 2000 Stück kleine weiße 18x (Kr), das ist ja jetzt nicht die Welt, auch bei den anderen Posten. Ich denke, das waren keine echten / teuren Perlen, sondern Dekorationsware, die man bspw. für die Kleiderherstellung o.ä. benutzt hat.

    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • :D:D schon klar - Bayern hatte zwar Flußperlen, die weit teurer waren, aber diese hier scheinen sie sonstwie produziert zu haben (Bild wäre nicht schlecht!).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    (weit) über 20 Meilen im Postverein von Gießen nach Annweiler machen 9 Kr, welche mit dem nachstehend abgebildeten Ganzsachenkuvert (ockerfarbener Wertstempel) abgedeckt waren. Die Recommendation schlug dann nochmal mit 6 Kr zu Buche, so dass wir das ganze auf 15 Kr auffrankiert vorfinden.

    Adressat war der Rotgerber Jacob Scholler aus Annweiler in der Südpfalz, welcher das Kuvert innen und außen noch recht geschickt als Notizblock verwendet hat. Er war nebenbei erwähnt Teilnehmer am Pfälzer Aufstand im Jahre 1849. Warum Annweiler den Ankunfstempel in der Schublade gelassen hat...keine Ahnung, dafür kommt wiederum die Reco-Nummer recht däftig daher.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • ... und den Chargéstempel habe die Schluderer bei der Aufgabepost auch vergessen - Donnerwetter, so etwas findet man weiß Gott nicht jeden Tag.

    Danke fürs Zeigen!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief mit Briefen aus Coburg vom 29.5.1866, also kurz vor dem Krieg, nach Lichtenfels, also innerhalb von 10 Meilen und unter 1 Loth.

    Der Absender fügte seinem Schreiben mehrere Briefe (wohl nur die Inhalte) des in der Adresse genannten Herrn bei und blieb dabei noch immer unter einem Loth - das war sicher knapp.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    zu einem Schnäppchenpreis war das hier nun nicht gerade zu bekommen, andererseits ist eine Briefaufgabe bei der Bahnpost für den IM-Sammler auch nicht alle Tage zu haben. Hier wurde eine 6 Kreuzer-Ganzsache (Typ T&T 23a) auf dem Bahnkurs Cassel - Frankfurt am Main in Friedberg in den Bahnpostwagen geworfen und mit dem Bahnpost-Nebenstempel FRIEDBERG (L1 kursiv) versehen. Was man in Bayern noch mit Handschrift erledigte, erledigte man im T&T-Postgebiet offenbar schon elegant mit einem Stempel in der Hand. Wenn noch jemand eine Einschätzung zur Datierung geben könnte, wäre ich sehr dankbar.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    es gibt T&T 3 Kr Belege, oder so welche wie nachstehend. Allerdings stellt sich auch hier wieder einmal die Frage nach der Datierung. Aufgrund der zur Ganzsachen-Auffrankatur verwendeten Mi-Nr. 41, welche im Juli 1865 verausgabt worden war, kann es frühestens 1866 gewesen sein. Da die Werte 1 - 54 bis 30.06.1867 gültig waren, kommen folglich nur diese beiden Jahre in Betracht.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    hübsch und ganz sicher nicht häufig - eine vortreffliche 3x - Frankatur, die man erst einmal so finden muss.

    Ich meine, dass der Brief von 1866 datieren müsste, wenn ich mir die Type des Mainzer Ringnummernstempels und den Kaiserslauterer Transitstempels ansehe.

    1867 sah das glaube ich in Kaiserslautern nicht mehr so aus ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    schon lange nichts mehr dazugekommen hier, insofern doch ganz nett, dass man auch mal bei IM eine kleine Besonderheit eines Postgebietes vorstellen kann. Hier ist es der L1 AUS DER BRIEFLADE, der m.W. nur dann zu verwenden war, wenn Sendungen nach Abgang der Post eingeworfen worden sind. Hier aber wurde er mit "frei" vermerkt...und war dann evtl. doch unfrei eingeworfen und mit 6 Kr Porto austaxiert worden ?

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    der Abgang der Post war hier wohl nicht relevant - der Stempel von 5.30 Uhr bis 06.00 Uhr zeigt, dass er wohl ganz spät Abends eingeworfen wurde, oder ganz früh am Morgen. Der Absender wollte schon frankieren und hatte den frei - Vermerk auch korrekt angebracht, aber wenn die Post geschlossen hatte, hatte sie halt geschlossen und er konnte seinen Brief nur in den Schlitz des Briefkastens werden.

    Eben weil er einen frei - Vermerk trug, aber nicht frankiert worden war, musste dieser Stempelabschlag erfolgen, denn Taxis kannte ja auch die Barfrankatur, die in Bayern unbekannt war und mit deren Interpretation man häufig Probleme hatte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    naja, wenn die Post geschlossen war, dann war sie doch auch abgegangen, so dass der später eingeworfene Brief erst später zur Beförderung kam, oder nicht ? Und nur noch der Vollständigkeit halber : Den Freivermerk durfte FFM nicht anullieren, richtig ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    die Post in Frankfurt am Main arbeitete 24 Stunden, jeden Tag im Jahr, jedes Jahr ... Nur der Briefpostschalter hatte seine Öffnungszeiten (die ich nicht kenne, aber 7 - 21 Uhr oder so könnte man offen gehabt haben). Die Post ging dort zu jeder Stunde ab - nur nicht die eigene. :D Nach Postabgang ist halt auch vor Postabgang.

    Aber der Stempel hat prinzipiell nichts mit einem Postabgang zu tun, sondern mit dem frei - Vermerk, der dadurch "korrigiert" wurde. Der Briefkasten (wohl besser die Briefkästen) waren ja immer einwurfbereit, auch um 10.00 oder 14.00 Uhr - sie wurden regelmässig, vermutlich jede Stunde, geleert und auch um die Mittagszeit hätte der Brief den gleichen Stempel erhalten, obwohl die Post noch vlt. 3 oder 4 mal an diesem Tag abging.

    Das mit der Streichung ist so eine Sache - in Bayern wurde es historisch immer wieder von der Aufgabepost gemacht, dann kam eine VO heraus (in der Contra - Sammlung ier ist eine entsprechende Seite eingestellt), in der dieser Modus verboten wurde. Ob das bei der freien Reichsstadt FFM auch galt?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    alles klar, bin überzeugt. Eine Entlastung zu jeder Zeit, wenn jemand etwas nicht so eingeliefert hatte, wie es auf seiner Sendung (eigentlich) der erklärte Wille war. Ich könnte mir dann auchgut vorstellen, dass man ansonsten nichts mehr machen sollte, denn so konnten Auf- unbd Abgabepost immer demonstrieren: Schaut so hat der Absender ihn eingeliefert, wir können nichts dafür.

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    so isses - aber nur wenige Poststellen verfügten über diese Stempel, daher war das Problem mit der VO und der Ausgabe von einer Handvoll dieser Stempel nicht gelöst. Konsequenz sieht anders aus. Die "normalen" Poststellen durfte manuell "Boite", "Aus dem Briefkasten", "Kastenbrief" usw. notieren (oft in blau, weil die Taxe generell in blau zu notieren war und man nicht rot, die Farbe des Frankos, nehmen wollte).

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Sammlerfreunde,

    trotz nicht gar so sonderlich optimalen Entwertungen: 12 Kr (hier im 6 Kr Paar vom linken Seitenrand) fallen einem ja dann schon direkt ins Auge. Der Grund dafür steht gleich nebendran vermerkt mit 1 9/10 Loth. Also neben der 2. Entfernungsstufe dann auch noch in die 2. Gewichtsstufe gerutscht. Man sieht dem - leider inhaltlosen - Beleg auch an seiner Faltung an, dass er eine schwerere Einlage gehabt haben muss.

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    also mit 1,9 Loth war er eher am Ende der 2. Gewichtsstufe, als dass er gerade so reingerutscht wäre. Mit 2 Loth wäre es ja schon die 3. Gewichtsstufe gewesen (Loth galt exklusiv mit 16,66g damals).

    Der Laufweg ist eine Besonderheit, weil Taxis üblicherweise die Briefe nicht an Baden auslieferte, wenn es in die Pfalz ging, sondern über Worms instradierte. HIer bis FFM und dann Richtung Heidelberg/Mannheim kann man nicht häufig finden, aber es war wohl ein wenig schneller damals. Dreiländerbrief! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    jo alles klar, korrigiert und endlich mal was anderes als so das Übliche.

    + Gruß !

    vom Pälzer

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