Württemberg - Mehrfachverwendungen

  • Hallo miteinander,

    Ob es sinnvoll ist ein neues Thema zu eröffnen mögen die Admins entscheiden. Anhängenden Brief für meine Heimatsammlung Güglingen konnte ich relativ günstig erstehen und ich meine es handelt sich um eine 3-fach Verwendung, ob seltener mögen andere entscheiden.

    Ich vermute er ist zunächst aus Pfaffenhofen ( bis 1808 zum OA Güglingen gehörend, mit diesem dann dem OA Brackenheim zugeteilt worden) an das Schulteissenamt Heilbronn gelaufen. Frankiert mit 1 Kreuzer .Nr.30, hier die linke Marke, wurde der Brief in Güglingen abgestempelt, nebengesetzt, jedoch unter den anderen Marken verdeckt , ein identische Dreikreiser . Der Brief musste irgendwie zurück gekommen sein, denn er wurde nochmals nach Heilbronn versandt, dieses Mal mit den beiden rechten Marken frankiert. Da nun 2x Aufgebracht sind , vermute ich mal , dass etwas zusätzliches enthalten war, welches den Brief schwerer machte.

    Die zeitliche Abfolge kann ich schwer nachvollziehen, da die erste Abstempelung ohne Tagesangabe, die 2te würde ich dem .26.Nov 1866 zuordnen.

    Hat jemand zu dem Ablauf eine Idee?

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Ich vermute er ist zunächst aus Pfaffenhofen ( bis 1808 zum OA Güglingen gehörend, mit diesem dann dem OA Brackenheim zugeteilt worden) an das Schulteissenamt Heilbronn gelaufen.

    Hat jemand zu dem Ablauf eine Idee?

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

    Hallo Andreas,

    je länger ich die Frankatur ansehe, desto mehr kommt mir die Frage, ob die 1 Kr. Frankatur bis Heilbronn gültig gewesen ist.

    Leider habe ich nur einen "Michel" zu Württemberg und dort steht zu den Tarifen, dass ab 1.9.1865 Nachbarortsverkehr bis 2 Meilen - einschließl. - galt.

    Nach dem Hof- und Staatshandbuch von Württemberg 1866 war die Entfernung von Brackenheim bis Heilbronn mit 2 Meilen angegeben und Güglingen (nach Brackenheim) noch mit einer 3/4 Meile. Dann wäre Güglingen bis Heilbronn 2 3/4 Meilen.

    War das noch Nachbarortsverkehr?

    Ob es sich hier nicht doch "nur" um eine Nachfrankatur auf 3 Kr. handelt? Für die These des Hin- und Her-Sendens fehlt inhaltlich jeder Hinweis. Auch die Stempel geben mehr Rätsel als Aufklärung.

    Tut mir leid, dass ich das Rätsel nicht lösen kann, aber immerhin ist es spannend und lehrreich, sich damit zu befassen.

    Beste Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Luitpold (4. Mai 2024 um 09:42)

  • Guten Morgen Werner,

    Zunächst mal vielen Dank für dein Bemühen die Nuss zu knacken. Wie gestern Abend schon besprochen ist es sehr schade dass die erste Abstempelung keine Tagesangabe enthält. Ich hatte eigentlich erwartet dass innen oder rückseitig ein Vermerk zu sehen ist, wann das Schreiben aus Heilbronn zurück lief. Tja, man soll halt den Beschreibungen von Auktionatoren nicht blauäugig vertrauen.

    Ich denke du hast recht. 1866 benötigte man 3x Von Güglingen bzw Pfaffenhofen nach Heilbronn, also Nachfrankatur.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Damit ich nicht unnötig einen neuen Thread aufgemacht habe...

    Zunächst mit 3x frankiert von Frauenzimmern, heute zu Güglingen eingemeindet, über das OA Brackenheim nach Ludwigsburg am 29. 11. 1870 gelaufen, zurück als Portobrief am 7. 12.

  • Und hier habe ich noch ein Einschreiben aus Sternenfels nach Güglingen, welches am 28 Juli 1881 eintraf. Am 20. Jan 1883 !!!! Ging das Schreiben wieder zurück nach Sternenfels.

    Schönes Wochenende wünscht die Pappnase Andreas

  • #4

    Lieber Andreas,

    mit 3x frankiert hin und mit 3x Porto zurück. Wie erklärst du dir den fehlenden Portozuschlag?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • #4

    Lieber Andreas,

    mit 3x frankiert hin und mit 3x Porto zurück. Wie erklärst du dir den fehlenden Portozuschlag?

    Guten morgen Ralph,

    Verstehe deine Frage nicht. Ist da nicht eine blaue 3 notiert ? Ach du meinst es hätte mehr kosten müssen da nicht frankiert?

  • Lieber Andreas,

    damals galt ja 3x Franko = 7x Porto bis 1 Loth. Schwerere Briefe bis 15 Loth kosteten 7x Franko und 11x Porto.

    Der Grund, wie ich vermute, dürfte darin gelegen haben, dass er als "Normalbrief" für 3x frankiert verschickt wurde und als portopflichtiger Dienstbriefe für 3x Porto weitergeschickt wurde. Bei Bayern war das ab 1868 so, weil man zurecht argumentierte, dass Behördenkunden nicht mit dem hohen Porto bestraft werden durften, das sie gar nicht hätten zahlen können, weil sie gar nichts von den inneren Verwaltungsabläufen wissen konnten, wenn sie ihre Gesuche eingegeben hatten, aufgrund deren die Behörde(n) tätig werden mussten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 6 - fach Verwendung, leider nur 4 auf diesem Briefteil, aber irgendwie muss der Brief ja zweimal wieder nach Dörzbach gekommen sein! ;-), und das ganze in gut 3 Wochen!!!

    08. Mai Dörzbach – Stuttgart - frankiert
    ..... Stuttgart – Dörzbach ????
    15. Mai Dörzbach – Stuttgart – frankiert
    ..... Stuttgart – Dörzbach ????
    27. Mai Dörzbach – Untermünkheim – frankiert
    30. Mai Hall - Dörzbach

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Potzblitz, dass es so etwas überhaupt gibt. Unglaublich....8o....Künzelsau wurde wohl auch tangiert. Danke fürs zeigen, das ist wohl nicht zu toppen.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas