• Laut Handbuch von Herrn Berger gibt es nur zwei Plattenfehler bei der MiNr. 8 von Oldenburg. Der erste, bei dem ein kleiner Strich das "D" von Oldenburg wie ein "B" erscheinen lässt, ist als PF I im Michel erfasst (Bild 1). Dieser Plattenfehler ist nicht häufig, wird aber doch ab und zu auf Auktionen angeboten. Der zweite Plattenfehler dagegen, ein Druckfehlstelle im Banner über dem rechten Ziffernoval, die die innere Randlinie berührt, ist seltener und wohl deshalb auch nicht im Michel erfasst (hier ohne Bild).

    Bild 1 - Los 2660 aus 180. Felzmann-Auktion

    Ich habe jetzt noch einen weiteren Kandidaten für einen Plattenfehler gefunden, nämlich ein beschädigtes "c" im Wort "Groschen" (Bild 2). Die Oberfläche dieses Exemplars scheint unbeschädigt, so dass vermutlich auch hier der Umdruck-Fehlerteufel zuschlug, denn nach einer temporärenDruckplattenverschmutzung sieht mir das nicht aus. Kennt jemand von Euch noch ein zweites Exemplar?

    Bild 2: Los 2659 aus 180. Felzmann-Auktion

  • Moin,

    ich wünsche FROHE OSTERN.

    Die Druckbesonderheit mit dem " verstümmelten c" in Groschen kenne ich noch nicht bzw. habe ich noch nicht gesehen. Es kann nur eine Druckzufälligkeit im Steindruckverfahren sein oder auch ein Plattenfehler, wenn man mindestens ein 2. Exemplar mit exakt gleicher Druckbesonderheit findet.

    Ich habe ja ein ähnliches Stück der Nr. 8 in der Slg., bei der die linke 3 in der Wertziffer als "8" erscheint. Es gibt so etwas als PF bei der Oldenburg Nr. 14 II "8 statt 3", bei der Oldenburg Nr. 8 habe ich dies aber gleichwohl bisher kein zweites Mal gesehen.


    Es gibt von der Nr. 8 bisher nur 2 nachgewiesene Plattenfehler. (Vielleicht kommen ja weitere dazu ...)

    Ich habe vom Plattenfehler Oldenburg Nr. 8 I bisher insgesamt 6 Exemplare gesehen. Und ein einziges Stück auf Brief. Häufig findet man diesen PF auf keinen Fall.


    Oldenburg Nr. 8 I mit dem Ra2 "DAMME" (273. Köhler-Auktion, Los-Nr. 442)

    Fernbrief Oldenburg Nr. 8 I, 3 Groschen gelb (PF I) mit dem Ra2 "VECHTA 14/8" (1860) nach Neuss (4. Boker-Auktion vom 15.11.1986, Heinrich Köhler, Los-Nr.203) Aus der Caspary-Sammlung. Der einzig bekannte Brief einer Nr. 8 mit mit diesem Plattenfehler.

    Oldenburg 8 I PF "O in OLDENBURG beschädigt und Querstrich beim B"

    Und der Plattenfehler Oldenburg Nr. 8 II ist m.E. noch seltener. Bisher habe ich nur 3 Exemplare gesehen.

    Oldenburg Nr. 8 II mit dem Ra2 "WILDESHAUSEN" (aus meiner Slg.) Dies ist das Exemplar, welches bei Berger, S. 30 abgebildet ist.

    Oldenburg Nr. 8 II PF "Druckfehlstelle am rechten Rand"

  • Papiertiger,

    eine Oldenburg Nr. 8 I habe ich vor kurzem "in der Bucht" (ebay) geangelt. Man findet so etwas noch! Zwar nicht breitrandig und auch mit zwei dünnen Stellen, aber echt. (Und natürlich wurde der Plattenfehler übersehen.)

    Von dieser Marke mit diesem Plattenfehler gibt es wahrscheinlich nur knapp über 10 Exemplare.

    Oldenburg Nr. 8 I mit dem Ra2 "DELMENHORST 31/8"

    Grüße Bernd

  • Hallo Bernd!

    Glückwunsch zum Fang einer weiteren MiNr. 8 mit PF I! Ich selbst habe monatelang auf eBay auf interessante Oldenburg-Angebote gewartet und dann irgendwann aufgegeben, weil wirklich nichts angeboten wurde. Aber am Ende wird der Geduldige(re) doch belohnt...

    Ich vermute mal, dass sowohl deine Marke mit der "8" und meine Marke mit dem "verstümmelten c" sich als Plattenfehler erweisen werden. Was ich aber nicht verstehe, und was vielleicht auch gegen meine Vorhersage spricht, ist das stark unterschiedliche Vorkommen der Plattenfehler bei der MiNr. 8. Schon PF I scheint so selten, dass ich ihn nur einmal auf einer Druckplatte vermuten würde. Aber in diesem Fall müssten die anderen Plattenfehler erst nachträglich auf der Platte entstanden sein - oder es wurde doch eine zweite Druckplatte erstellt, aber mit kürzerer Verwendung.

    Es bleibt spannend. Suchen wir weiter, denn Geduld wird ja belohnt!

  • Papiertiger,

    das ist hier das "Beispielfoto" auf ebay vom Goldhahn Briefmarkenversand für den Verkauf irgendeiner Oldenburg Nr. 8: Eine seltene Oldenburg Nr. 8 I.

    Dieses "Beispiel" kriegt man natürlich nicht geliefert. :P

    Ich vermute mal, dass sowohl deine Marke mit der "8" und meine Marke mit dem "verstümmelten c" sich als Plattenfehler erweisen werden. Was ich aber nicht verstehe, und was vielleicht auch gegen meine Vorhersage spricht, ist das stark unterschiedliche Vorkommen der Plattenfehler bei der MiNr. 8. Schon PF I scheint so selten, dass ich ihn nur einmal auf einer Druckplatte vermuten würde. Aber in diesem Fall müssten die anderen Plattenfehler erst nachträglich auf der Platte entstanden sein - oder es wurde doch eine zweite Druckplatte erstellt, aber mit kürzerer Verwendung.

    Ob man von der Seltenheit der vorkommenden Plattenfehler auf verschiedene Druckplatten bzw. geänderte Druckplatten schließen kann, weiß ich nicht. Ich würde das bezweifeln soweit es die Nrn. 7 und 8 angeht. Denn ich habe bisher keine TAUSENDE verschiedene 2- bzw. 3-Groschen-Marken gesehen. Gesehen habe ich bisher allenfalls ein paar Hundert Stück. Und geht man davon aus, dass diese Marken im Hunderterbogen gedruckt wurden, ist das nur ein winziger Anteil, was wir bisher gesehen haben bzw. es gibt wahrscheinlich gar nicht mehr so viel, was heute überhaupt noch vorhanden ist. Und Originalbögen sind ja bekanntlich nicht erhalten geblieben.

    Und ob die beiden Druckzufälligkeiten ("8" und "c") tatsächlich echte Plattenfehler sind, hängt davon ab, ob wir tatsächlich mindestens ein zweites Exemplar mit exakt der gleichen Druckzufälligkeit finden. Denn Druckzufälligkeiten gibt es bei Steindruckmarken zuhauf.

    Bei der1-Groschen-Marke Nr. 6 ist das anders, da die Marke häufig zu finden ist. Hier habe ich bereits eine ganze Fülle von Plattenfehlern erfassen können. Weil es - im Gegensatz zur Nrn. 7 und 8 - sehr viel Material zum Vergleichen gibt. Aber auch hier gibt große Unterschiede: Es gibt alles, von sehr seltenen bis zu sehr häufigen Plattenfehlern. Und hier kann man auch feststellen, dass es unterschiedliche Druckbögen gab.