• Liebe Freunde,

    weil man schon kaum einmal Briefe zwischen diesen beiden Postgebieten findet, die mit einer Retour Recepisse eingeliefert wurden, möchte ich hier mal eine der wenigen mir bekannten aus Nabburg nach Roggendorf in Österreich zeigen, die mir gut gefallen hat.

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    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorpihlaBayern,

    vielen Dank für die nette Kommentierung. Ein toller Brief, aber die Gebühren müssen andere entschlüsseln und das wird sicher nicht einfach.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich möchte dazu folgenden Beleg zeigen:
    Post-Liefer-Schein für einen Brief von Guteneck, Post Nabburg
    nach Wildstein bei Franzensbad in Böhmen, ausgestellt am 23.
    Januar 1858. Zurück ging der Post-Liefer-Schein von Wildstein
    über Eger und Waldsassen nach Nabburg.

    Zum Schloß Gueneck folgender Link:

    http://www.schloss-guteneck.de/das_schloss.ph…trg1=&strg2=&k=


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    Dienstbriefe unter Recommandation waren schon zwischen Bayern und Österreich nicht häufig; welche mit Postlieferschein sind absolute Seltenheiten und das gilt auch für die entsprechenden Scheine hierzu.

    Über die Postlieferscheine habe ich vor in einem der nächsten Rundbriefe einen Artikel zu schreiben - ich darf dazu schon voraus schicken, dass auch welche von und nach Österreich dabei sein werden. ^^

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    das folgende Stück halte ich für außergewöhnlich - daher konnte ich mir den Kauf auf unserer JHV in Zweibrücken nicht verkneifen.

    Sind Retour - Recepissen zwischen beiden Ländern, trotz des massenhaften Korrespondenzaufkommens, Seltenheiten, die den meisten Sammlern abgehen, so dürfte diese hier noch mal einen Schnaps oben drauf legen.

    Aufgegeben in Ering in Bayern wurde sie am 6.7.1863 im nur 10 km nahen Braunau am Inn vollzogen. Es ging um eine Wertsendung über 14 Gulden und 40 Kreuzer, die der Baron von Lerchenfeld mit einem 1 Loth schweren Brief an den Photographen Abele in Braunau schickte. Alois Abele unterschrieb den Schein und irgendwann wird er seiner Erlaucht, dem Herrn Baron wieder zugekommen sein. Die Frage ist nur, wie?

    Dergleichen Formulare waren ja durch Bindfaden dem Brief anhängig zu machen und nach Vollzug umgehend retour zu senden. In der Regel, das beweist schon dieser Thread mit seinen anderen Beispielen, finden wir also zumindest Poststempel der Auf- und Abgabe(n), die den Postenlauf nachvollziehbar werden lassen. Hier haben wir völlige Fehlanzeige.

    Spekulation: Wenn man von Ering aus seine Post aus Braunau bezog, halte ich es für möglich, dass man von Bayern aus in das nahe Braunau lief, die Übergabe vollzog und direkt mit dem vollzogenen Schein wieder die Heimreise nach Ering antrat. Dafür spricht auch die fehlenden Manualnummer oben links und das gänzliche Fehlen einer anderen postalischen Behandlung in Österreich.

    Sollte es so sein, wäre dies das erste Stück, das Bayern praktisch im Alleingang in Österreich erledigte.

    Weitere Meinungen sind gerne gesehen.

    Liege Grüsse von bayern klassisch

    • Offizieller Beitrag

    Sollte es so sein, wäre dies das erste Stück, das Bayern praktisch im Alleingang in Österreich erledigte.

    Hallo bayern klassisch

    Das ist wohl ein eher übermutiger Satz. Wer das beurteilen kann sind sicher nicht wir 150 Jahre nach der Schein geschickt war ;)
    Wer weiss was alles im September 1850 passiert ist? Oder November 1853?

    Aber hinter ein Wort "Sollte" kann man ja alle Wünsche hineinfüllen :)


    Was hier passiert ist, ist ja nicht möglich zu beurteilen - völlig. Aber es ist durchaus interessant dass ein Stempelbeweis für die Rücksendung nicht da ist, ja es gibt keine postalische Hinweise überhaupt hier. Doch soll man nicht die Echtheit bezweifeln.
    Aber sollte ein Eringer Postbeamter in Braunau um herum Laufen und den Empfänger suchen? Ich kann mich nicht vorstellen dass es passieren konnte, wohl eher dass man zu stempeln vergessen hat. Oder hat man vielleicht den Schein nicht zurückgeschickt?

    Es gibt viele Möglichkeiten, aber der Eringer Postbote in Braunau finde ich sehr unwahrscheinlich.

    Interessant wäre es etwas in die Verordnungen hierzu zu finden :)

    Danke fürs Zeigen

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    bei ganz außergewöhnlichen Stücken, dieses hier ist eines davon, wird man in der Fachliteratur nichts finden, weil die bayer. Staatsregierung bzw. das Ministerium sicher nicht spezielle Vorkehrungen für die Postexpedition Ering getroffen haben. Prinzipiell war die RR abzustempeln, denn ohne konnte man ja nie wissen, wann sie ausgefertigt wurde und das war natürlich sehr wichtig (Versicherungsfristen, Ersatzpflicht usw.). Eine manuelle Eintragung eines Datum genügte nicht, da nur ein Dienststempel amtlichen Charakter hatte.

    Genauso stand auch die Abgangspost in Braunau in der Pflicht: Sie musste den Eingang der Sendung und der dazu gehörigen (das war zu prüfen anhand der Manualnummer, die hier ja auch fehlt, RR bestätigen (durch Dienststempel), die Übergabe sich bestätigen lassen (das ist hier ausnahmsweise erfolgt durch Unterschrift des Empfängers) und dann Aufgabe zu stempeln, damit zu erkennen war, an welchem Tag welche Poststelle die RR zurück gesandt hatte.

    Dann war wieder die Aufgabepost an der Reihe, indem sie durch ihren Tagesstempel den Eingang der RR bestätigte und diese im Tausch gegen den Postschein dem Absender/Vorzeiger desselben aushändigte.

    Wie man unschwer erkennen kann, ist all das nicht passiert (Contravention). Ich unterstelle nicht, dass man in Ering und Braunau an diesen Tagen nur Nieten herum sitzen hatte, sondern schließe auf ein (eimaliges?) Vorgehen der Post in Ering. Ich kenne zahlreiche Poststücke, die zwischen Bayerns Grenzorten und österreichischen Grenzorten eine Behandlung erfuhren, die keine Dienstvorschrift kannte. "Kleiner Grenzverkehr" würde man heute dazu sagen.

    Meines Wissens ist auch keine andere RR vergleichbarer Art bekannt; viele wird es aber damals schon sicher nicht gegeben haben und ob von den wenigen wiederum andere auch so behandelt wurden, oder ob diese hier nur ein Versuchsballon war, wissen wir nicht. Es mag vlt. nicht die einzige heute noch sein, aber eine weitere kennen wir wohl alle nicht. Von daher mag meine Beschreibung optimistisch klingen, objektiv falsch ist sie aber sicher nicht (es sei denn, es zeigt jemand ein zweites Exemplar).

    Vor vielen, vielen Jahren hatte ich Reste des Archivs des Barons von Lerchenfeld bei einer Köhlerauktion in Händen (ein paar Pfund) - was ich da gesehen habe, war zwar komplett markenberaubt, aber es genügte, um meine Sichtweise von den Dingen, was die Arbeitsqualität und Einhaltung der Postvorschriften an der Südgrenze Bayerns angeht, drastisch zu verändern. Dort gab es Belege im Dutzend, die es so eigentlich nie hätte gegeben haben dürfen und dass die Österreicher jedesmal mitgespielt haben, versteht sich fast von selbst.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne zahlreiche Poststücke, die zwischen Bayerns Grenzorten und österreichischen Grenzorten eine Behandlung erfuhren, die keine Dienstvorschrift kannte.

    Hallo bayern klassisch

    Ich sage nicht dass es unmöglich war, sondern dass man sehr wenig wegen Mängel bewisen kann. Ein Fehlende Poststempel ist laut ein Fehlende Stempel. Eine Wirkung (hierfehlenden Poststempel) deutet nicht zwingend auf eine Ursache.

    Und Contraventionen gibt es ja in grosse Mengen, von grobe mit Strafmassnamen bis kaum beachtete Fehler. Fehlerhafte Behandlungen ist also kein Beweis gegen die eine oder die andere Erklärung.

    Das es hier Contraventionen gibt ist ja zweifellos. Aber ein fehlenden Stempel heisst nicht dass der Eringer in Braunau war.

    Es könnte aber so sein, dass der Eringer da war. Ob es zwischen Ering und Braunau "ein kleinen Grenzverkehr" gab, wo war dann in Diesem Fall der Simbacher? Sollte diese Sendung nicht über Simbach?


    Ach, Belege wie diese sind sehr interessant und den Radar nach Erklärungen und Quellen ist gestartet. Ob wie ein Antwort hierzu auf den Schirm jemals sehen dürfen?


    Viele Grüsse
    Nils

  • Wer weiß bitte die Information, in welcher Hausnummer das Postamt in Wildstein (Böhmen) erstmals 1844 eingerichtet wurde. In den folgenden Jahren zog das Postamt in Wildstein um, wann und in welche Häuser, bis etwa 1894 war das Postamt in Hausnummer 14, nach 1900 in Hausnummer 10. Mit Dank an Jaroslav

  • Hallo Jaroslav,

    im Internet konnte ich folgendes finden: Schematismus des Königreiches Böhmen für das Jahr 1844 - Briefsammlung Wildstein - Herr Johann Eibl.

    Beste Grüße,

    Hermann

    Hallo Hermann!

    Danke. Es ist schön, Hilfe zu sehen. Ich kenne diesen Link aus dem Internet.

    Die einzigen Aufzeichnungen, die ich habe, sind aus den 1960er Jahren aus einem Notizbuch in Wien.

    Und die sind wie folgt:

    Am 15.1.1704 lief eine Postlinie durch Wildstein, und zwar von Wien über Hradec Kralove, Wodnian, Strakonitz, Horazdowitz, Pilsen, Eger bis Nürnberg. Der Postmeister Herr Josef Táborský aus Grünberg bei Pilsen wurde von der Postmeisterin in Wildstein 30Zl. Frau Magdalena Svoboda bis 1759 bezahlt. Niederschrift vom 21.2.1756 Nr. 20 Pasc. 11 Wien .

    Postmeister 1843-184 4 Herr Kristof Maschauer, 15.6.1844-1859 Herr Johan Eibl, 1863 Ignaz Hanusch, seit 1902 im Postgebäude Nr. 10 Franz Krieger, Wenzl Müller.

    Und noch eine Information: Postillon 1920-1942 Wildstein Margaretta Wilhelm Ott.

    Und das sind alle Informationen, die ich habe. Keine Informationen über die Gebäude, keine Spur.

    Jaroslav

  • Hallo Jaroslav,

    kennst du diesen Aufsatz schon?

    Wölfel, Erich: "Zur Postgeschichte Egers, des Ascher Ländchens und der Briefsammlung in Franzensbad". In: Archiv für deutsche Postgeschichte H1 (1979), S. 7–40

    Ich habe das Heft leider nicht, sonst könnte ich nachschauen.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Jaroslav,

    kennst du diesen Aufsatz schon?

    Wölfel, Erich: "Zur Postgeschichte Egers, des Ascher Ländchens und der Briefsammlung in Franzensbad". In: Archiv für deutsche Postgeschichte H1 (1979), S. 7–40

    Ich habe das Heft leider nicht, sonst könnte ich nachschauen.

    Hallo und guten Tag.

    Danke für die Idee.

    Ja ich kenne dieses Büchlein und habe es in meiner Literatursammlung.

    Darin sind einige interessante historische Daten enthalten und ich schöpfe gelegentlich aus dieser Publikation. Leider gibt es historische Fehler bei den Daten und auch eine falsche Identifizierung des ersten Postamtes in Eger. Es wird viel zu korrigieren geben.

    Vielen Dank, Jaroslav

  • Liebe Kollegen, Historiker, Sammler und Postgeschichtsinteressierte.

    Ich habe eine Bitte. Ich suche Korrespondenz mit den Vorstempeln "v.Eger", "v.Asch", "v.Marienbad" oder "v. Marienbaad" . Für eine Studie der Stempel und Varianten würde ich mich über jedes Bild, Scan und Angebot freuen.

    Vielen Dank Jaroslav

    Ich bin auf der Suche nach anderen Briefmarken aus dem Bezirk Eger zum Studium