Brustschildmarken Druckbesonderheit fehlendes Zahnloch

  • Hallo,

    wenn ein ARGE-Mitglied die Freundlichkeit besitzen würde mir doch bitte einmal die Nummer des Rundschreibens zu benennen, in dem der besagte Brief mit Viererblock MiNr. 16 thematisiert wurde.

    Gerne würde ich mir dann dieses Rundschreiben gezielt besorgen, um mir den Artikel einmal selbst durchzulesen. Vor allem interessiert mich, ob dem Verfasser des Artikels der Brief überhaupt im Original vorlag und wer letztendlich der Verfasser ist und was genau die Beweggründe für diesen Artikel waren und ob der Verfasser zu einem Ergebnis gelangt ist?

    Beste Grüße

    Markus

    Hallo markus,ich hatte kommendes wochenende eh vor den besagten rundbrief zu suchen.......weiss nur noch dass es ein alter war,und ich den irgendwann in sindelfingen mit ein paar anderen am ARGEstand kaufen konnte... den schlussatz habe ich noch halbwegs im gedächtnis...."oder doch nachgezähnt??...

  • Hallo,

    zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Handbuchs Köjer/Krug, das war wohl im Jahre 2016, waren von den dort als selten gelisteten FZL-Positionen weniger als 50 Exemplare registriert und dies über die Gesamtheit der Wertstufen.

    Die Positionen der FZL werden mit l = links, r = rechts, ou = oben und unten

    Häufig vorkommende FZL-Positionen sollen sein (häufig = über 200 registrierte Exemplare):

    FZL l 7

    FZL r 7

    FZL ou 4

    FZL ou 5

    FZL ou 6

    FZL ou 2+8

    Nicht häufig vorkommende FZL-Positionen sollen sein (nicht häufig = über 50 registrierte Exemplare)

    FZL l 4

    FZL r 4

    FZL l 5

    FZL r 5

    FZL l 6

    FZL r 6

    FZL l 13

    FZL r 13

    FZL ou 1

    FZL ou 2

    Selten vorkommende FZL-Positionen sollen sein (selten = weniger als 50 registrierte Exemplare)

    FZL l 1

    FZL r 1

    FZL r 13 (diese wurde aber bereits unter "nicht häufig" aufgeführt)

    FZL l 16

    FZL r 16

    FZL ou 12

    FZL l 6 + r 6

    FZL l 6 + r7

    FZL 15+16

    FZL 10+15+16

    Da eine FZL-Position im Handbuch doppelt aufgeführt ist, dürfte es sich demnach nicht um 26 sondern nur um 25 bisher ermittelte FZL-Positionen handeln.

    Wie viele neu registrierte Exemplare bis heute dazu gekommen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Da die Sache mit den FZL aber schon seit Jahrzehnten im Michel katalogisiert ist, siehe im Vorspann von NDP (m.E. ist das unglücklich im Michel dargestellt und müßte sowohl unter NDP, als auch unter DR gelistet werden - hierauf verwies ich schon vor ganz vielen Jahren, weil nach meiner Erfahrung Sammler unter NDP nicht suchen, wenn sie eine "merkwürdig" gezähnte Brustschildmarke entdecken), scheint bei der Sache mit den FZL immer noch Potential in Sammlungen und Dublettenposten zu schlummern.

    Spannend bzw. selten dürften waager. Paare mit FZL in der senkr. Zähnung sein.

    Beste Grüße

    Markus

  • Moinsen,

    die Sammlung Pengl war riesig. Und bei allem Respekt: Ich hatte mich auch über die Art und Weise gewundert, wie diese Sammlung dann aufgelöst wurde. Mittlerweile ist der Bahnpoststempelteil bei Gärtner gelandet, die Reste der Besonderheiten sind bei Fischer und einige Seltenheiten wurden auch einzeln verkauft. In dem einen oder anderen Rundbrief der ARGE sind auch Teile der Sammlung abgebildet. Ich habe die badischen Bahnpoststempel erworben und bei Fischer auch einen Teil, in dem ein paar Plattenfehler auf Agenturstempeln enthalten waren, die ich gerne in meine Sammlung übernommen haben. Die Sammlungsteile selbst waren oft mit Befunden hinterlegt und Herr Pengl war schon sehr stolz auf seine Seltenheiten - ich denke, dass er das deshalb auch in seiner Sammlung explizit erwähnt hat. Ob das nun üblich ist oder nicht, mag ich nicht werten.

    Zur Frage nach der Rundbrief-Nummer, in dem der Oldenburgbrief erwähnt wird: In Band 158 und in einem der letzten Bände sind Register angegeben, da würde ich mal nachsehen, bevor ich andere zum Büttel meiner Faulheit mache.

    Grüße

    Alexander

  • Hallo Alexander,

    Du solltest nicht immer so viel mutmaßen. Bisher kam ich ohne die Rundbriefe der ARGE wirklich gut im Sammelgebiet Brustschilde zu recht und kann daher auch nicht in Rundbrief Nr. 158 nachsehen.

    MfG
    MP

    P.S. da fällt mir ein, Rundbrief Nr. 117 "Fahrpost" besitze ich, allerdings auch das Handbuch von Wigand Bruns "Altdeutschland-Fahrpostbriefe 1824-1874"

    Einmal editiert, zuletzt von Markus Pichl (26. Juli 2023 um 11:24)

  • Hallo Andreas,

    aus den Angaben, für bestimmte Kombinationen von Marken mit Plattenfehler und zugleich FZL, gehe ich davon aus, dass FZL ou 2+8 auch bei der MiNr. 16 in Spalte 8 und FZL ou 6 in Spalte 10 vorkommt. Gleicher fehlerhafter Zähnungskamm, ergibt unabhängig der konkreten Wertstufe die gleiche Perforation.

    Nicht alle Bogen der verausgabten Marken MiNr. 16, wurden mit einem fehlerhaften Zähnungskamm perforiert. Das ergibt sich z.B. aus dem nachstehenden waager. Achterstreifen, der entweder Marken aus den Spalten 1 bis 8, 2 bis 9 oder 3 bis 10 zeigt, aber ohne ein fehlendes Zahnloch. Der Brief, auf dem dieser Achterstreifen frankiert ist, zierte einst auch die Burrus-Sammlung und wurde in Luechow am 18.05.1874 aufgegeben. Es gibt mindestens noch einen zweiten Brief, der mit einem solchen Achterstreifen frankiert ist und zwar ab Landsberg in Ostpreussen 12.12.1874 befördert und auch keine FZL zeigt (nicht im Dateianhang). Daher gehe ich davon aus, dass die besagten FZL bei MiNr. 16 aus einer früheren Auflage stammt. Wie viele Auflagen von den jeweiligen Wertstufen gedruckt wurden, ist nicht bekannt. Lediglich ist bekannt, wie viele Marken der einzelnen Wertstufen verkauft wurden. Hierzu hatte ich einmal eine kleine Ausarbeitung aus den Postamtsblättern 1873 bis 1875 gemacht.

    Dann habe ich im Internet noch zwei Briefstücke aus VECHELDE gefunden, die mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit am selbigen Tag, aber zu unterschiedlicher Stunde entwertet wurden. Das eine Briefstück ist mit einem waager. VIererstreifen, das andere mit zwei waager. Paaren frankiert. Aber siehe selbst. :)

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,

    jetzt habe ich in Bezug der Bruno Pengl-Sammlung doch einmal noch genauer im Archiv vom Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer nachgesehen und bin dort die letzten Auktionskataloge einzeln durchgegangen.

    Im Exponat finden 12 verschiedene Albumblätter FZL, davon werden seit der 185. Auktion (März 2022) acht Albumblätter einzeln angeboten bzw. eins davon ist versteigert. Von den übrigen vier Albumblättern finden sich Marken und Belege, die als Einzellose verarbeitet und mit besserem Erfolg versteigert wurden. Gut, das waren wohl auch solche Marken und Belege mit besseren FZL-Positionen, die als Einzellose angeboten wurden.

    Nunja, vielleicht löst man in Zukunft auch noch die anderen Albumblätter auf?

    Beste Grüße

    Markus

  • Guten Morgen allerseits,

    Hallo Markus, ich habe einen Sammlerkollegen gebeten, die Bilder des angesprochenen Rundbriefes direkt im anderen Forum einzustellen, schätze von den dort interessierten hat auch nicht jeder diesen vorliegen. Dann hast du und auch die anderen es gleichzeitig, um dies gegebenenfalls zu kommentieren. Stammt aus 1987. Falls hier jemand anders außer Markus noch Interesse hat, bitte ich um Bescheid, dann zeige ich es gerne auch hier.

    Gruß von pappnase Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (29. Juli 2023 um 19:18)

  • Hallo markus,

    Der 8er Streifen auf brief ist ja ein Hingucker...und vielen dank für deine ausführliche Beschreibung zu den fzl.....ich lese daraus dass du dich schon sehr lange damit befasst, unglaublich tief dein Wissen zu diesem Thema...Chapeau...

    Gruss von pappnase andreas

  • Hallo Andreas,

    der Beleg mit dem Achterstreifen ist übrigens aus einem Auktionskatalog eingescannt. Der Epson V550 kann beim einscannen das Moire-Raster unterdrücken. Nach dem Scannen schärfe ich das Bild dann noch nach. Dadurch, auf Grund der technischen Eigenschaften des Epson V550, wird eine recht gute Bildqualität erzielt, die sonst beim Scannen von gedruckten Bildern nicht möglich ist.

    Mit der FZL-Sache beschäftige ich mich eigentlich wirklich erst seit ein paar Tagen. Zuvor hatte ich solche Marken einfach nur als interessant in der Ansicht empfunden und Angaben aus Expertisen in Losbeschreibungen übernommen. Es mag aber sein, dass ich auf Grund dem von mir über Jahre erworbenen drucktechnischen Verständnis schneller in die Materie finde, als ohne bestimmte Kenntnisse.

    In selbiger Druckerei, der Preussischen Staatsdruckerei bzw. später in Reichsdruckerei umbenannt, wurden auch die Marken für den NDP und für Helgoland gedruckt. Ebenso Buchdruck und bei einigen Ausgaben Kammzähnung.

    Bei den gezähnten NDP-Marken MiNr. 13 bis 23 kommt der Kammschlag immer von oben. Dies hatte ich schon vor einigen Jahren erkannt und konnte daher bereits an Bildmaterial aus MiNr. 11 zu MiNr. 23 verfälschte Marken gut erkennen, weil die Zähnungsfälscher dies in der Regel nicht berücksichtigt haben.

    Bei den gezähnten Helgoland-Marken, auch bei den gezähnten amtlich vermittelten privaten Berliner Neudrucken, kommt der Kammschlag entweder von oben oder von unten. Innerhalb einer Auflage aber immer nur aus einer Richtung, egal ob die Auflage 100 oder 2.000 Bogen stark ist. Soll beispielsweise bedeuten: MiNr. 8 a Kammschlag immer von oben, 8 b Kammschlag immer von unten, 8 c Kammschlag immer von oben usw. usf.

    Im Kohl-Handbuch wurde bereits dazu ausgeführt, dass bei Brustschildmarken die Zähnung auch von der Rückseite angebracht wurde. Diese Angabe gab immer wieder Anlaß für Diskussionen. Vor allem Dank der Brustschildmarken Marken mit FZL, wird diese Angabe für Brustschildmarken nachvollziehbarer und betrifft solche, bei denen der Kammschlag von unten kommt.


    Herr Schade stellte seine These hierzu in Rundbrief Nr. 121 vor:

    http://arge-brustschilde.de/fileadmin/inhalte/PDF/Leseproben/Rundbriefe/121-Leseprobe.pdf

    Tja, die Sache mit der Herstellung von Postwertzeichen, kann sehr reizvoll und spannend sein.

    Beste Grüße

    Markus

    Einmal editiert, zuletzt von Markus Pichl (27. Juli 2023 um 15:30)