Auslandsbriefe aus und nach Württemberg von 1850-1853

  • wenn dich die Rückseite interessiert, einfach mal Rauhut über Philasearch anschreiben. Die gewünschten Scans kommen in der Regel innerhalb von 2 Tagen.

    ja, ist bekannt...aber hier gehts auch ohne.


    manchmal beschleicht einen das Gefühl, dass es mehr USA-Briefe nach Württemberg gibt, als Württemberger heute...

    logisch, sind ja damals alle ausgewandert, da können nicht mehr viele in Wü sein ^^

    hier noch einer nach Wü von Rauhut:

    LG

    Christian

  • und noch einer:

    Dieser müsste von 01.06.1851 bis 15.11.1851 gelaufen sein, wie ich darauf komme?

    Nun, die schwarze 9 in 40/9 könnte darauf auf die PV-Gebühr hindeuten. Taxe für den Empfänger 1f 16x, darauf komme ich wenn ich 10c US-Inland nehme = 16x, 39x Seeporto (warum im schwarz 40x?) = 55x plus 9x PV-Gebühr Hannover = 64x, TT-Postamt in Bremen war noch nicht im PV (15.11.1851), nochmal 8x für TT = 72x und noch 4x für Wü macht 1f 16x für den Empfänger in Backnang.

    Wer kann die blauen 14 1/4 und 3 1/4 erklären. wurde der Brief versehentlich zuerst Preußen übergeben?

    LG

    Christian

    Bildquelle: Auktionshaus Rauhut & Kruschel

    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-M (25. September 2023 um 09:43)

  • Lieber Christian,

    damals schrieb FFM mit schwarzer Kreide - also 13 3/4 Sgr. plus 3 1/4 Sgr. = 16 1/2 Sgr. mal 3,5 = 1 Gulden 12x bis Ausgangsgrenze Taxis. Dazu 4x für Württemberg und 2x für den Landboten = 1 Gulden 18x in toto, wie unten links notiert.

    Postvereinstaxen fanden hier keine Anwendung, ich denke, der Brief wird von 1851 sein, als noch die alten Taxen galten. Ohne Rückseite ist aber hier alles nichts ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    was ich nicht verstehe, wieso schreibt Frankfurt in Sgr.?, bei den Briefen oben wurde doch auch in Kreuzer geschrieben.

    Dann ist diese Beschreibung eines weiteren Rauhut-Briefes wohl auch falsch:

    LG

    Christian

    Bildquelle: Auktionshaus Rauhut & Kruschel

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (25. September 2023 um 10:09)

  • Lieber Christian,

    bei dem vorherigen Brief schrieb FFM in SCHWARZER KREIDE 40/9. Das waren schon Kreuzer. Aber zuvor hatte jemand die beiden blauen Gebühren 14 3/4 und 3 1/4 in Silbergroschen notiert - wer, weiß ich nicht. TT hat Briefe in den Süden des eigenen Bezirks nie mit Sgr.- Taxen versehen. Wie gesagt, wir brauchen die Siegelseite, sonst bringt alles nichts.

    P.S. Das einzige Postamt, das sonst noch jemals in schwarzer Kreide die Taxen notierte, war Homburg beim Posteingang aus Frankreich in der Vormarkenzeit.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ich habe jetzt einen Scan der Rückseite bei Rauhut angefordert.

    Du schreibst

    Postvereinstaxen fanden hier keine Anwendung, ich denke, der Brief wird von 1851 sein, als noch die alten Taxen galten.

    Aber was ausser der PV-Taxe sind dann die 9x in 40/9?

    Folgende Schlussfolgerung:

    Hannover ist ab 1.6.1851 im PV. Als Aufgabepost bekommt Hannover 9x anstatt vorher 6x. Diejenigen Gebiete die noch nicht im PV sind bekommen weiter die alten Taxen. Du hast mal gesagt wenn ein Gebiet noch nicht im PV ist gelten die alten Taxen für alle, war das hier dann auch so und Hannover hat 6x bekommen, was sind dann die 9 in 40/9?

    Entschuldige dass ich nachhake... :/

    LG

    Christian

  • Lieber Christian,

    keine Ahnung - auf die Schnelle komme ich nicht auf die Lösung. Bei dem Brief scheint einiges schief gelaufen zu sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Christian,

    bei dem Brief zeigt ja allein schon die Nota 4x für Württemberg, dass es kein Postvereinsbrief gewesen sein konnte - daher konnten die Gebühren nicht gelten, die für Postveriensbriefe zu dieser Zeit gegolten haben (z. B. 9x über 20 Meilen usw.).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    kleine Korrektur zu #403: in blau 14¼ + 3¼. Die blaue Tinte auf einem Porto-Brief würde ich Preußen zuordnen, habe allerdings keine Idee, wie und wo diese Taxe auf den Brief kam. Die 17½ Sgr passen auch nicht zu den 40/9 xr.

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    ja, sollte wohl eher 14 1/4 und 3 1/4 lauten, aber zusammen 17 2/4 mal 3,5 Kreuzer finden sich als Ergebnis nirgendwo ... warten wir die Siegelseite ab, mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Christian,

    vielen Dank - wurde dann, wo auch immer, der preuss. Bahnpost zukartiert, die in blauer Tinte ihre Taxen vermerkte - aber 14 1/4 Sgr. waren halt nie 40x und 3 1/4 Sgr. waren halt nie 9x (sondern 11x).

    So ganz knacken kann ich den nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    lassen wir die preußischen Taxen mal weg, was meinst Du wie ist der Brief aus Hannover nach Württemberg gekommen? Der Bahnpoststempel zeigt ja, dass er durch Preußen lief. Wie war der weitere Weg und welche Staaten bekamen wieviel Taxe?

    Bremen übergab den Brief Hannover. Hannover im PV und Aufgabepost, hat 9x bekommen. Dann Preußen, auch PV, bekam nichts...wie gings dann weiter?

    LG

    Christian

  • Lieber Christian,

    wenn sich die Postverträge mit den USA auf die Zeit vor dem DÖPV beziehen, wovon wir bei DEN Taxen ausgehen müssten, wäre die "deutsche" Taxierung so zu verstehen, wie bei einem gewöhnlichen Brief aus Bremen über TT nach Württemberg.

    Ich vermute die Leitung von Bremen über hannöversches Gebiet mit der Bahn ohne Abladung bis Köln-Deutz. Dann den Fehler bemerkt und weiter den Rhein hinab (Bonn-Koblenz-Mainz-FFM). Dann mit der Bahn bis Heilbronn oder Stuttgart.

    Bei irrig instradierten Briefen, die mit eigenem und fremdem Porto belastet waren, wie hier, ist die Rekonstruktion der tatsächlich angefallenen und bezahlten Gebühren schwierig. Nicht umsonst ist für mich 1851 das mit weitem Abstand interessanteste, aber auch schwierigste Jahr der deutschen Postgeschichte.

    Man hätte seitens aller Posten die eingehenden Briefkarten in den damals mitlaufenden Retourkarten (auch Attestkarten genannt) korrigieren müssen, also Preussens Bahnpost korrigierte die Briefkarte von TT in Bremen, TT in FFM korriigierte die Briefkarte von Deutz in seiner Retourkarte und Stuttgart korrigierte die Briefkarte von FFM in seiner Retourkarte.

    An dem Brief sieht man ja schön, dass TT in FFM 40x plus 9x angesetzt hat, aber die württ. Taxispost zu einem ganz anderen Ergebnis kam und 1 Gulden 16 kassierte. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier mehrere "Defecte" im Nachhinein gegeben hat.

    Das alles ist nur meine Meinung und ich bin derzeit ohne Literatur, weil sie mir derzeit durch eine Baumaßnahme nicht zugänglich ist ... :(

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    1. Frage: wie kam der Brief auf die Strecke Deutz-Minden? Zu der Zeit fehlten Richtung Frankfurt eine Menge Bahnkilometer und über Kassel nach Frankfurt wäre viel sinnvoller gewesen.

    2. Frage: Die 14¼ und 3¼ Sgr rechnen sich um in 50 und 12 xr, also 1 fl 2 xr. Wie kommt Württemberg auf

    1 fl 12 xr?

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    bringst Du da nicht gerade was durcheinander ? Die Bahnstrecke Deutz-Minden gab es lückenlos schon 1849:

    Was es demgegenüber im Juli 1851 noch nicht fertiggestellt war, war die von Dir als viel sinnvoller betrachtete Bahnstrecke Kassel-Frankfurt, denn da fehlten noch bis Mai 1852 rd. 10 km zwischen Gießen und Langgöns.

    Und von Köln nach FFM fehlten 1851 links- wie rechtsrheinisch nicht nur einige, sondern zich Kilometer.

    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Und von Köln nach FFM fehlten 1851 links- wie rechtsrheinisch nicht nur einige, sondern zich Kilometer.

    Hallo Tim,

    das meinte ich mit meinem Beitrag. Was macht der Beleg auf der Strecke nach Deutz, wenn es von da nicht weiter in Richtung Süden ging?

    Der Brief war mit der preußischen Bahnpost am 15.7. befördert, kam jedoch erst am 19.7. in Backnang an. Wurde er eventuell mit einem Dampfboot den Rhein hinaufgeschafft oder war die Laufzeit dem Transport mit der Kutsche geschuldet?

    Sind die blauen Zahlen auf der Rückseite auch eine Taxe?

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    das sind die 14 1/4 Sgr. als ausländisches Porto von der Vorderseite wiederholt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.