Thurn und Taxis - Preußen , Orte mit Gemeinschaftlicher Taxe

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief vom 7.5.1837 aus Oberstein, heute Idar-Oberstein, im Fürstentum Birkenfeld nach Sobernheim in Preußen.

    Noch übte Thurn & Taxis das Postregal im Fürstentum (zu Oldenburg gehörig) aus, die preußische Post übernahm es wenige Monate später, ab August 1837. Der große Einzeiler OBERSTEIN hatte seinen im Münzberg (THURN UND TAXIS Ortsaufgabestempel) gelisteten kleinen Einzeiler 1833 abgelöst und war bis zum nahen Ende der T&T-Post im Einsatz.

    Aufgabe- und Zielort lagen auf dem Fahrpostkurs Creuznach - Saarbrück und hatten gemäß dem Post-Handbuch von 1832 eine Gemeinschaftliche Taxe - d.h. Gesamtporto für beide Postverwaltungen, das hälftig geteilt wurde - von 1 Guten Groschen für den einfachen Brief.

    Abgesehen von der Besonderheit, dass alle Taxen zwischen Thurn & Taxis und Preußen noch in Guten Groschen aufgeführt sind, galt für das Briefporto der Orte auf diesem Fahrpostkurs eine Gewichtsprogression von bis 1 Loth einfaches und bis 2 Loth doppeltes Briefporto, abweichend von der preußischen Gewichtsprogression bis 3/4 Loth / bis 1 Loth / bis 1 1/2 Loth usw.

    Der Brief wurde in Oberstein mit 1 gGr. taxiert. Vermutlich in Sobernheim wurde nachgewogen und das Briefgewicht mit 1 1/4 Loth festgestellt, also der 2. Gewichtsstufe. Das doppelte Briefporto wurde dann auch direkt in 3 Sgr. umgerechnet und gerundet notiert. Rückseitig sind keine Notierungen oder Stempel.

    Viele Grüße

    Michael

  • Lieber Michael,

    Gratulation zu dem Rosinchen - muss man erst mal finden. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    danke.

    Waren es dann nicht drei gute Groschen?

    Nein, der Brief kostete in dieser Gewichtsstufe 2 gute Groschen, die aufgerundet 3 Silbergroschen entsprachen. Zudem hätte der Empfänger wohl verwundert geschaut, wenn man von ihm gute Groschen verlangt hätte, die er seit Jahren nicht mehr in der Tasche hatte. Portotaxen waren immer in der aktuellen Währung anzugeben, unabhängig davon, welche Verrechnungswährung zwischen den Postverwaltungen vereinbart war.

    Gratulation zu dem Rosinchen - muss man erst mal finden. :):)

    So was entdecke ich leider auch eher zufällig, wenn ich mal wieder die endlosen ebay-Angebote durchblätter.

    Viele Grüße

    Michael