• waagerechtes Paar 9 Kr. (3. Ausgabe, beide Klischee-Typ I) auf Brief vom 4. März 1866 aus Mainz nach Bingen adressiert.
    Roter Chargé-Rahmenstempel, Frankovermerk 18, Weiterfranko 9 sowie Rötelgitterin violett; handschriftliche Ab-
    sendervermerke Recommandirt sowie per Expreße zu besorgen, jeweils rot unterstrichen.
    18 Kr.-Frankatur für einen einfachen Postbezirksbrief über 3 bis 5 Meilen Entfernung, eingeschrieben und durch Eilboten
    zugestellt (Taxe: 3 Kr. Porto + 6 Kr. Chargé + 9 Kreuzer Express).

  • Ganzsachenumschlag Typ U 16 I A mit 6 Kr. dunkelrosa (2. Ausgabe, Typ I A) und 9 Kr. ockerbraun (3. Ausgabe, Typ II) als Zusatzfrankatur auf Brief vom 30. Juni 1862 aus Mainz nach Bamberg. Roter Chargé-Rahmenstempel, austaxiert mit 15/9 xr Wf. Absendervermerk "per Express" rot unterstrichen; rückseitig fünffach gesiegelt:
    Tarif gerechtes 24 Kr.- Postvereinsporto für einen einfachen Eilbotenbrief aus dem Postbezirk über 20 Meilen Entfernung nach Bayern.
    Vollständig durch Marken bezahlte Chargé- und Expressgebühr. Literaturbekannter Brief (vgl. Sem, 5. Auflage, Seite 202).

  • ... tolle Briefe - hätte nicht gedacht, dass einer für einen Brief von Mainz nach Bingen so viel Geld ausgegeben hat, wie dein Brief beweist. Der muss wirklich wichtig gewesen sein ...

    Der nach Bamberg ist auch ein Hammer - von TT kenne ich keine 5 Expressbriefe nach Bayern.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    der nachfolgende Brief ist zu alt für eine eindrucksvolle Frankatur - 1850 durften Expressbriefe in den T&T-Gebieten noch nicht mit Marken frankiert werden.

    Für die Strecke von Cassel nach Borken, ca. 4 Meilen, fielen 1 Sgr Beförderungsgebühr an, für die Express-Zustellung in den Landzustellbereich weitere 3 3/4 Sgr Expressgebühr und Botenlohn.

    Entgegen der Vorschrift war der Brief nicht recommandiert.

    Der Empfänger, Generalleutnant Georg von Hesberg, war kein Unbekannter:

    Eingetreten in den Kurhessischen Militärdienst, später von der Armee des Königreichs Westphalen übernommen, brachte er es bis zum Ordonanzoffizier von König Jerome, dem Bruder Napoleons.

    Zum Beginn der Befreiungskriege verhaftet und geflüchtet, trat er nach der Restitution Kurhessens wieder in kurhessische Dienste und beendete seine Karriere als Kriegsminister.

    Gruß Ralf

  • Hallo Nordhesse,

    feines Stück, aber 1850 hatte man ja noch gar keine Marken, mit denen man hätte frankieren können ...

    Kannst du deine Scans mit mehr als 28 kb einstellen? Die Größe geht gerade so noch durch, aber hier darfst du 30 mal so viel Daten hochladen pro Scan, was wirklich sinnvoll ist, wenn es en detail geht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich gerne zeigen, der mir einige Rätsel aufgibt

    Expressbrief von Meiningen vom 8.2.1855 über Hildburghausen nach Ahorn bei Coburg.
    Vorderseitig angeschrieben sehe ich jedoch nur die "normale" Beförderungsgebühr ( "4/1" ) von 4 Kreuzer (über 3 bis 15 Meilen) und 1 Kreuzer Bestellgeld.
    Ich kann weder den vds. Hinweis (links oben) "ohne Schein z. Frankatur" noch die rückseitigen (zusätzlichen ?) 4 Kreuzer deuten.
    Die eigentlich (mindestens ! Ahorn = Landbestellbereich) fälligen 9 Kreuzer Eilgebühr sehe ich auch nirgends angeschrieben.
    Wer hat eine Erklärung ? Vielen Dank im Voraus.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser




  • Hallo Schorsch,

    m.E. sind die 4 Kr. in Blaustift als Porto in Meiningen angeschrieben und in Coburg mit Tinte wiederholt und unterstrichen worden. Den Strich unter der 4 deute ich nicht als Bestellgeld.

    Das rote Unterstreichen des Expreßvermerks bedeutet, daß auch p.Expreß zugestellt worden ist. Der Empfänger hatte folglich die Expreßgebühr zu entrichten, die nur dann 9 Kr. betrug, wenn der Brief einzeln p. Expreß zugestellt worden ist. Andernfalls wurde sie auf die Zahl der Briefe aufgeteilt unter Berücksichtigung einer Mindestgebühr. Hinzu kam das Landbestellgeld von 2 Kr.

    Der Hinweis auf den fehlenden Schein könnte damit zu tun haben, daß zusätzlich Recommandation erforderlich war, die über einen Schein abgerechnet wurde, auf dem dann auch die Expreßgebühr zu vermerken war (das war in Sachsen so).

    Das ist etwas spekulativ, hilft aber vielleicht ein Stück weiter.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Hallo Schorsch,

    oben steht Ohne Schein u. Frankatur!

    Was darüber steht und gestrichen wurde, kann ich leider nicht lesen.

    Leider kenne ich die innertaxischen Expressvorschriften nicht, aber im DÖPV waren Expressendungen auch ohne Recommandation möglich und die Gebühr hierfür wurde oft nicht auf den Briefen selbst vermerkt, sondern war auf dem Rückschein zu notieren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.