- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
dieser Brief zeigt einige Besonderheiten:
Aufgegeben am 4.Mai 1844 in Libau lief er über Preußen nach Copenhagen. Ankunft dort 7 Tage später (Empfängernotiz).
Libau (kyrillischer L3-Aufgabestempel vorderseitig links, verwendet 1843-60) stand mit Memel im direkten Kartenschluß. In Memel wurde der alte L2-Stempel rückseitig aufgesetzt. eine sehr späte Verwendung dieses L2-Stempels, der K2 war schon 4 Jahre in Benutzung.
Da der Brief franco Ruß. Grenze freigemacht war, verzichtete man anscheinend auf einen entsprechenden Grenzeingangsstempel. Grenzfrankatur war lt. Vertrag von 1843 möglich, wurde aber fast nie genutzt. Dies ist mein erster Beleg dazu.
Das preußische Transitporto wurde entsprechend dem Vertrag vom November 1843 mit 8 Sgr. notiert.
Die rückseitigen (russischen ?) Zahlen sind für mich unklar. Mit Jahresbeginn war das russische Inlandsporto auf 10 SKop. festgesetzt worden. Diese Taxe galt auch für Auslandsbriefe, daher hätte dies hier wohl auch gelten müssen.
Leider fehlen auch dänische Durchgangs- oder Ankunftsstempel sowie eine Aufsummierung des Portos. Da hier kein Hamburger Stempel zu finden ist, tippe ich auf die direkte See-Verbindung Stettin-Kopenhagen, die lt. Bruns (Nordische Korrepondenz via Preussen 1824-1867, DASV 2003) 1843 mit Abschluß eines Postdampfschiff-Vertrags aufgenommen wurde.
Hat jemand Ideen hierzu ?
Viele Grüße
Michael