Ellipsensegmentstempel, sog. Nierenstempel

  • Lieber Andreas,

    hier die aktualisierten Listen. Danke für den Feuser-Hinweis.

    preussen_fan
    25. Oktober 2023 um 16:11

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan (25. Oktober 2023 um 16:12)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich habe jetzt die Liste der bisher bekannten Nierenstempel noch einmal überarbeitet und Fehler ausgebessert.

    Sollte jemand Verbesserungen oder Nachmeldungen haben, bitte melden.

    preussen_fan
    25. Oktober 2023 um 16:11

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    2 Mal editiert, zuletzt von preussen_fan (25. Oktober 2023 um 16:12)

  • Hallo Erwin,

    Als Ein-Rahmen Exponat geht dies aber nicht mehr durch, oder?...

    Es ist allgemein diese Woche etwas ruhiger hier im Forum wie mir scheint. Wohl alle im ULM Fieber....

    Lieber Gruß von der Pappnase Andreas

  • Zu Ausstellungsfragen kann ich leider nichts sagen, keine Ahnung. Aber ich muss die Liste noch einmal bearbeiten, ich habe noch einen bisher nicht gelisteten Nierenstempel ausfindig gemacht.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • liebe Sammlerfreunde,

    ich stelle jetzt die ganz aktuell überarbeitete Nierenstempelliste ein. Ich hoffe, die bleibt vorerst mal so.

    Nur meine Fehlliste darf sich gerne änder. Dank der lieben pappnase Andreas konnte ich Königsberg und Rastenburg aus der Fehlliste streichen. Die Vorgängerlisten habe ich gelöscht, damit keine Konfusion entsteht.

    Hier meine Fehlliste:

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Vielleicht hat es jemand gemerkt, in der Liste ist noch ein Ort dazugekommen, VETSCHAU. Dieser Stempel ist bisher auch nicht gelistet.

    Ein Beleg wurde bei Klüttermann für 100€ versteigert. Leider habe ich das nicht gesehen.

    Meiner Meinung nach handelt es sich hier auch um einen Postwärterstempel, da das Datum handschriftlich eingesetzt wurde. Man muss abwarten, bis man einen weiteren Beleg findet.

    Nachfolgend der Brief mit freundlicher Genehmigung von Auktionshaus Klüttermann;

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Altbriefsammler,

    als Neumitglied in diesem Forum möchte ich zum Thema "Nierenstempel" gleich Folgendes zur Diskussion stellen:

    Portofreier Brief aus Hannover nach Frille / Schaumburg-Lippe aus 1855:


    Der Ausgabestempel auf der Rückseite dürfte zu Minden gehören, aber der Nierenstempel ist für mich nicht lesbar genug:



    Anhand obiger Liste könnte ich mir am ehesten noch Münster vorstellen, aber dann wäre der Brief die doppelt erforderliche Strecke (hin nach Münster und wieder zurück nach Minden) gegangen …!?

    Vor der Zeit des DÖPV gab es diese „Sonder“-Verbindung Hannover – Münster und weiter nach Aachen. Ob das später auch noch der Weg der Fahrpost war, weiß ich leider nicht.

    Ich bin gespannt, ob mir jemand weiterhelfen kann!

    Viele Grüße

    Philtiger

  • Hallo Philtiger,

    ein für mich rätselhafter Brief.

    Minden war auf der aus Hannover kommenden Bahnstrecke die erste Station in Preußen und zudem nahe an Frille gelegen. Aber: es gab zwei Orte namens Frille. Das eine lag in Preußen und wurde vom Postamt in Lahde bedient. Das andere lag in Schaumburg-Lippe und wurde (zumindest in späteren Jahren) vom Postamt in Bückeburg bedient; dieses Frille war adressiert. Daher wäre es meiner Meinung nach unlogisch, hier einen Ausgabestempel von Minden zu finden.

    Die Bahnstrecke von Hannover nach Minden führte über Bückeburg - da hätte es sich angeboten, den Brief dort auszuladen.

    Münster wäre von den Postämtern mit preußischem Nierenstempel her plausibel, nur lag es gar nicht auf der Mindener Bahnstrecke. Das 1855 noch ein solcher Umweg für Fahrpost gewählt wurde, halte ich für unwahrscheinlich.

    Vielleicht finden sich andere Fahrpostbelege aus dieser Zeit von Hannover nach Schaumburg-Lippe, die passende Hinweise liefern.

    Nachtrag: Der rs. Münster-Stempel könnte auch ein Hinweis auf einen Irrläufer sein.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (31. Oktober 2023 um 18:09)

  • Hallo miteinander,

    der folgende Brief zeigt einen preussischen Nierenstempel aus Hamburg. Es handelt sich um die frühe Type ´HAMBURG.´ mit Punkt am Ende.

    Brief von Hamburg nach Salzmünde vom 16.1o.1829

    Das Stempelhandbuch Hamburg der Arge zeigt eine Abbildung des Stempels ebenfalls mit Punkt am Ende und sagt, dass es mehrere Typen gab. Zur Verwendungszeit wird gesagt, dass der Nierenstempel ab 1824 benutzt wurde.

    Im Handbuch "Die Poststempel von Hamburg" von Dr. Ernst Meyer-Margreth findet sich zu den Nierenstempeln folgendes:

    "Ende der zwanziger Jahre taucht

    erstmalig der sogenannte Nierenstempel auf HAM-

    BURG DATUM. Die Einfassungslinie des Stempels

    platzte bald aus und aus dem Jahre 1830 sind Abdrucke

    des stark beschädigten Stempels bekannt. Der Stempel

    wurde deshalb durch einen ähnlichen ersetzt, der etwas

    höher ist und ein wenig größere Buchstaben hat. Es

    sind zwei Typen bekannt, der eine Stempel ist 25 mm

    breit, der andere einen halben Millimeter breiter, in

    letzterem steht der Punkt hinter dem G wesentlich

    höher. Ende der dreißiger Jahre tauchen neue Nieren-

    stempel auf, die zum Unterschied von ihren Vorgän-

    gern keinen Punkt hinter Hamburg haben."

    Das Handbuch von Dr. Ernst Meyer-Margreth ist nach meiner Meinung das beste zum Thema.

    Beim Porto lese ich 5 3/4.

    Das Porto verstehe ich nicht. Ab 1825 galt für 10-15 Meilen 3 Silbergroschen für den einfach schweren Brief. Je 10 weitere Meilen kosteten 1 Silbergroschen. Ich komme dann bei 34 Meilen auf ein Porto von 5 Sgr. Dazu noch das Bestellgeld von 1/2 Sgr. Wo kommt der eine viertel Silbergroschen her, der auf dem Brief zusätzlich notiert ist?

  • Hallo Volker,

    ich habe auch keine Idee. Im seit dem 1.1.1825 gültigen Regulativ gab es keine ¾ Sgr.

    Die Entfernung Hamburg Salzmünde beträgt ca. 256 km (etwas mehr als 34 Meilen). Der einfache Brief sollte daher 6 Sgr für 30 - 40 Meilen kosten.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    Da war ich erstaunt, dass Du eine Taxe von 6 Silbergroschen nennst, aber das Problem liegt bei einer falschen Tabelle aus einem Artikel von Wikipedia. Dort wird folgende Tabelle gezeigt

    Tabelle aus Wikipedia-Artikel "Postgeschichte und Briefmarken Preußens"

    Schaut man in das originale Dokument, erkennt man, dass es da noch eine 5-Meilendistanz gibt.

    Tabelle aus dem Regulativ über das Posttaxwesen, gültig ab o1.o1.1825

    Also stimmen Deine 6 Silbergroschen.

  • Hallo Volker,

    die Liste in Wikipedia ist auf jeden Fall falsch und die Gewichtsprogression gehört nicht in die gleiche Grafik. Außerdem fehlt der Hinweis auf die Gewichtsgrenze: inclusive oder exclusive. Das ist wichtig, da in den altdeutschen Staaten unterschiedlich gehandhabt.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo miteinander,

    möglicherweise ist der Brief garnicht mit 5 3/4 Silbergroschen, sonderN mit 3 ¾ Sgr. taxiert.

    Betrachtet man den Inhalt,

    Der Briefinhalt ist ein Preiskurant

    dann ergibt sich folgende Möglichkeit das Porto zu erklären:


    6 Sgr. für den einfachen Brief und eine Entfernung von 34 Meilen.

    6 Sgr. für die Beförderung mit der Reit- bzw. Schnellpost.

    1 Sgr. Landporto

    Das sind zusammen 13 Sgr. Die werden nun durch 4 geteilt, da es sich um ein Preiskurant handelt. Das ergibt 3 1/4 Sgr. Dazu kommt ein Bestellgeld von 1/2 Silbergroschen. Zusammen also 3 3/4 Silbergroschen.

    Jetzt noch die entsprechenden Stellen aus dem Regulativ über das Post-Tax-Wesen, das ab dem o1.o1.1825 gültig ist. Die Reihenfolge der Nennung entspricht deren Anwendung:

    Regulativ Paragraph 5 - Briefporto

    Regulativ Paragraph 7 - Reit- und Schnellpostzuschlag

    Regulativ Paragraph 14 - Porto Preiskurante

    Regulativ Abschnitt E - Landporto

    In Salzmünde gab es nach dem Buch "Deutsche Postorte 1490-1920" von Günther Hass erst ab 1861 eine Postexpedition. Die Nächstliegende im Jahr 1829 ist Halle an der Saale, die Entfernung war kleiner als 2 Meilen. Demnach wurde ein Landporto von 1 Sgr. fällig.

    Zu guter Letzt kam noch 1/2er Sgr Bestellgeld dazu.

    Regulativ Paragraph 56 und 57 - Bestellgeld

    Gibt es bei der Darstellung des Porto noch einen Haken?