Jubiläumsganzsache Luitpold P91

  • Liebe Kollegen,
    jeder kennt sie, jeder hat sie und kaum einer beachtet sie richtig. Ich beschäftige mich zur Zeit mit der Erforschung dieser Ganzsache. Dabei versuche ich alle möglichen Stempeldaten und die Verteilung der echt gelaufenen Stücke auf diese Stempeldaten zu erfassen. Ein weiteres interessantes Gebiet ist die Beschäftigung mit den Auslandsverwendungen. Des Weiteren sind auch die textlichen Inhalte meist interessant, da diese oft einen Bezug zu der Sonderganzsache und dem Jubiläum haben. Die Sonderpostkarte zum 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold kam am 10.03.1911 für nur 10 Tage an die Postschalter und war bis 31.03.1911 gültig. Ungestempelte und Blanko abgestempelte Karten sind sehr häufig. Echt gelaufene Stücke erheblich seltener. Bei den echt gelaufenen Belegen sind die Stempeldaten 10.-12.03.1911 am häufigsten. Danach und vor allem nach dem 20.03.1911 werden sie richtig selten.
    Beginnen möchte ich den Beitrag mit den Auslandsverwendungen. Da der Weltpostverein die eingedruckte Marke der Jubiläumskarte nicht anerkannte, war diese für den Auslandsverkehr (Ausnahme Österreich) eigentlich nicht zugelassen. Die bayerischen Postanstalten wurden aber angewiesen, den Versand ins Ausland nicht zu beanstanden. Es finden sich daher viel mehr unbeanstandete als beanstandete Karten ins Ausland.
    Anbei habe ich ein paar Beispiele angehängt:
    1. Eingeschriebene Karte vom 10.03.1911 von Stadtamhof nach Taylor County (Wisconsin - USA) und als unzustellbar wieder zurück nach Stadtamhof. Der Rote Hand Stempel ist der Rücksendungsvermerk.
    2. 10.03.1911 von Regensburg nach Arensburg, Insel Oesel Russland
    3. 10.03.1911 von Nürnberg nach St. Petersburg
    4. 12.03.1911 von Zweibrücken nach Philadelphia. Die Karte wurde bei der Ankunkt in den USA beanstandet und mit Nachporto belegt.

    Viel Spaß und schönen Abend wünscht Euch der Spessarträuber

  • Hallo Spessaträuber,

    eine schöne Strecke zeigst du hier - klasse!

    Eine Frage zu dem was du schreibst und was ich auch in den Katalogen gelesen habe: Wie muss ich mir als Pfennig - Laie vorstellen, dass der Weltpostverein diese Ganzsache nicht zugelassen hat. Hatte Bayern seine Marken / Ganzsachen vor der Ausgabe nach Bern zu schicken und musste das Plazet von dort abwarten, oder wie lief das konkret ab?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Spessarträuber,

    die 4. Karte wurde schon in Deutschland beanstandet, vermutlich schon in Zweibrücken. Die blaue Umrandung wurde am Abgangspostamt angebracht und die verbliebene Marke abgestempelt. Wäre dies erst später geschehen, so wären Marke und Ganzsachenwertstempel seperat entwertet worden, also mit 2 Stempeln.
    Unter der US-Taxmarke ist noch der deutsche "T"-Stempel sichtbar.

    Gruß

    wuerttemberger