Preussen-Hufeisenstempel

  • so hätt ich das eh beschrieben ;) *verwirrt bin*

    Nur andersrumm weil 1/4 Gr. für die Badener "Trinkgeld" übrig blieb.

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Lieber Erwin,

    dein Brief ist mit 4 Sgr. um 1 Sgr. unterfrankiert. Richtig wären gewesen 3 Sgr. für Preussen und 2 Sgr. = 6 Kreuzer für den 2. Rayon der Schweiz (Bern). So hat man nur über die badische Bahnpost (warum gibt es dazu keine Siegelseite zu sehen?) 1 Sgr. = 3 Kreuzer an die CH als Weiterfranko vergüten können, womit noch 1 Sgr. = 3 Kreuzer = 10 Rappen fehlten, die der Empfänger zu zahlen hatte. Postvertrag 1.10.1852 Baden - CH, wenn er über Baden lief ...

    Lieber Ralph,

    wenn ich mir als "Baden-CH"-Laie eine Anmerkung erlauben darf, dann war in dem genannten Postvertrag die Behandlung unterfrankierter Briefe aber extrem günstig für den jeweiligen Adressaten, zumal wenn das schon ab dem Jahr 1852 (!) galt. Bei UK wurden die verklebten Marken erst ab circa Mitte der 1850er Jahre angerechnet. Vor allem aber galt in den allermeisten Fällen bei unterfrankierten Briefen pauschal gesagt: Gebühr für Empfänger = Portobrief - verklebte Marken und nicht wie hier offensichtlich: Gebühr für Empfänger = Frankobrief - verklebte Marken.

    Viele Grüße,

    Martin


  • Lieber Martin,

    na - bis Juli 1856 glaube ich hatte man unterfrankierte Briefe als reine Portobriefe angesehen und der Markenwert war verloren. Das war eine überaus restriktive Haltung gegenüber den Postkunden, von denen etliche glaubten, dass die CH zum DÖPV gehörte, weil sie doch für viele Menschen "vor der Haustür" lag und nicht wie andere Teile des DÖPV im Orient angesiedelt wurden. Erst dann wurde nur noch das fehlende Franko beikassiert - ohne Zuschlag, wie es im DÖPV und den von dir zitierten Verträgen vorgesehen war.

    Ultrainteressant sind jedoch unterfrankierte Drucksachen von/nach der Schweiz - da ist jedes Stück postgeschichtliche Weltklasse, nur gibt es davon sehr, sehr wenige (ich habe glaube ich nur eine und vlt. 5 total gesehen). Bei denen ging es nämlich um Prinzipien und die waren im DÖPV und der CH sehr unterschiedlich ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber Woermi, lieber Ralf, danke für eure Auskünfte. Ich frag jetzt nochmal nach:

    1. Brief war um 1 Sgr. unterfrankiert ( hat man bei der preussischen Post falsch frankiert oder aus dem Briefkasten und nicht bemerkt?)

    2. Baden erhielt 2 Sgr., davon gab sie 6 Kreuzer = 20 Rappen an die Schweiz weiter, verdiente also 1 Kreuzer

    3. Bei dieser Unterfrankatur schrieb Baden aber eine blaue 1 Sgr. = rote 3 Kreuzer = rote 10 Rappen als Weiterfranko für die Schweiz an, so dass die Schweiz vom Empfänger noch 10 Rappen einfordete.

    4. Wo ist die schweizer Forderung angeschrieben, oder ist das die rote 10?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • anbei noch eine Seite ist zwar NDP aber gleicher Postvertrag & gleiches Procedere...

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Lieber Erwin,

    danke - alles andere machte keinen Sinn ohne die Siegelseite - da ich den Transit via Baden vermutet habe, stimmt das von mir Gemutmaßte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin,

    in blauer Kreide lese ich "Kastenbrief 1 Wfr", damit war klar, dass der Absender den Fehler begangen hat und nicht die Aufgabepost.

    Preussen behielt 3 Sgr. und gab 1 Sgr. an Baden für die CH.

    Baden kassiert 1 Sgr. und gab der CH 3 Kreuzer - somit machte Baden einen "windfall-profit" von 1/2 Kreuzer).

    Die CH bekam 3 Kr. von Baden = 10 Rappen und musste 10 weitere Rappen vom Emfpänger kassieren.

    Lustig wäre es jetzt, wenn dieser wegen Unterfrankatur die Annahme verweigert hätte und der Brief zurückgelaufen wäre.

    Noch weitaus lustiger wäre es, wenn er annahmeverweigert worden wäre und die CH hätte ihn über Württemberg, statt über Baden, retourniert. So etwas suche ich seit 30 Jahren, das gab es also auch, aber gefunden habe ich noch keinen. Wenn du so einen findest, erkläre ich die die postinternen Prozeduren (2 Seiten A4 - Format).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo woermi,

    der 2. Absatz ist falsch - zum 1.7.1856 wurde es geändert und der Wert von Marken auf unterfrankierten Briefen angerechnet.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralf,

    Auch wenn es jetzt vielleicht spitzfindig ist, die zehn die angeschrieben steht ist das die zehn die die Schweiz bekommen hat oder ist das die zehn, die der Empfänger bezahlen musste?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    denke einfach logisch: Die CH bekam von Baden .... Kreuzer, also 3.

    Die CH kassierte von ihrem Kunden .... Rappen, also 10 Rappen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • .... Hauptsache es ist ihm nichts zu schwör! :!:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • .... ja, danke, das steht so bei allen, wurde aber 1856 geändert. Schau mal auf die unterfrankierten Briefe ab 1857 ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber woermi , liebe Sammlerfreunde,

    jetzt habe ich das erste Blatt fertig, allerdings rein digital, sozusagen als Test. (Die Bildschärfe leidet etwas darunter.)

    Kritiken sind erwünscht (positive & negative).

    Jetzt habe ich das erste Blatt original eingefügt.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    4 Mal editiert, zuletzt von preussen_fan (26. Mai 2021 um 19:31)

  • Lieber Erwin,

    sehr schön - gefällt miir ungemein. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.