Hallo Nils!
Zuerst möchte ich mich herzlich dafür bedanken, dass Du auch meiner „zweiten Liebe“, der Zeppelinpost, hier eine Eintrittskarte geschenkt und diesen Ordner angelegt hast. Es ist zwar bestimmt nicht meine Absicht, gestandene Philatelisten und Posthistoriker mit meinem thematischen Sammelgebiet zu missionieren, aber ich habe mir vorgenommen zu versuchen, bestimmte Vorurteile abzubauen, mit denen ich gerade von „Klassikern“ hin und wieder konfrontiert werde, wenn ich von meinen „Zeppelinen“ erzähle.
Besonders freuen würde ich mich darüber, wenn die Zeppelinpost hier keine Einbahnstraße bliebe – vielleicht findet sich ja der eine oder andere Mitstreiter (einen habe ich ganz besonders im Auge!). Aber ich beantworte auch gerne Fragen zu meinem Sammelgebiet – oder versuche meine Zeppelin-Mentoren anzuzapfen, wenn ich es selber nicht kann.
Hallo zusammen !
Beginnen möchte ich bei der Vorstellung meiner Belege mit einer sogenannten Pionierpost-Karte. Unter diesem Begriff fasst man die vor dem ersten Weltkrieg per Flugzeug oder Luftschiff beförderten Poststücke zusammen. Das ist ein sehr komplexes Sammelgebiet, von dem ich mich eigentlich schon vor ein paar Jahren (mangels Skill und anderer Ressourcen ) verabschiedet habe. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen, als ich die Karte auf einer Briefmarken-Messe (leider nicht im 5-Euro-Kasten) fand: aufgrund der Adresse ist es fast ein "missing link" zu meinem anderen für mich wichtigen Sammelgebiet - meiner Heidelberger Heimatsammlung (Die ist zwar derzeit noch auf die Zeit vor 1872 begrenzt, aber wer weiß ...)
Interessant ist der Text:
Der Kapitän des Luftschiffs "Sachsen" erklärt hier seinem in Heidelberg lebenden Bruder Franz, warum er keine Lust hat, ihn zu besuchen: 63.000 Kilometer Reisen sind genug ...
Für mich eine erstaunliche Zahl. Mit dem Luftschiff LZ-17 - "Sachsen" – konnte er diese Strecke bestimmt nicht zurückgelegt haben. Meine entsprechenden Recherchen zum ersten vom Grafen Zeppelin eingestellten Kapitän Georg Hacker (siehe auch -> http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Hacker ) führten zum Ergebnis, dass er insgesamt 8 Zeppelin-Luftschiffe, nämlich LZ3, LZ-4, LZ-5, LZ-6, LZ-10, LZ-11, LZ-14 und LZ-17 befehligte. Im Juni 1913 war er bei ziemlich genau 500 Zeppelinfahrten an Bord. Dividiert man die von ihm genannte Kilometerzahl durch die Fahrten, kommt man auf eine durchschnittliche Strecke von 126 Kilometer, was durchaus realistisch ist – er hat wohl nicht übertrieben.
Mehr über die Pionierzeit der Zeppelinfahrten erfährt man aus Georg Hackers Buch „Die Männer von Manzell“ – eine Pflichtlektüre für Pionierpost-Spezialisten. Einen Auszug kann man im Internet nachlesen: -> http://www.weilburg-lahn.info/pdf/z2_hack.pdf
Viele Grüße
balf_de