Liebe Postgeschichtsfreunde,
da mein Beitrag so garnichts mit Spanien zu tun hat, bitte ich vorweg bereits um Verzeihung, falls ich jemanden damit „langweilen” sollte.
Beim Besuch von Tauschtagen und Börsen bin ich meist gezwungen mangels spanischen Materials auch mal in fremde Töpfe zu gucken und mir interessant erscheinende Stücke in „Sicherungsverwahrung” zu nehmen. So geschehen auch mit der nachfolgend gezeigten Ganzsachenkarte, zu der ich im Anschluß auch noch zwei Fragen hätte.
Datiert ist die Karte rückseitig am 4. Juli 1889 in Eidengesäß (gehört heute zur Gemeinde Linsengericht im Main-Kinzig-Kreis); auf gegeben wurde sie per Bahnpost auf dem Kurs EISENACH-FRANKFURT (MAIN) ZUG 24 am gleichen Tag. Sehr schön – und mit ein Hauptgrund für den Erwerb des Stückes – ist die Adresse: Frl. Elise Stenner [in] Hanau. Schützenstraße | Wenn man steht auf der Allee | thut man gerade dawider sehen. Wieder ein schöner Beweis für das damals selbstverständliche (und berechtigte) Vertrauen in die Findigkeit der Post. Man stelle sich solches im heutigen Postverkehr vor. Undenkbar!
Jetzt also meine Fragen:
1) Kann mir jemand hier sagen, wann die ovalen Bahnpoststempel im Deutschen Reich eingeführt wurden? Wahrscheinlich ersetze man sukzessive die alten mehrzeiligen Streckenstempel - oder? Ich hatte bisher noch keinen ovalen BPStpl. aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts zu Gesicht bekommen; aber das heißt ja nichts.
2) Gab es 1889 in Eidengesäß bereits eine Poststelle oder war die Aufgabe am/im Bahnpostwagen damals zwingend?
Besten Dank im Voraus für eure (hoffentlich) instruktiven Antworten.
P.S. Anscheinend gibt's in diesem Forum noch keinen Bahnpost-Thread, zumindest war meine diesbezügliche Suche erfolglos. Ansonsten bitte ich den Moderator um gefällige „Umschichtung”.