Beiträge von buzones

    Guten Abend,

    ich habe auf der Suche nach Informationen zu den R-Zetteln "Vom Ausland über..." einen Artikel von Jan Kok im "Philatelistischen Postgeschichtlichen Jahrbuch 1987" des BDPh-Landesverbandes Elbe-Weser-Ems gefunden. Allerdings gab es im Jahrbuch von 1986 den ersten Teil des Artikels. Hat ein Forumsmitglied zufällig dieses Jahrbuch und kann mir einen Scan der Seiten zu kommen lassen ?

    Vielen Dank und schönen Abend

    Martin

    Lieber Martin,

    von der bereits von Klesammler erwähnten Arge R + V-Zettel gibt es zu diesem Thema als Heft 12 den Band «Die R-Zettel der Bahnpost „VOM AUSLANDE über...“» aus dem Jahre 1988, den ich zufällig besitze. Das Heft ist bei der Arge noch für 8 Euro lieferbar.

    Wenn du eine spezielle Frage hast, helfe ich gerne weiter – meine Kontaktdaten hast du ja...

    Liebe Freunde,

    heute zeige ich 2 kleine Schmankerl:

    (...)

    2. Ein Brief als Nachnahme über 2,42 Mark aus Düsseldorf der Firma Hans Froede vom 8.2.1935 nach Unter Plehnen in Ostpreussen, Post Paaris. Schön der Zusatz: "Es wird höfl. gebeten die Briefmarken sauber zu stempeln" - und just das hat man auch gemacht, damals, nicht wie heute ...

    Das Franko von 32 Pfg. erschließt sich mir noch nicht, daher bitte ich um gefällige Nachhilfe. Danke vorab!

    Lieber Namensphetter,

    die 32 Pfennige setzen sich wie folgt zusammen: 12 Pfg. für den Inlands-fernbrief bis 20 Gramm + 20 Pfg. für die Nachnahme bis 1.000 RM.

    Grüße von Haus zu Haus

    Hallo Rene,

    ich bin zwar mal wieder sehr spät dran, hoffe aber, dass mir vergeben werden wird... :saint:

    Zu den 33 Cuartos: Du hast natürlich Recht mit deiner Ausführung. Ich kann das in Spanien erhobene Porto folgendermassen rechnerisch bestätitgen: Der unfrankierter Brief der 2. Gewichtsstufe aus CH nach E kostete laut Postvertrag in Spanien 2 x 3 Reales = 6 Reales. Da 1 Real gleich 8,5 Cuartos waren, sind 3 Reales = 25,5 cuartos und 6 Reales = 51 Cuartos. Die angerechneten 60 Rappen Frankatur wurden hiervon abgezogen, wobei man 10 Rappen = 3 Cuartos rechnete. Also 6 x 3 Cuartos = 18 Cuartos, was, substrahiert von den 51 Cuartos, die gestempelten 33 Cuartos ergibt. :thumbup:

    Ich würde mich freuen, den „Rätselbrief“ von 1853 auch noch kennen zu lernen!

    Guten Tag!

    Ich habe die betreffende Seite mal gescannt. Leider ist der Band nicht sehr scannerfreundlich gebunden, aber das wesentliche ist zu sehen.

    Hier also die Tax-Stempel "M + Ziffer" und noch zwei Anwendungsbeispiele:

    Hallo buzones

    Gerne hätte ich eine Kopie

    Dein Link geht nicht auf. Heisst ,,Zugriff verweigert,,

    P.S.

    Ich habe mehrere Briefe die über Irun liefen, alle aus 1863

    Hallo St.G

    Kopie wovon? Und welcher Link verweigert sich dir? Der entsprechende Ausschnit aus dem PV von 1863 ist im Beitrag.

    Evtl. nochmal die Seite neu laden, ich hatte versehentlich den für dich gedachten Beitrag mit dem Zitat im Zitat von philaworld gepostet und es anschließend wieder gelöscht. :/

    Es ist in der Tat etwas ungewöhnlich, dass ein Brief aus der Schweiz via Frankreich über Irún statt über La Junquera lief. Im Postvertrag von 1850, der stillschweigend bis 1863 in Kraft blieb, ist das Auswechslungsprocedere noch nicht geregelt. Im Vertrag von 1863 wird explizit folgendes vereinbart:

    altpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/107315/

    Es lag somit im Ermessen der spanischen Postverwaltung, ob eine Leitung über La Junquera, Irún oder anderweitig erfolgte.

    Hallo Rene,

    Hat ein bisschen gedauert mit der Antwort, aber jetzt hab' ich endlich Zeit: Was die „M“-Taxstempel angeht, kann ich auf eigene Forschung verweisen, die auch in den 2016 erschienenen Band Marcas postales de Madrid 1870-1940 (I) von Jesus Sitjà Prats (Biblioteca de Estudios de SOFIMA. Bd. 5) eingeflossen ist. Dort findet sich auf den Seiten 259-264 – im Kapitel über die Taxstempel der Estafeta de Cambio - eine entsprechende Auflistung mit Abbildungen und Verwendungsbeispielen. Die hier relevanten Stempel sind für den Zeitraum zwischen 1873 und 1881 nachgewiesen. Bei Bedarf kann ich dir euch einen Scan davon senden.

    Die „MM60“ auf dem unfrankiert versandten Brief aus St.Gallen nach Madrid lassen sich m.E. auf zwei Arten erklären:

    1) Der mit der Destination „Espagne“ versehene Umschlag wurde in Spanien vesehentlich als aus Frankreich kommend angesehen und mit den 60 Céntimos für eingehende einfache Portobriefe aus Frankreich taxiert. (Diese Erklärung halte ich persönlich für die schlüssigere)

    2) Der Umschag wurde als unfrankierter Brief aus der Schweiz der zweiten Gewichtsstufe (2 x 80 cts. = 160 cts.) taxiert und die „1“ vor der „60“ nicht abgeschlagen. Allerdigs fehlte dann auch der Vermerk „2“ für das doppelte Gewicht. Eher unwahrscheinlich!

    Übrigens macht mir ein anderer, von dir gezeigter Brief von 1866 mit ungenügender Frakatur von 60 Rappen, der mit 33 Cuartos taxiert wurde, noch Kopfzerbrechen. Ich knobele noch ein wenig und lass dich wissen, wenn ich zu einem Ergebnis gekommen bin.

    Und noch eine Frage: Dürfte ich die von dir gezeigten, hochinteressanten Stücke für einen kleinen Beitrag über die Vertragspost Spanien-Schweiz in unserer Arge-Zeitschrift verwenden? Natürlich mit dem Hinweis „Ex Sammlung XY“ (wenn gewüscht).

    Hallo Rene,

    ganz schnell noch zu dem von dir vorgestellten Brief nach Madrid vom März 1875, der mit 45 taxiert wurde: Die roten Taxstempel entsprechen tatsächlich 45 Céntimos de Peseta; die beiden M's stehen für Madrid, nicht für Milésimas. Es handelt sich um einstellige Taxstempel (4 und 5) des Austauschstelle (Estafeta de Cambio) der Madrider Hauptpost, die jeweils von einem M „gekrönt“ waren und in Kombiation abgeschlagen wurden.

    Wie kamen die 45 Céntimos zustande? Mit Rötel notiert sind 30/50, was einem Fehlbetrag von 20 Centimes/Rappen entspricht. Unfrankierte Briefe aus der Schweiz wurden mir 75 Céntimos de Peseta (= 300 Milésimas de Escudo = 3 Reales de Vellón) pro angefangene 10 Gramm taxiert. Von diesen 75 Céntimos wurden die verklebten 30 Centimes/Rappen abgezogen, was die verlangten 45 Céntimos ergibt. Da Spanien wie die Schweiz auch Mitglied der Lateinischen Münzunion war, bestand zwischen dem Franken und der Peseta Währungsparität.

    Dem Stempel nach müsset MM für Milesimas stehen, doch dann stimmt der Umrechnungsfaktor nicht, denn 1000 Milesimas entsprachen 1 escudo und dies 100 centimos. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um 45 Centimos handelt, die der Empfänger zu zahlen hatte.

    Gruss Rene

    Guten Abend!

    Darf ich zu dem kuriosen Tüblibrieftorso von St.G. auch mein Scherflein beitragen?

    Wie bereits erwähnt, sieht der 2. Zusatzvertrag zum Spanisch-Schweizerischen Postvertrag von 1863, gültig ab 1.11.1867, ein Franko von 50 Rappen pro angefangenen 10 Gramm Gewicht für Briefe aus der Schweiz nach Spanien vor. Laut diesem Vertrag kassierte Spanien für unfrankiert eingehende Briefe aus der Schweiz vom Empfänger 300 Milésimas de Escudo pro angefangenen 10 Gramm Gewicht. Diese 300 Milésimas entsprachen 3 Reales de Vellón alter Währung bzw. 75 Céntimos de Peseta ab 1872.

    Wenn nun in Spanien dieser Brief mit 12 Reales taxiert wurde – man nutzte dort noch eine ganze Weile die alten Portostempel mit Wertangabe in Reales weiter – so entspräche dies einem Briefgewicht von 31-40 Gramm; also der 4. Gewichtsstufe. Ein Brief bis 40 Gramm Gewicht hätte also von der Schweiz nach Spanien mit 200 Rappen frankiert sein müssen. Wenn wir davon ausgehen, dass dem so war, so fehlen auf dem GS-Umschlag zu 30 Rp. noch 170 Rp. in Briefmarken, die, in welcher Stückelung auch immer, ja bei Abgang des Briefes augenscheinlich vorhanden waren, entwertet wurden und später irgendwann und irgendwo abgelöst wurden.

    Da man allerdings in Spanien die auf dem Brief vorhandene Frankatur auf die Taxierung anrechnete, stören bei dieser Rechnung die 30 Rappen Werteindruck. Da der Umschlag P.D. gestempelt wurde und auch keine unzureichende Frankatur vermerkt/gestempelt wurde, sollte er eigentlich problemlos sein Ziel erreicht haben.

    Die (vermeintlichen?) in Frankreich angezeichneten 5 Dezimen kann ich mir nicht erklären. Ein solche „Zwischentaxierung“ im Transit durch Frankreich scheint mir mehr als unwahrscheinlich zu sein.

    Dass der Brief einen (Archiv?)Stempel der Firma Sommer in Langenthal vom 1. Januar 1901 trägt, die den Brief 30 Jahre zuvor ja auch nach Barcelona versandt hatte, macht für mich das Ganze noch mysteriöser.

    Leider habe ich also auch keine schlüssige Lösung dieses Rätsels gefunden. Vielleicht fällt ja noch jemand anderem noch etwas dazu ein…

    Den Stempel links neben dem Nürnberger Stempel kann ich nicht genau erkennen. Er trägt das Datum vom 1. FEB.1867. Oben könnte evtl. CADIZ stehen?

    Hallo bayernjäger,

    der gesuchte Stempel ist ein Doppeloval-Stempel von Cádiz – unten steht FRANCO. Ich kenne diese Type auf zahlreichenden eingehenden Auslandsbriefen aus den 1860er Jahren. Falls gewünscht, zeige ich gern einen lesbaren Abschlag.

    Einen Stempel mit ähnlicher Intention aus den 1950er Jahren kann ich hier auch zeigen. Verwendet wurde er auf einem R-Brief aus Barcelona nach Kamp-Lintfort, versandt am 5. April 1955. Der Umschlag ist korrekt frankiert mit 8 Pesetas, dem handschriftlichen Vermerk „Certificado“ (eingeschrieben) versehen und entwertet mit dem typisch dreigeteilt-rechteckigen Einschreibe-OT-Stempel, wie er in Spanien seit 1879 verwendet wird. Aber: Kein R-Zettel oder wenigstens ein R-Stempel, wie er im internationalen Verkehr Vorschrift war. In Deutschland ist der Brief dann „auffällig geworden“ und von einem erfahrenen Postler mit dem Stempel R Als Ebf behandelt (Einschreibbeamter) versehen und dem Empfänger am 9. April als Einschreibesendung ausgehändigt worden.

    Lieber Pälzer,

    die „Estafeta de Cambio“ bezeichnet ein Auswechslungs-Postamt, hier die entsprechnde Abteilung (sección) der Madrider Hauptpost, über die diese Karte von Málaga in die „Pallz“ geleitet wurde. Der 1882 allgemein eingeführte Zweikreis-Steg-Stempel der Madrider Estafeta de Cambio sieht – einigermaßen sauber abgeschlagen – so aus:

    Bahnposten führten ab 1878 Achteckstempel mit der Abkürzung AMB. für AMBULANTE. Hier ein Beispiel:

    Diese Bahnpoststempel zeigen i.d.R. oben die Angabe AMB.ASC. und AMB.DESC. und unten die jeweilige Bahnstrecke. Die Abkürzung ASC. steht für „ascendente“ (aufsteigend), DESC. für „descendente“ (absteigend), jeweils bezogen auf die Fahrtrichtung. Eine „absteigende Fahrt“ lag vor, wenn sie von Madrid ausging oder, ohne Madrid zu passieren, vom Ausgangsort zum Zielort führt. Sie war „aufsteigend“, wenn sie nach Madrid führte oder zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrte. Alles klar? ;)

    Ein schönes Wochende!

    Hallo Dieter,

    mit "por estafeta" ist eben der Versand über das spanische Postamt im rund neun Kilometer von Gibraltar entfernten San Roque gemeint. Als Ergänzung zu den über fünfzig Jahre alten Ausführungen von Theo VanDam hier noch bessere Stempelbilder aus Guinovart/Tizon: Prefilatelia Española; der Gebrauch des "De Gibraltar San Roque"-Stempels ist von 1824 bis 1856 nachgewiesen.