Hallo zusammen,
wieder einmal ist es möglich eine postalische Sonderbehandlung in Reinkultur vorstellen zu dürfen. Hier ist einiges bemerkenswert verlaufen. Zunächst hielt die us-amerikanische Post den in Philadelphia mit 5 cents aufgegebenen Auslands-Normalbrief nach Bayern offenbar wegen einer nicht bezahlten 2. Gewichtsstufe für unterfrankiert. Dass er zweimal durch die Stempelmaschine gerollt ist wird wohl nicht der Grund gewesen sein. Wie auch immer, man vermerkte vorderseitig einen Fehlbetrag von 5 cents in der UPU-Währung 15 Centimes mit Taxstempel und Blaustift.
Doch diese Rechnung hat die Abgabepost so nicht einfach mit sich machen lassen. Der Zweigstelle des Landauer Hauptpostamtes war wohl aufgefallen, dass der Brief gar nicht so schwer daherkommt und wog nach. Das Ergebnis finden wir in Rötel rückseitig: Brief hat nur 13 gr - Unterzeichner und fällt damit in die vom Absender voll bezahlte 1. Gewichtsstufe, welche dann der Vollständigkeit halber nochmals vorderseitig oben links unterstrichen vermerkt wurde.
Insofern erlaubte sich die Portokontrollstelle nach Abschlag des dazugehörigen Portokontrollstempels ohne Nachportogebühr zustellen zu lassen. Was einem allerdings noch wie ein Rätsel vorkommt ist der in schwarzer Tinte oben links mehr als ein Jahr später angebrachte Vermerk Porto zurückvergütet 24.10.1907. Mit gleicher Tinte wurden dann auch noch der in Blau angeschriebene Fehlbetrag von 15 Centimens annulliert. Wer aber war das ein Jahr später nach Zustellung, hat jemand eine schlüssige Erklärung ?
+ Gruß
vom Pälzert