Für Bestellung nichts

  • liebe Sammlerfreunde,

    folgende Ganzsache U17a von Elberfeld nach Unterbarmen konnte ich für meine Sammlung bekommen. Leider ist der Nebenstempel "Für Bestellung Nichts" nicht besonders gut abgeschlagen. Außerdem kann ich nur ein paar Brocken der Anschrift lesen.

    Wer ist bei der Entzifferung der Anschrift behilflich, damit ich den Brief in die Liste eintragen kann?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich konnte einen neuen Beleg mit dem Nebenstempel "Für Bestellung nichts" bekommen. Die Destination METTMANN hatte ich in der Liste noch nicht erfasst, wohl aber einen in der Gegenrichtung.

    Hier sind die aktualisierte Listen:

    Für Bestellung Nichts Zusammenstelung aller Belege nach Aufgabeort Mai 2023.pdf

    Für Bestellung Nichts Zusammenstelung aller Belege nach Bestimmungsort Mai 2023.pdf

    Und hier mein neuer Beleg:


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan (3. Mai 2023 um 20:28)

  • liebe Sammlerfreunde,

    im Moment forsche ich intensiv an den Nebenstempeln "Für Bestellung nichts". Dazu gibt es ja keine amtliche Unterlagen und man weiß noch nicht einmal, ob diese Stempel am Aufgabeort oder Bestimmungsort aufgesetzt wurden.

    Ich habe jetzt mal alle Belege zusammengestellt, von denen ich die Stempelabmessungen habe. Diese Tabelle zeige ich hier.

    Dringende Bitte: Wer nicht in dieser Tabelle aufgeführte Beleg mit Stempelmaßen hat, bitte melden.

    Für Bestellung Nichts Belege mit Stempelmaßen Mai 2023.pdf

    Bis jetzt habe ich folgende Gedanken, Erkenntnisse wäre im Moment noch zu hoch gegriffen, zu diesen Stempeln:

    1. Überwiegend wurden die Stempel am Bestimmungsort abgeschlagen. Ganz eindeutig bei dem Brief mit handschriftlicher Bahnpostaufgabe, im Zug gab es bestimmt nicht diesen Nebenstempel. Außerdem sind die Stempelmaße beim Bestimmungsort Barmen alle gleich.

    Vergleicht man die Zeilen 6 und 24, so stellt man fest, dass der Stempel mit 72 mm Länge Mettmann zuzuordnen ist. Somit also jeweils Abschlag am Bestimmungsort.

    2. Vereinzelt wurde er auch am Aufgabeort abgeschlagen. Ganz eindeutig bei dem Brief nach Bordeaux.

    3. Die Stempel wurden nicht bei jedem Brief, bei dem siezutreffend waren, abgeschlagen. Vielleicht ist das der Grund, dass es diese Belege nicht so häufig gibt.

    Hier zwei Belege vom gleichen Absender an gleichen Empfänger, einmal mit und einmal ohne den Nebenstempel.

    preussen_fan
    7. August 2020 um 19:13

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    3 Mal editiert, zuletzt von preussen_fan (5. Mai 2023 um 16:34)

  • Ja man bräuchte noch mehr Belege mit den Stempelmaßen. Wenn man da genügend hätte, könnte man wahrscheinlich eine Aussage über den normalen Ort des Stempelabschlages treffen.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    schön, dass Du dieses interessante Thema weiterverfolgst.

    Zu deiner These Nr. 2, dass dieser Stempel manchmal am Aufgabeort benutzt wurde, kann ich dir passend folgende Daten liefern (den Brief muss ich aus meiner Sammlung mal raussuchen):

    1852 Portobrief Lennep - Barmen

    Der Stempel hat die Aussenmaße 67 x 7. Diese Stempelgröße ist bisher für Barmen (hier der Bestimmungsort) bisher nicht bekannt.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • lieber Michael und Harald,

    danke für eure Kommentare, alle drei Briefe habe ich noch nicht erfasst. Ich pflege sie ein und lade sie später hoch.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    ich kann mir nicht vorstellen, daß man in Deutschland wußte, ob in Bordeaux Bestellgeld zu zahlen war. Da die Franzosen bekanntlich sehr eigenwillig waren und auch bis heute sind was ihre Sprache angeht, wäre dieser Stempel sicher ignoriert worden. Bitte bedenke, daß unzureichend freigemachte Briefe in diese Richtung immer Stempel mit frnzösischem Text erhielten.

    Für mich ist der Stempel auf diesem Brief ein Irrtum.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    natürlich war der Stempel ein Irrtum. Aber damit weiß man doch genau, dass er nur am Aufgabeort abgeschlagen sein konnte, wie ich in Punkt 2. geschrieben habe.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • lieber Michael,

    vielleicht kannst du die Liste mit den Stempelmaßen noch mal durchsehen und bei deinen Belegen nachschauen, ob die alle in der Liste sind.

    Ich tendiere mittlerweile dazu, dass diese Stempel

    1. nur im begrenzten Rheinischen Gebiet verwendet wurden

    2. nicht auf jedem Beleg abgeschlagen wurden

    3. unabhängig vom Empfänger oder Absender verwendet wurden

    4. normalerweise am Bestimmungsort verwendet wurden

    Interessant wären jetzt noch die Früh- und Spätdaten. Ich entnehme meiner Liste

    Frühdatum: 21.1.1841

    Spätdatum: 19.7.1863

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Außerdem scheint es auch so zu sein, dass Absende- und Empfangsorte in einem relativ begrenzten Gebiet im Rheinland liegen. Ich nehme an, dass ein Brief von z.B. Berlin nach Barmen nicht unter die Bestellgeldbefreien gefallen ist.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammlerfreunde,

    passend zumThema möchte ich noch folgende Scans einstellen:

    1. Seite 72 aus “Das preußische Postwesen“ von 1847, die Porto- bzw. Bestellgeldmoderationen betreffend.
    2. Seite 36 aus dem hervorragendem Buch „Die Post in Langenberg / Rheinland.“

    Der Autor Peter Nowacki verweist dort auf meine Forschungsergebnisse bezüglich des Stempels „Für Bestellung nichts“



    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan