Die Postgeschichte von Varel / (2024)

  • Die Postgeschichte von Varel

    Varel ist eine Kleinstadt und selbständige Gemeinde im Landkreis Friesland in Niedersachsen und liegt südlich von Wilhelmshaven. Aktuell hat Varel ca. 24.400 Einwohner.

    Im Jahr 1855 hatte der Postbestellbezirk Varel insgesamt 10.749 Einwohner und war mit einem Anteil von 8,87% des Postaufkommens nach Oldenburg der zweitgrößte Ort im Grossherzogtum Oldenburg (Ohrt, S. 210)

    Der erste Poststempel von Varel wurde erstmals im Jahr 1811 registriert. Die war ein kleiner einzeiliger Langstempel (L1) "VAREL" in schwarzer Stempelfarbe. (FEUSER 3665-1) Dieser Stempel ist vermutlich noch vor der französischen Besatzung durch die oldenburgische Postverwaltung eingeführt worden.

    Brief mit dem kl. schwarzen L1 "VAREL" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 293) (FEUSER 3666-1)

    Mit der französischen Besetzung durch die Truppen Napoleon Bonapartes im Jahr 1811 wurden in VAREL Departementstempel eingeführt. Hier der schwarze zweizeilige Langstempel "129 VAREL" auf Brief mit einem Franchise-Stpl. der Polizeibehörde nach Ruhwarden (Ohrt, S. 199, Nr. 61a., FEUSER 3666-2 schwarz)

    Ein Brief mit einem gemalten schwarzen L2 "129 VAREL" (aus der Slg. Oldenburgpost )

    Der Beleg ist bei Reinhardt „Department Conquis 1792 bis 1815“ auf Seite 281 aufgeführt! Diesen Brief schrieb der Matrose Henrich Fienhage aus Ihorst bei Holdorf am 11. Januar 1813 auf der Kaiserlichen Kanonistaboth No. 23 bey den Kapitain Edeling.

    Dienstbrief der Polizei (Franchise Stpl.) mit dem roten L2 "129 VAREL" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 26) (Ohrt, S. 199, Nr. 61a., FEUSER 3666-2 rot)

  • Portopflichtiger Brief vom 22.02.1812 mit dem schwarzen L2 "P. 129 P. VAREL nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost) OHrt, S. 199, Nr. 61b.; FEUSER 3666-3 schwarz)

    Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Abbehausen" und dem roten fz. Departement-L2 "P. 129 P. VAREL" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 294) (Ohrt, S. 1999, Nr. 61b., FEUSER 3666-3 rot)

    Streifband mit dem französischen Departement-L2 "53 Anvers" an den Bürgermeister in Blexen, hier offenbar fehlgeleitet und rückseitig mit dem roten Déboursé-L2 "DEB 129 VAREL" (aus der Slg. Oldenburgpost) (Ohrt unbekannt, FEUSER 3666-5 rot)

  • Nach dem Abzug der französischen Besatzer wurde der Stempel "P. 129 P. VAREL" aptiert und man entfernte die Departmentnummer "129". In der Abbildung ein roter zweizeiliger Stempel (L2) "P.P. VAREL", der wahrscheinlich nur sehr kurze Zeit Ende 1813/ Anfang 1814 in Gebrauch war. (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 292) (Ohrt, S. 199, Nr. 61d. (fz. L frc. = Abb. 308), FEUSER unbekannt)

    Vorphilabrief aus dem Jahr 1814 mit dem roten L2 "P P VAREL" nach Oldenburg (5. Klüttermann-Auktion vom 26. Januar 2023, Los-Nr. 922)

    Portofreier Dienstbrief vom 5. Oktober 1816 mit dem roten fz. (aptierten) L1 "VAREL" an den 1814 errichteten Obergemeinderat (zur Regulierung der Gemeindeschulden) in Oldenburg mit rückseitigem Siegelstempel des Gräflich Bentinckschen Amtes in Varel. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 37) (Ohrt, S. 199, Nr. 61c., FEUSER 3666-4)

    Ohrt hat diesen aptierten Stempel erstmals auf einem Brief vom 11. April 1814 gesehen und eine Verwendung dieses Stempels auf Briefen bis zum 18. Juli 1825 registriert (Ohrt, S. 199, Nr. 61c.). Einige Jahrzehnte später wurde dieser Stempel zur Entwertung von Marken des Norddeutschen Postbezirks und des Deutschen Reichs erneut eingesetzt.

    Brief von 1823 mit dem roten apt. fz. L1 "VAREL", franko Bremen mit einem vorderseitigen Transitstempel "TT" (Thurn und Taxis") und dem Grenzübergangsstempel "ALLEMAGNE PAR GIVET" nach Bordeaux ( 234. Auktion Karl Pfankuch & Co. vom 9. April 2024, Los-Nr. 425)

    Brief vom 24.6.1825 mit dem roten apt. fz. L1 "VAREL" und einem Datumsstempel, in dem das Datum handschriftl. eingetragen wurde, nach Osternburg. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 89) (Ohrt, S. 200, Nr. 61h. für den Datumsstempel)

    Dieser Datumsstempel war ein Versuchsstempel, der nur kurze Zeit in Gebrauch war. Er bestand aus einem Kreis mit einem durchgehenden Datumsstrich. Als Vorlage für diesen Stempel dienten ähnliche hannoversche Stempel (vgl. Ohrt, S. 314). Dieser Stempel war nur kurze Zeit im Jahr 1825 (vidi) in Gebrauch, da er das handschriftliche Eintragen der Datumszahlen erforderte und daher keine Arbeitserleichterung, sondern doppelte Arbeit verursachte.

  • Im Jahr 1823 wurde in Varel ein Rahmenstempel mit einem wellenförmigen Rahmen in Gebrauch genommen. Ohrt hat diesen Stempel (Typ: aKW) erstmals auf einem Brief am 16. Mai 1823 gesehen (Ohrt, S. 199, Nr. 61d. ; FEUSER 3666-6) Feuser gibt demgegenüber als frühestes Verwendungsdatum das Jahr 1825 an. Verwendungen dieses Stempels aus den Jahren 1823 und 1824 habe ich bisher noch nicht gesehen.

    Dienstbrief mit dem zweizeiligen roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 26. DEC 29" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 123) (Ohrt, S. 199, Nr. 61d. ; FEUSER 3666-6)

    Brief mit dem zweizeiligen roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 17 JAN 29" und dem "FRANCO"-Stempel in Type I mit einer ovalförmigen Umrandung (Ohrt, S. 200, Nr. 61f.) nach Jever (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Dieser umrandete Franco-Stempel der Type I ist wohl recht selten verwendet worden. Ohrt hat diesen Stempel nur ein einziges Mal auf einem Brief vom 16. Mai 1823 registriert (Ohrt, S. 200, Nr. 61f.)

    Paketbegleitbrief mit dem lilaroten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 16. APR 28" und dem "FRANCO"-Stempel der Type II ohne Umrandung (Ohrt, S. 200, Nr. 61g.) nach Lütelsburg bei Norden (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 111)

    Der erste FRANCO-Stempel von Varel ist etwas kürzer als der zweite und hat eine ovalförmige Umrandung (vgl. Ohrt, S. 200, Fn. 79).

    Brief mit dem roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 24 AUG" (ohne Jahreszahl) und dem "FRANCO"-Stempel in Type II nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127)

    In den Jahren 1831 und 1832 ist die Jahreszahl fast immer ausgeblieben, weil der stark vortretende Monatsname zu weit vorstand (vgl. hierzu Ohrt, S. 199, Fn. 78). Dies war jedenfalls die Erklärung, die der Graveur H.G. Schilling für solche mangelhaften Abdrücke später im Jahr 1861 angegeben hat. Da ab Ende 1831 die Jahreszahl eigentlich niemals mehr zu sehen war, kann es auch sein, dass der damalige Postverwalter in Varel, J. B. de la Croix (Ohrt, S. 314), die Jahreszahl gar nicht mehr in den Stempel eingesetzt hat.

  • Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Jade" und dem roten wellenförmigen Kastenstempel (Typ: aKW) "VAREL 11. OCT" nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127) Mit weiterer Abnutzung (bzw. Verschmutzung) dieses Stempels im Jahr 1832 und Anfang 1833 war auch die wellenförmige Umrandung dieses Stempels mitunter kaum noch erkennbar. Einen letzten Gebrauch dieses Stempels hat Paul Ohrt auf einem Brief vom 15. März 1833 registriert (Ohrt, S. 199, Nr. 61e.) .

    Ab dem Jahr 1833 wurde in Varel ein neuer zweizeiliger Rahmenstempel mit Jahreszahl verwendet. Ohrt hat diesen Stempel, der anfangs eine noch gestrichelte Außenlinie hatte, erstmals auf einem Brief vom 28. September 1833 registriert (Ohrt: Type aKJ, S. 200, Nr. 61i.; FEUSER 3666-7). Feuser gibt demgegenüber an, dass dieser Stempel bereits ab dem Jahr 1830 verwendet wurde.

    Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Schweiburg" und dem roten Ra2 (aKJ) "VAREL 23. JAN:35." nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127) (Ohrt: Type aKJ, S. 200, Nr. 61i.; FEUSER 3666-7)

    Brief mit dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Schweyburg" und dem roten Ra2 (aKJ) "VAREL 10. FEB:37." nach Oldenburg (147. Felzmann-Auktion vom 5.11.2013, Sammellos Nr. 11127)

    Brief mit dem roten Ra2 (aKJ) "VAREL 24. JUL:39." nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 123) Die vormals vorhandene "Strichelung" der Außenlinie dieses Stempels ist kaum noch sichtbar.

    Dieser aKJ-Stempel, ein Stahlstempel, war in den 1840-Jahren schon sehr abgenutzt und wurde lt. Ohrt im Jahr 1845 nachgraviert und ausgebessert (Ohrt, S. 200, Fn. 80).

  • Mindestens bis zum 2. Mai 1849 war die Stempelfarbe in Varel rot. Ab dem 24. August 1849 hat Ohrt auf Briefen eine grauschwarze Stempelfarbe festgestellt (Ohrt, S. 243).

    Brief mit dem grauschwarzen Ra2 (aKJ) "VAREL 4. DEC:49." nach Cloppenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 174)

    Brief mit dem schwarzen Ra2 (aKJ) "VAREL 18 SEP: 50" via Hamburg mit vorderseitigem Hamburger Fußpoststempel sowie Bergedorf mit Oktogon "B.L.P.A" sowie rückseitig L3 "BERGEDORF 21 9 Morgens", vorderseitig diverse Röteltaxen nach Geesthacht bei Bergedorf (383. Heinrich Köhler-Auktion vom 18.-23.3.2023. Los-Nr. 3800)

    Der Ra2 (aKJ) "VAREL" wurde wohl nur bis zum Ende des Jahres 1850 verwendet. Ohrt hat eine letztmalige Verwendung dieses Stempels auf einem Brief vom 07. Dezember 1850 registriert (Ohrt, S. 38).

    In der Folgezeit, wahrscheinlich bereits Anfang 1851 bezog die oldenburgische Postverwaltung einen zweizeiligen Rahmenstempel (Ra2) "VAREL" ohne Jahreszahl wohl vom Medailleur Rud. Kölbel in Oldenburg. Den genauen Zeitpunkt, wann dieser neue Stempel nach Varel geliefert und in Gebrauch genommen wurde, konnte auch Ohrt nicht herausfinden. Ohrt hat diesen Stempel (Ohrt: Type K) erstmals auf einem Brief vom 14. September 1851 gesehen (Ohrt, S. 38 und 201, Nr. 61k; FEUSER nicht gelistet)

    Unfrankierter Brief mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 21/2" (1852) mit dem roten Taxvermerk "2 1/2" (Grote) nach Oldenburg. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 60) Auch nach Einführung der Freimarken im Januar 1852 durften Inlandsbriefe weiterhin unfrankiert und ohne Zuschlag aufgegeben werden. Die Postkunden konnten zwischen einer Frankierung mit Freimarken oder barer Frankierung wählen. Dagegen war für die Postbeamten die Verwendung von Freimarken obligatorisch. Sie mußten immer mit Marken frankieren.

    In den Jahren 1852 und 1853 kamen am oldenburgischen Postschaltern die Marken Oldenburg Nr. 2 II und 2 IV, 1/30 Thaler in den Farben der Papierlieferungen A und B, die Marke Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler, ebenfalls in den Farben der Papierlieferungen A und B sowie die zitronengelbe Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler zum Verkauf. Und man kann in sehr seltenen Fällen auch eine Oldenburg Nr. 2 I finden, die wohl als einzelner "Fehldruck" auf dem Druckbogen der Oldenburg Nr. 2 IV mit vorkam.

    Mit der Abstempelung von "VAREL" finden sich alle diese verschiedenen Marken in den unterschiedlichen Farben auch heute noch.

    Brief der 4. Gewichtsstufe mit 2 x Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in lebhaft rosa (Papierlieferung A) mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 14/4" (1852) nach Ruhwarden (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 358)

  • Brief Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler im dunkelblau der Papierlieferung B mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 11/3" (1853) nach Jever (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 174)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in dem blasseren rosa der Papierlieferung B mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 6/4" (1853) nach Jever (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3. 11. 2021, Los-Nr. 220)

    Obere Reihe: Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung B), Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler im blass rosa (Papierlieferung B), Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler im helleren blau (Papierlieferung A), Untere Reihe: Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler in zitronengelb, Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler im helleren blau der Papierlieferung A, Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung B) jeweils mit dem schwarzen Ra2 "VAREL" (aus meiner Slg.)

    Vergrößerung der oben abgebildeten "frühen Oldenburg Nr. 2 I". Grundsätzlich erschien die Oldenburg Nr. 2 I erstmals im Jahr 1854 in 3. Druckbogen (Schachbrettmuster mit der Oldenburg Nr. 2 III). Diese Marke kommt daher nie mit schwarzem Stempel vor. Die seltenen frühen Exemplare dieser Marke resultieren aus einem "Fehldruck", der sehr wahrscheinlich einmal im 2. Druckbogen der Oldenburg Nr. 2 (= Type Nr. 2 IV) vorhanden war.

  • Bfst Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler im blassen rosa (Papierlieferung B) mit dem schwarzen Ra2 "VAREL 2/8" (1853) (aus meiner Slg.)

    Anders als die Oldenburg Nr. 2 I (= Fehldruck/ frühe Ausgabe) ist die Marke Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler regulär spätestens schon ab dem April 1853 gedruckt worden. Ich habe die früheste mir bekannte Verwendung dieser Marke mit einem Ra2 von Oldenburg mit dem Datum 20. Apr. (1853) in meiner Sammlung. Gleichwohl sind die schwarzen Abstempelungen auf der Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler nicht häufig. Ohrt hat in seiner Untersuchung der Gebrauchszeit dieser Marke bei 348 Marken der Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler nur 3 Marken mit schwarzem Stempel gefunden (Krötsch-Ohrt, S. 25). Ich selbst habe schwarze Stempel mit dieser Marke bisher nur aus "VAREL" und "OLDENBURG" gesehen.

    Brief Oldenburg Nr. 2 IV linkes Randstück, 1/30 Thaler im helleren blau (Papierlieferung A) (durch Scanner aufgehellt) mit dem schwarzen Ra2 "VAREL" nach Esens (1. Boker-Auktion vom 16.03.1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 178)

    Zierbrief der 2. Entfernungsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in blass-rosa (Papierlieferung B) und dem schwarzen Ra2 "VAREL 5/3" (1853) nach Quackenbrück/ Kgr. Hannover (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 236)

    Im Jahr 1853 wurde in Varel von schwarzer auf blaue Stempelfarbe ungestellt. Paul Ohrt hat auf Briefen bis zum 18. Juni 1853 schwarze und ab dem 30. September 1853 schwarze StemPelfarbe registriert (Ohrt, S. 243).

    Ab dem Jahr 1854 wurden andere Typen von Marken gedruckt. Die Typen Oldenburg Nr. 2 II (Druckplatte 1) und 2 IV (Druckplatte 2), die Oldenburg Nr. 3 II wurden 1853 im Druck eingestellt. Etwas später wurde auch die zitronengelbe Oldenburg Nr. 4b nicht mehr gedruckt. Auf einer neuen Druckplatte 3 wurden ab 1854 die Typen Oldenburg Nr. 2 I und 2 III, 1/30 Thaler im "Schachbrettmuster" erstellt, parallel dazu gab es die Druckplatte 4, auf der ausschließlich die Type Oldenburg Nr. 2 III gedruckt wurde. Bei der Oldenburg Nr. 3 gab es bereits spätestens ab April 1853 zunächst die Type I (siehe oben) und auch die zitronengelbe Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler wurde etwas später in den Farben blassgelb und gelb gedruckt (Oldenburg Nr. 4a). Am 1. Februar 1855 erschien dann die "Drucksachenmarke" Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün, da es eine zunehmende Menge an Kreuzbandsendungen gab, die vor 1855 "in bar" bezahlt werden mußten. Dies war in der Frankierung sehr umständlich und arbeitsaufwändig, so dass es notwendig war, diese neue Marke einzuführen.

    Paar der Oldenburg Nr. 2III und 2I, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) aus der Druckplatte 3 ("Schachbrettmuster" der Nrn. 2 I und 2 III) mit dem blauen Ra2 "VAREL 6/6" (383. Heinrich Köhler-Auktion vom 18.-23.3.2023. Los-Nr. 3912) (= Farbe durch Scanner verändert)

  • Brief Dreierstreifen Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) aus der Druckplatte 4 mit dem blauen Ra2 "VAREL 20/12" nach Hannover (Auktion Christoph Gärtner vom 7.4.2018 - Peter Zgonk - , Los-Nr. 131)

    Brief mit einer 4 Sgr.-Überfrankatur auf einem Postvereinsbrief (3. Entfernungsstufe), frankiert mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) und einer Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler in zitronengelb mit dem blauen Ra2 "VAREL 9/6" (wahrscheinlich 1854) an das "Herzoglich Nassauische Kreis-Amt zu Hachenburg" im Thurn und Taxis-Gebiet. Aufgrund des großen Formates ging der Ansender vielleicht davon aus, dass es sich um einen doppeltschweren Brief handeln könnte, oder auch, dass er ein ewaiges Bestellgeld vorfrankieren könnte. (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 294)

    Briefstück Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau ( Papierlieferung C), Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in (blass-)rosa (Papierlieferung B) und Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in blassgelb (Papierlieferung B) mit dem Ra2 VAREL 10/8", einziges bekanntes Briefstück mit dieser Satzfrankatur (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13. März 2021, Los- Nr. 803)

    Zierbrief, hier ein sogen. "Billettbrief" (aufgrund des kleinen Formates) mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (m.E. Papierlieferung D, Farbe im Scanner aufgehellt) mit dem blauen Ra2 "VAREL 9/6" nach Oldenburg (2. Boker-Auktion vom 7. 12. 1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 136)

  • Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen Ra2 "VAREL 8/3" (1858) nach Zwischenahn (aus meiner Slg.)

    2 x Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb (6 Sgr. Briefgebühr) mit Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in blass-fleischrot, (2 Sgr. Einschreibgebühr) auf rekommandiertem Postvereinsbrief der zweiten Gewichtsstufe mit dem blauen Ra2 "VAREL 30/10) nach Gandersheim/ Hzgt. Braunschweig (3. Entfernungsstufe) (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 820)

    Brief-VS mit gleicher Frankatur = 2 x Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb (6 Sgr. Briefgebühr) mit Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in blass-fleischrot, (2 Sgr. Einschreibgebühr) auf rekommandiertem Postvereinsbrief der zweiten Gewichtsstufe mit dem blauen Ra2 "VAREL 24/3) nach Berlin, Kgr. Preussen (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen Ra2 "VAREL 4/3" nach Brake (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3. 11. 2021, Los-Nr. 206)

  • Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem Plattenfehler "Fehlstelle unter NB von OLDENBURG", bei der die untere Randlinie retuschiert bzw. ausgebessert wurde, mit dem blauen Ra2 "VAREL 12/11" ( Nr. 2 I PF II) (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 1, 1/3 Groschen in olivgrün, zwei senkrechte Dreierstreifen als 2-Sgr. Porto für einen Brief der 2. Entfernungsstufe mit dem blauen Ra2 "VAREL 30/11 (1858) nach Wölpe bei Nienburg. Sehr seltene Großfrankatur der Oldenburg Nr. 1, die ich bisher nur auf einem einzigen weiteren Brief aus der BURRUS-Slg. gesehen habe (8. Boker-Auktion vom 12.10.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 317)

    Brief mit einer getrennten (bzw. geteilten) Frankaturabgeltung mit einer Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in blass-fleischrot und dem blauen Ra2 "VAREL 16/11" (1855) an den Königl. hannoverschen Consul in Mandal, Norwegen. Mit der Oldenburg Nr. 3 I (= 2 Sgr.) wurde nur das Porto bis Hamburg frankiert, der ausländische Anteil (6 + 3/4 Sgr.) wurde unten handschriftl. vermerkt und wurde bar bezahlt. Dies war der Anteil für diese Strecke im Winter. (Im Sommer betrug der Portoanteil nur 6 + 1/2 Sgr., vgl. Berger, S. 140) (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 313) Dies ist der einzige bekannte frankierte Oldenburg-Brief nach Norwegen.

  • Brief mit einer Einzelmarke und einem Paar einer Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün mit dem blauen Ra2 "VAREL 28/6" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 314) (Aus Varel gibt es eine Anzahl dieser Dreier-Frankaturen der Oldenburg Nr. 1. Demgegenüber sind Streifband-Einzelfrankaturen selten, da die Marke zumeist bei Öffnen des Streifbandes zerrissen wurde.)

    Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert", 1/15 Thaler in der Farbe blass-fleischrot mit dem Ra2 "VAREL 9/9" (Papierlieferung C, vgl. Krötsch-Ohrt, S. 27) (aus meiner Slg.)

    Die im Jahr 1859 erschienene Marke OIdenburg Nr. 3 III gibt es in zwei Farben: Blass-fleischrot (C) und sehr lebhaft rosa (D). Die Marken unterscheiden sich auch durch die Papierdicke. Die Papierlieferung C hat dünnes (5 1/2 bis 6 - 100stel mm) und die Papierlieferung D dickes Papier (8 1/2 bis 9 -100stel mm) (vgl. Krötsch-Ohrt, S.27) .

    Brief der 2. Entfernungsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert", 1/15 Thaler in m.E. blass-fleischrot mit dem Ra2 "VAREL 19/9" nach Schlüsselburg bei Stolzenau, Kgr. Hannover (Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018, Slg. Peter Zgonk, Los-Nr. 163)

    Bfst. Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert", 1/15 Thaler in sehr lebhaft rosa (D) in Mischfrankatur mit einer Oldenburg Nr. 6a blau (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 355)

  • Oldenburg Nr. 5, 1/3 Sgr. in olivgrün auf einem Formular der "Aktiengesellschaft für Eisen-Industrie und Maschinenbau zu Varel" mit dem blauen Ra2 "VAREL 14/5". Die Adressschleife fehlt. Die Anschrift wurde nachträglich hinzugefügt und ist nicht Original. (Rapp-Auktion vom 14.-18.11.2023, Los-Nr. 370) Ein altbekanntes Stück aus der Slg. Dr. Marx.

    Oldenburg Nr. 5, 1/3 Groschen in olivgrün mit dem blauen Ra2 "VAREL 27/12" (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 829)

    Bei den Markenfarben der Oldenburg Nr. 6a gibt es viele Besonderheiten. Früher wurde zwischen der Oldenburg Nr. 6a in "hellblau" und der Nr. 6b in "blau" unterschieden. Diese Unterscheidung wurde aufgehoben und die Nr. 6b im Katalog gestrichen, weil viele Marken der Nr. 6 aufgehellt bzw. verblichen sind und eine Unterscheidung für den Prüfer mitunter schwierig bzw. kaum möglich ist.

    Die verschiedenen Farben gibt es natürlich immer noch. Die Katalogisierung ändert bzw. entscheidet das nicht.

    Die Steindruckerei Gerhard Stalling hat auch nicht nur diese beiden (dargestellten) Papiersorten an blauem Papier zum Druck der Oldenburg Nr. 6 verwendet, sondern noch diverse weitere. Papier war im Jahr 1859 recht teuer. Und man hat letztlich wahrscheinlich alles genommen, was sich noch im Lager befand bzw. was an Resten noch vorhanden war.

    Die Oldenburg Nr. 6a blau unterscheidet sich von der Oldenburg Nr. 6c indigo vor allem darin, dass die Farbe der Nr. 6a stumpf, mitunter sogar graugrünlich und spröde wirkt, während die Oldenburg Nr. 6c - indigo - eine gewisse Leuchtkraft hat.

    Ich habe diese untypische Oldenburg Nr. 6a mit dem dem Stempel "VAREL 24/9" gefunden, deren Papier ebenfalls - ähnlich der Nr. 6c - eine gewisse Leuchtkraft hat (und nicht stumpf wirkt). Die vormaligen Prüfer Bolaffi und Diena haben diese ungewöhnliche Marke wohl signiert, weil sie wahrscheinlich davon ausgingen, dass es sich um eine seltene "INDIGO" handelt. (aus meiner Slg.)

    Mit dem blauen Ra2 "VAREL 11/9" gibt es diesen Brief einer Oldenburg Nr. 6a mit der gleichen ungewöhnlich leuchtenden Farbe nach Ovelgönne (aus meiner Slg.) Ich habe diesen (leuchtenden) Farbton bisher nur auf diesen beiden Marken mit Varel-Abstempelungen gesehen. Der Farbton unterscheidet sich von der Oldenburg Nr. 6c indigo.

  • Im Oktober ist wohl auch ein Bogen der "Indigo", Oldenburg Nr. 6c an den Postschalter nach Varel geliefert worden, hier eine Oldenburg Nr. 6c, 1 Groschen auf einem Brief mit dem blauen Ra2 "VAREL 6/10" nach Edewecht (Auktion wurde von mir leider nicht notiert) Florian Berger hat auf S. 28 seines Handbuches die Verwendungszeiten für Varel leider nicht registriert.

    Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen im (hellerem) blau im waagerechten Dreierstreifen mit weitem Markenabstand und dem Ra2 "VAREL" (1. Boker-Auktion vom 16.03.1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 184)

    Man unterscheidet bei der Oldenburg Nr. 6 nicht nur Farben, viele Plattenfehler sondern auch Markenabstände. Sehr weite Markenabstände gehören zu den Seltenheiten.

    Sechser-Streifen einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem Ra2 "VAREL 27/3". (größte bekannte Einheit dieser Marke) (Auktionshaus Christoph Gärtner GmbH & Co. KG, Auktion vom 7. April 2018, Los-Nr. 191)

    Bfst. Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem Plattenfehler III "rechte Randlinie unten durch Fremdkörper unterbrochen" mit dem blauen Ra2 "VAREL" (aus meiner Slg.)

    Brief Randstück Oldenburg Nr. 6a mit dem blauen Ra2 "VAREL 24/1" nach Oldenburg (Südphila P. Feuser 101. Auktion vom 16. März 2024, Los-Nr. 1065)

  • Brief mit geteilter Frankaturabgeltung mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 "VAREL 12/12" nach Cuba. Der Brief ging "via Bremen" per Steamer "BREMEN" nach New York, traf dort am 21. Januar ein und wurde von dort per Schiff weiter nach Santiago de Cuba versandt. Das anteilige Porto bis Bremen betrug 1 Sgr. und ist mit der Marke frankiert worden. Das Weiterfranko nach Cuba betrug "6 + 3/4" Sgr., wurde bei Aufgabe des Briefes bar bezahlt und ist unten links handschriftlich vermerkt. (16. Kruschel-Auktion, Los-Nr. 1863)

    Der Brief ist an Ad. Reiners adressiert. (Ad. = Adolph) Der Absender des Briefes ist m.E. Assessor Reiners in Varel. Es geht hier in diesen Briefen sehr wahrscheinlich um die Importe von Tabakblättern aus Cuba, da zu dieser damaligen Zeit die Zunft der Zigarrendreher im Grossherzogtum Oldenburg stark zugenommen hat und die Tabakblätter sehr wahrscheinlich aus Cuba bezogen wurden.

    Brief der 2. Entfernungsstufe mit einem Unterrandstück der Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (wahrscheinlich 1. Aufl.) mit dem Ra2 "VAREL 27/2" nach Hamburg (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los- Nr. 402)

    Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen im kräftigen rosa der 1. Aufl. mit dem Plattenfehler II "Fleck am Zierstück" und mit dem Doppeldruck der "ZWEI" (=ebenfalls Teil dieses Plattenfehlers) (Südphila P. Feuser 101. Auktion vom 16. März 2024, Los-Nr. 1075)

    Fernbrief (= 3. Entfernungsstufe) mit einer Farbfrankatur der Oldenburg Nr. 6a, 1/ Groschen blau und einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (wahrscheinlich 1. Auflage, da das Rosa der 2. Aufl. blasser ist) mit dem blauen Ra2 "VAREL .../6" nach Saltzderhelden (59. Merkurphila-Auktion am 4.5.2024, Los-Nr. 1016)

  • Brief der 4. Gewichtsstufe mit 2 x Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (2.Aufl.) mit dem blauen Ra2 "VAREL 21/6" nach Ovelgönne (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13. März 2021, Los- Nr. 846)

    Fernbrief ( = 3. Entfernungsstufe) mit einer Bogenecke einer Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen gelb mit dem blauen Ra2 "VAREL 14/3" (1861) nach Berlin, Kgr. Preussen (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13. März 2021, Los- Nr. 848)

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen gelb mit dem Ra2 "VAREL 26/5" nach Gotha (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3. November 2021, Los-Nr. 251)

    Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen im gelb mit dem PF III "gebrochenes D von Drei" mit dem blauen Ra2 "VAREL 31/7" (aus meiner Slg.)

  • Oldenburg Nr. 8, 3 Gr. gelb, seltene Mehrfachfrankatur von zwei Exemplaren auf Briefumschlag mit dem blauen Ra2 «VAREL 8/5» nach Livland/Russland, handschriftlich 'über Riga und Pernau' sowie rückseitig Transitstempel von Oldenburg und Bahnpoststempel «MINDEN/BERLIN». Das Porto teilte sich auf in 3 Groschen Vereinsporto und 3 Groschen Weiterfranko, welches als "3" auf dem Brief handschriftlich vermerkt wurde (aus der "Richard Strauss - Sammlung" - Sammlung Peter Zgonk - Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018, Los-Nr. 223)

    Oldenburg Nr. 9, 1/4 Groschen dunkelorange ( = Farbe der 1. Aufl.) mit dem blauen Ra2 "VAREL 4/3" (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 422)

    Brief mit einer 7 + 3/4 Silbergroschen-Frankatur mit u.a. einer Oldenburg Nr. 9, 1/4 Groschen dunkelorange mit dem blauen Ra2 "Varel 2/3" über Bremen und New York nach Santiago de Cuba. Das Porto nach Bremen betrug 1 Silbergroschen, das Weiterfranko in Höhe von 6 + 3/4 Silbergroschen ist unten rechts auf dem Brief ausgewiesen (Frankatur Oldenburg Nrn. 6, 9 - 1. Auflage -, 11a und 14), (16. Kruschel-Auktion, Los 1863)

    Es gab letztlich nur ein einziges Land, für die die Portostufe von 1/4 Silbergroschen notwendig war und auch Verwendung fand. Dies war Kuba. Die Frankatur von Oldenburg nach Kuba betrug 7 + 3/4 Silbergroschen, wenn der Brief über Bremen und New York nach Spanisch Westindien weitergeleitet wurde. Bei der Beförderung durch die Preussisch Amerikanischen Paketen über Aachen via New York nach Kuba betrug das Porto sogar 15 + 1/4 Silbergroschen, vgl. Florian Berger, S. 133.

    Alle anderen Länder hatte Portostufen, bei denen diese 1/4 Groschenmarke gar nicht benötigt wurde bzw. es gibt keine nachgewiesene Korrespondenz ab 1861. Im Letzteren kommen hier nur Mexiko und Norwegen im "Wintertarif" in Betracht, der für die Auslandsstrecke dann 6 + 3/4 Silbergroschen vorsah, vgl. Florian Berger, S. 140. Ob es hier allerdings damals Korrespondenzen gab, ist nicht bekannt. Briefe sind hier jedenfalls meines Wissens nicht erhalten geblieben. Die meisten Frankaturen der Oldenburg Nr. 9 gab es als Doppelfrankaturen auf Ortsbriefen aus Oldenburg. Frankaturen nach Kuba sind extrem selten.

    Bfst. Oldenburg Nr. 9, 1/4 Groschen gelborange (= Farbe der 2. Aufl.) und Oldenburg Nr. 11b, 1/2 Groschen dunkelbraun mit dem blauen Ra2 "VAREL 12/4", von einem "Kuba-Brief" stammend (aus der Sammlung Peter Zgonk - Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018, Los-Nr. 229)

  • Drucksache/ Vertreteranzeige aus Leipzig, die aus Gründen der Portoersparnis erst im Oldenburgischen zur Post gegeben wurde (ohne Adressschlaufe) mit einer Oldenburg Nr. 10b, 1/3 Groschen in moosgrün mit dem blauen Ra2 "VAREL 21/10" (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 440)

    Oldenburg Nr. 10a, 1/3 in blaugrün und dunkelblaugrün (= rechte Marke), jeweils mit dem Ra2 "VAREL" (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nrn. 429 und 431)

    Brief mit 3 x Oldenburg Nr. 10b, 1/3 Groschen in (hellem) moosgrün mit dem blauen Ra2 "VAREL 21/10" nach Rastede (aus der Sammlung Peter Zgonk - Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018, Los-Nr. 242)

    Oldenburg Nr. 10b, 1/3 Groschen moosgrün auf Drucksachenausschnitt mit dem blauen Ra2 "VAREL 5/12" (1861) (Rapp-Auktion vom 14.-18.11.2023, Los-Nr. 371)

    Vom gleichen Tag und sehr wahrscheinlich aus dem gleichen Druckbogen: Oldenburg Nr. 10b, 1/3 Groschen moosgrün mit dem blauen Ra2 "VAREL 5/12" (145. Auktion Württembergisches Auktionshaus vom 13. und 14. Dezember 2024, Los-Nr. 60)

  • Brief mit 2 x Oldenburg Nr. 11b, 1/2 Groschen dunkelbraun mit dem blauen Ra2 "VAREL 7/11" nach Norderney (330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 468)

    Nahbereichsbrief Oldenburg Nr. 11a, 1/2 Groschen rotbraun mit dem blauen Ra2 "VAREL 6/10" nach Neuenwege ( 330. Schwanke-Auktion vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 468)

    Ortsbrief Oldenburg Nr. 11a, 1/2 Groschen braunorange in heller Nuance mit dem Ra2 "VAREL 5/9" (145. Auktion Württembergisches Auktionshaus vom 13. und 14. Dezember 2024, Los-Nr. 66)

    Bfst. Paar Oldenburg Nr. 11a, 1/2 Groschen in dunkelrotbraun mit dem blauen Ra2 "VAREL 2/1" (Südphila P. Feuser 101. Auktion vom 16. März 2024, Los-Nr. 1109)

    Farbfrankatur mit 3 x Oldenburg Nr. 10b, 1/3 Groschen moosgrün und mit 2 x Oldenburg Nr. 11b, 1/2 Groschen dunkelbraun als 2 Groschen-Frankatur eines Briefes der 2. Gewichtsstufe mit dem blauen Ra2 "VAREL 1/11" nach Bremerhafen (Sammlung Peter Zgonc, Christoph Gärtner, Auktion vom 07.04.2018)

    Brief mit einem Paar der Oldenburg Nr. 11b, 1/2 Groschen dunkelbraun mit dem blauen Ra2 "VAREL 14/1" nach Oldenburg (145. Auktion Württembergisches Auktionshaus vom 13. und 14. Dezember 2024, Los-Nr. 70)

  • Brief mit 2 x Oldenburg Nr. 11b, 1/2 Groschen braun mit dem blauen Ra2 "VAREL 26/2" nach Oldenburg (Auktion von Christoph Gärtner am 7.4.2018, Slg. Peter Zgonk, Los-Nr. 255)

    Ortsbrief (Apothekerrechnung) mit einer Oldenburg Nr. 11a, 1/2 Groschen dunkelrotbraun mit dem blauen Ra2 "VAREL 7/7" (5. Boker-Auktion vom 14. März 1987, Heinrich Köhler, Los-Nr. 224)

    Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen in den Farben hellgrünlichblau (Michel-Farbführer: 31-38-3), dunkelpreussischblau (Michel-Farbführer: 31-37-7) beide mit dem Ra2 "VAREL" (aus meiner Slg.)

    Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen - farbübersättigter Druck - in preussischblau mit dem Ra2 "VAREL"(Michel-Farbführer : 31-37-6) (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen in lebhaftgrünlichblau (Michel-Farbführer: 31-38-5) mit dem Ra2 "VAREL 1/4" nach Oldenburg (aus meiner Slg.)