Liebe Freunde,
ein Brief bereitet leichtes Kopfzerbrechen. Eine Rechnung der Firma Wolf in Wachenheim (Pfalz, bei Bad Dürkheim) wurde am 6.10.1848 unfrankiert "Seiner Hochwohlgeboren Herrn Kammerherrn von Heynitz auf Milditz (heute: Miltitz) p(a)r) Meisen (heute: Meißen) verschickt und am 10.10.1848 von der Dürkheimer Postexpedition Aufgabe gestempelt. Dürkheim taxierte ihn mit 12 Kreuzern über 30-36 Meilen (genau 32 Meilen) bis Hof (schwarze Tinte unten links). Und jetzt wirds lustig. Sachsen notierte 59 Pfennige plus 6 Pfennige = 65 Pfennige; zu diesen nochmals 6 Pfennige = 71 Pfennige.
Aber es gibt auch eine 3 oben in violetter Tinte (von wem notiert?), die mit dem feuchten Daumen fast unsichtbar gemacht wurde und durch "26x Töpen / Hof" ersetzt wurde.
71 Pfennige entsprechen ca. 26 Kreuzern - aber wie muss man sich den Postlauf hier vorstellen? Vlt. kann ein versierter Sachse etwas dazu beitragen?
Zum Empfänger: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_von_Heynitz_(Politiker)
Ernst von Heynitz, 1801-1861.
Verschickt wurde ein Fäßchen von 77 Liter Wachenheimer Wein des Jahrgangs 1835 für 20 preussische Thaler und 6 Silbergroschen Courant.