Post Büchlein Ansbach 1793

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    Liebe Freunde der Postgeschichte,

    ein Posteinlieferungsbuch von 1793 von Ansbach hat sich bei mir eingefunden. Ich sammle zwar andere Themen, jedoch finde ich das Büchlein so spannend, dass ich es hier vorstellen möchte.

    Das hier vorliegende Post-Büchlein beinhaltet die Zeit vom 26. Juni 1792 bis 31.12.1792 - fällt also in das erste Jahr unter Preußischer Hoheheit.  

    Es wird akribisch Buch geführt über alle Postsendungen, die die Reichsritterschaft bei der Reichpost aufgibt. Die meisten Einträge beinhalten auch einen zu zahlenden Frankobetrag. Leider ist nicht vermerkt, bis wohin frankiert wird. Der geringe Anteil von Portobriefen lässt vermuten, dass die Frankatur- bedingungen die Bezahlung von zumindest Teilstrecken zwingend verlangen.  

    Auch Pakete und einen Wertbrief dokumentiert das Buch. Letzterer vom Postamt mit Datum bestätigt. Zum 31.Dezember werden alle Beträge zusammengezählt und die Summe von 17 Gulden 59 Kreuzern wird bezahlt und quittiert durch: "Kayserliches ReichsPostamt"  

    Auf der nächsten Seite wird eine erste Zeile von Jan 1793 eingetragen, jedoch wider annulliert. Gefolgt von einer Quittung für ein Neujahrs-Geschenk des Cantons Ottenwald durch seine Exzellenz GeheimRath von Gemmingen in Höhe von 2 Gulden 24 Kreuzer – gefolgt vom Dank des Wilhelm Brendel, Postamts Verweser.  

    Meines Wissens gibt es keinen überlieferten Tarif der Postamtes Ansbach aus dieser Zeit. Mit etwas Fleiß könnte man einen solchen Tarif weitgehend aus diesem Post- Büchlein rekonstruieren. Möchte sich jemand an diese Arbeit machen und vielleicht dies auch mit einigen Briefen belegen?

    Rudolfo

    Beste Grüße

    Rudolfo

    2 Mal editiert, zuletzt von Rudolfo (17. November 2023 um 10:53)

  • Lieber Rudolf,

    könntest du bitte die kursive Schrift augenfreundlicher gestalten? Danke vorab!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Rudolfo,

    in diesem Buch von 1782 (ab S. 523) sind Brieftarife aus Ansbach abgedruckt. Ich formuliere vorsichtig, denn sie sind wahrscheinlich nicht vollständig.

    Das Tarifsystem der Reichspost baute auf den Routen und den Poststationen auf, die bedient wurden. Seitenorte kommen kaum vor, d.h. wenn in deinem Büchlein andere Orte als in der gedruckten Liste vorkommen, dann kann man nicht nur vergleichen, sondern auch neue Daten für Orte außerhalb der Liste ermitteln.

    Interessant wäre auch, ob und wie sich in dieser letzten Blüte- und Verfallszeit der Reichspost die Tarife durch äußere Einflüsse (Krieg mit Frankreich) geändert haben.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!