Hallo miteinander,
Es geht um folgenden Brief von Bergedorf nach Stolzenau im Königreich Hannover.
Der Brief datiert vom o3.o5.1855. Der Brief ging in das hannöversche Stolzenau, da dort ein Johann Georg August Bornträger von 1836–1867 Pfarrer war. Im Buch "Geschichte der Blinden = Anstalt zu Hannover" von 1848 wird ein Superintendent Bornträger aus Stolzenau als Spender aufgeführt.
Seit dem 15.o5.1852 galt zwischen Hannover und Hamburg/Lübeck eine Verabredung, dass Bergedorf wie Hamburg und Lübeck als Teil des DÖPV betrachtet wurde. Karl Knauer gibt diese Abmachung im Wortlaut wieder, ich zeige den Text im folgenden Bild.
Ich hoffe, dass ich nicht falsch liege, wenn ich in diese Abmachung hineininterpretiere, dass sich die Taxe für einen Brief von einem Ort in Hannover nach Bergedorf wie für einen Brief nach Hamburg berechnet.
Ich habe nun eine Frage zur Bestimmung der Entfernung für die Berechnung der Taxen im DÖPV.
Bisher habe ich die Internetseite luftlinie.org benutzt und mit der Umrechnung von Kilometern in Postmeilen immer ein schlüssiges Ergebnis erhalten. Schließlich wird ja auch im Vertragstext des DÖPV zur Feststellung der Entfernung gesagt: "Die gemeinschaftlichen Porto-Taxen für die internationale Vereins-Correspondenz sollen nach der Entfernung in gerader Linie bemessen werden ..."
Die Entfernung von Hamburg nach Stolzenau beträgt nach luftlinie.org jedoch nur etwas über 17 Meilen, der Brief hätte also nur 2 Silbergroschen gekostet
Nun hatten ja die Postbeamten in den 1850er Jahren bekanntlich noch nicht die Möglichkeit das Internet zu nutzen dafür gab es ja die Meilenzeiger.
Ein mir bekannter Meilenzeiger ist der hannöversche von Bergedorf aus dem Jahr 1818 im nächsten Bild.
Ich habe als nächstes einen Meilenzeiger für den DÖPV gesucht und bin auch fündig geworden. Es ist der "Meilenzeiger nach sämmtlichen Staaten des Deutsch-Österreichischen Postvereins - Halle 1852". In ihm werden aber keine Meilen, sondern Progressionsssätze angegeben. Entfernungen kann ich nicht dort ablesen.
Kann mir jemand sagen, wie die Bestimmung der Entfernung im DÖPV zu der Zeit 1855 durchgeführt wurde?
Beste Grüße, Volker