Zweikreisstempel mit Zierstück in Aachener Sonderform

Liebe Sammlerfreunde, hier werde ich über die Stempel mit Zierstück in Aachener Sonderform informieren.

Die Stempel mit Zierstück verwendeten 8 Orte, wobei es von Düren zwei verschiedene Typen gibt. Diese Stempel sind außer von Düren nicht häufig bis sehr selten.

1850 hatte Düren 8054 Einwohner (aus Krauß, Nummernstempel)

Den Stempel von Düren gibt es mit spitzem und stumpfem Zierstück. Das Verhältnis stumpf zu spitz liegt ungefähr gleich. Ich besitze etwas mehr spitze Zierstücke.

Ich zeige jetzt erst die spitzen Zierstücke:

Mi16 Dreierstreifen auf Brief * von DÜREN nach REICHENBACH i/V vom 30.12.1861.

Entfernung DÜREN – REICHENBACH IM VOGTLAND = 55 Meilen = 3. Entfernungsstufe = 3 Sgr.

DK III St. mit spitzem Zierstück

AußenØ 28,5 mm

InnenØ 17 mm

Portobrief * von DÜREN nach Cöln vom 27.11.1860.

Entfernung DÜREN – CÖLN = 4 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.

Diese in Blau ausgeworfen und vom Empfänger zahlbar.

Mi12 auf Brief * von DÜREN nach Elzach im Breisgau vom 19.11.1862.

Entfernung DÜREN – Elzach = 42 Meilen = 3. Entfernungsstufe = 3 Sgr. in den Postverein.

DK III St. mit spitzem Zierstück

Rückseitig Bahnpoststempel.

Mi16 + Mi17 als Buntfrankatur auf Brief * von DÜREN nach BERLIN vom 29.11..

Entfernung DÜREN – BERLIN = 42 Meilen = 3. Entfernungsstufe = 3 Sgr.
DK III St. mit spitzem Zierstück

U17 von DÜREN nach AACHEN vom 16.2..

Entfernung DÜREN – AACHEN = 4 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.

DK III St. mit spitzem Zierstück

Die Uhrzeit hier mit Buchstaben N für Nachmittag.

Zum spitzen Zierstück kann ich noch ein paar Marken zeigen, jeweils die 3 Sgr.-Marke der dritten Ausgabe, sowie einen Dreierstreifen der 1 Sgr. Adlerausgabe:

Ich komme jetzt zu den Stempeln mit stumpfem Zierstück.

Mi4 auf Brief * von DÜREN nach MÜNSTER vom 13.8.1855.

Entfernung DÜREN – MÜNSTER = 21Meilen = 3. Entfernungsstufe = 3 Sgr.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

AußenØ 29 mm

InnenØ 16 mm

Diesen Brief habe ich am 15.4.1979 mit dem damals großen Preussensammler Maurer getauscht. Ich war damals auf einer Weitebildung in Hamburg und habe mir die große Sammlung von Herrn Maurer angeschaut.

Mi2 auf Brief * von DÜREN nach COELN vom 15.7.1857.

Entfernung DÜREN – COELN = 5 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

U11a Ganzsachenumschlag der 4. Ausgabe von DÜREN nach BONN vom 14.7.

Entfernung DÜREN – BONN = 6 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

Die Ganzsache der 4. Ausgabe wurde frühestens im Dezember 1855 ausgeliefert. Allerdings war erst ab 1.4.1859 die Entwertung der Ganzsachen mit Aufgabestempel vorgeschrieben, so dass der Beleg frühestens vom 14.7.1860 stammt.

U2a Ganzsachenumschlag der 1. Ausgabe von DÜREN nach KREUZNACH vom 12.6.

Entfernung DÜREN – KREUZNACH = 19 Meilen = 2. Entfernungsstufe = 2 Sgr.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

Die Ganzsache der 1. Ausgabe wurde im September 1851 ausggeben, außerdem war Federstrichentwertung ab 25.10.1851 vorgeschrieben, so dass der Stempel frühestens vom 12.6.1852 stammt.

Portobrief * von DÜREN nach ELBERFELD vom 27.11.1860.

Entfernung DÜREN – ELBERFELD = 4 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.

Diese in Blau ausgeworfen und vom Empfänger zahlbarDer Brief wurde von der Mutter des berühmten Mathematikers Friedrich Prym an ihren Sohn geschrieben.

Friedrich (Fritz) Emil Prym (* 28. September 1841 in Düren; † 15. Dezember 1915 in Bonn) war ein deutscher Mathematiker, der sich fast ausschließlich mit Funktionentheorie beschäftigte (aus Wikipedia)

Portobrief * von DÜREN nach HARTUM bei preuss. MINDENvom 9.10.1856.

Entfernung DÜREN – HARTUM = 31 Meilen = 3. Entfernungsstufe = 3 Sgr.

Diese in Blau ausgeworfen und vom Empfänger zahlbar.

Dieser Beleg befindet sich dank Dieter Klesammler in meiner Sammlung.

Abschließend zeige ich noch die dazugehörigen Albumblätter:

Der nächste Stempel in der Liste wurde in ERKELENZ verwendet. Er besaß ein spitzes Zierstück.

1850 hatte Erkelenz 2172 Einwohner. Der Nummernstempel war 387.

Der Stempel von Erkelenz ist selten.

DK III St. mit spitzem Zierstück

AußenØ 27 mm

InnenØ 16 mm

Auslagenbrief (Nachnahme) von ERKELENZ nach GEILENKIRCHEN vom 9.10.1856.

Entfernung ERKELENZ – GEILENKIRCHEN = 31 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.

Nachnahme = 1 Thaler 18 Sgr. umgerechnet in 48 Sgr., in Blau ausgeworfen und wieder gestrichen.

Prokuragebühr je angefangenem Thaler 1/2 Sgr. also 1 Sgr.

Zusammen 50 Sgr., diese in Blau ausgeworfen und vom Empfänger eingefordert.

Schöner und interessanter Inhalt.

U23a Ganzsachenumschlag der 8. Ausgabe von ERKELENZ nach STOLBERG vom 2.4..

Entfernung ERKELENZ – STOLBERG = 3 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1Sgr.

Ein kalligrafisch schöne Adresse.

Zum Abschluss das zugehörige Albumblatt:

Als nächstes kommt der Stempel von GEMÜND. Er besaß ein stumpfes Zierstück.

1850 hatte GEMÜND 999 Einwohner. Der Nummernstempel war 475.

Der Stempel von GEMÜND ist selten.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

AußenØ 27 mm

InnenØ 16 mm

Die nächsten drei Belege stammen aus einer Korrespondenz an J. P. Gieslers in Düsseldorf. Dankenswerterweise hatte der Absender Fried. Gieslers jedesmal die Absenderangabe nebst Datum auf der Vorderseite vermerkt.

U17a Ganzsachenumschlag der 6. Ausgabe von GEMÜND nach Düsseldorf vom 16.1.1861.

Entfernung GEMÜND – Düsseldorf = 7 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1Sgr.

U17a Ganzsachenumschlag der 6. Ausgabe von GEMÜND nach Düsseldorf vom 11.11.1861.

Entfernung GEMÜND – Düsseldorf = 7 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1Sgr.

U23a Ganzsachenumschlag der 8. Ausgabe von GEMÜND nach Düsseldorf vom 5.1.1862.

Entfernung GEMÜND – Düsseldorf = 7 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1Sgr.

Hier noch ein schön gestempeltes Exemplar der 2 Sgr. - Marke der zweiten Ausgabe;

Zum Schluss noch die zugehörigen Albumseiten:

Als nächstes kommt der Stempel von HAAREN. Er besaß ein stumpfes Zierstück.

1850 hatte HAAREN 1060 Einwohner. Der Nummernstempel war 565.

Der Stempel von HAAREN ist sehr selten.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

AußenØ 28 mm

InnenØ 16 mm

Portofreie Kirchensache von HAAREN nach COELN vom 18.4.

Das ist auch schon mein einziger Beleg von Haaren.

Als nächstes kommt der Stempel von KOHLSCHEIDT. Er besaß ein stumpfes Zierstück.

1850 hatte KOHLSCHEIDT 1360 Einwohner. Der Nummernstempel war 628(II). Diesen Nummernstempel führte bis 30.11.1853 Hille. Ab 1.3.1854 wurde er von Kohlscheidt übernommen.

Der Stempel von KOHLSCHEIDT ist nicht häufig.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

AußenØ 27 mm

InnenØ 16,5 mm

Frankorief * von KOHLSCHEIDT nach COELN vom 18.6.1865.
Entfernung KOHLSCHEIDT– COELN = 8 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.

Schrägstrich bei Datum

Bindestrich bei Uhrzeit.

Ganzsachenumschlag U11 der 4. Ausgabe von KOHLSCHEIDT nach COELN vom 11.3..

Entfernung KOHLSCHEIDT– COELN = 8 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.Bindestrich bei Datum.

Jetzt noch eine Mi 10 1 Sgr. - Marke der 3. Ausgabe und eine Mi18 3 Sgr. - Marke der Adlerausgabe.

Schrägstrich bei Datum

Schrägstrich bei Uhrzeit.

Bindestrich bei Datum

Schrägstrich bei Uhrzeit.

Jetzt noch die zugehörige Albumseite:

Als nächstes kommt der Stempel von LÖVENICH.

1850 hatte LÖVENICH 1580 Einwohner. Der Nummernstempel war 882.

Der Stempel von LÖVENICH ist äußerst selten.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

AußenØ 28 mm

InnenØ 16,5 mm

Dieser Stempel ist Das Ausnahmestück der Sammlung, im philatelistischen Sprachgebrauch die Oberrosine der Sammlung.

Es ist außerdem mein einziger Ganzsachenumschlag mit vollem Briefinhalt.

Bisher habe ich nur eine weitere Ganzsache und einen Brief mit einem halb abgeschnittenen Stempel gesehen.

U11a Ganzsachenumschlag der 4. Ausgabe von LÖVENICH nach ERGSTE vom 5.7.1857.

Entfernung LÖVENICH - ERGSTE = 11 Meilen = 2. Entfernungsstufe = 2 Sgr.

Der Brief ging:

An den Rektor der höheren Bürgerschule zu Schwerdte Herrn W. Schulze=Noelle Ehrwürden In Ergste bei Schwerdte

Die Transskription des Briefes zeige ich weiter unten.

Ein weiterer netter Punkt bei diesem Beleg ist der, dass mich die Urururenkelin des Adressaten kontaktiert hat, nachdem ich diesen Brief schon mal im Forum gezeigt hatte.

Zur Ermittlung des Datums folgende Überlegungen:

Es handelt sich um eine 1 Sgr. Ganzsache der 4. Ausgabe, die frühestens im Dezember 1855 verwendet wurde mit einer 1 Sgr. Zusatzfrankatur der ersten Ausgabe. Damit stammt der Brief frühestens vom 5.7.1856. Nimmt man noch die Entwertungsart Federstrich zur Hilfe, die nur zwischen 25.10.1851 und 31.3.1859 statthaft war, so reduziert sich der Zeitrahmen auf die Jahre 1855 bis 1858. Leider steht im dreiseitigen Briefinhalt kein Datum, nur Samstag Abend wird angegeben.

Damit lässt sich das Jahr aber trotzdem ermitteln. Im Internet gibt es Seiten, die die für jedes Datum den Wochentag ermitteln. Das Jahr 1856 kommt in Frage. Da war der 5.7. ein Samstag. Allerdings ist dann der Uhrzeiteinsatz im Stempel nicht so recht stimmig. Die Uhrzeit lautet entweder 12 - 1 oder 1-2, was für den Samstag Abend doch ziemlich spät wäre. Oder das Postamt hatte Sonntag geöffnet. Dann wäre der 5.7. ein Sonntag und läge somit in 1857.

Und hier noch ein Bild von Schulte-Noelle.

Und zum Schluss noch die Albumseite, die ich aber noch mal überarbeiten muss, wie ich eben gesehen habe :

Der nächste Stempel in der Liste wurde in MALMEDY verwendet. Er besaß ein spitzes Zierstück.

1850 hatte MALMEDY 4259 Einwohner. Der Nummernstempel war 911.

Der Stempel von MALMEDY ist nicht selten, aber von häufig kann man auch nicht reden.

DK III St. mit stumpfem Zierstück

AußenØ 28,5 mm

InnenØ 16,5 mm

Portobrief * von MALMEDY nach Mareuil sur ay vom 2.5.1859.

Kein Trennstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Der Empfänger musste 5 Decimes Porto bezahlen.

Portobrief * von MALMEDY nach FRANKFURT a/Main vom 22.3.1856.

Kein Trennstrich bei Datum

Schrägstrich bei Uhrzeit.

Die Entfernung lag mit knapp 26 Meilen in der dritten Entfernungsstufe zu 3 Sgr. + 1 Sgr. Zusatzgebühr in den Postverein, weil der Brief unfrankiert war, umgerechnet in 12 Kreuzer, ausgeworfen in Blau.

Mi 4 Brief * von MALMEDY nach FRANKFURT a/Main vom 9.4.1854.

Schrägstrich beim Datum

Bindstrich bei Uhrzeit.

Das Datum wurde handschriftlich auf 9 verbessert. Anscheinend wurde zuerst fälschlicherweise ein 6 eingesetzt.

Die Entfernung betrug 24 Meilen, damit 3 Sgr. franko in der dritten Entfernungsstufe.

Die Entfernung betrug 24 Meilen, damit 3 Sgr. franko in der dritten Entfernungsstufe.

Mi 18 Brief * von MALMEDY nach FRANKFURT a/Main vom 13.5.1863.

Kein Trennstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Hier wurde der Stempel als Entwerter verwendet.

Die Entfernung betrug 24 Meilen, damit 3 Sgr. franko in der dritten Entfernungsstufe.

U21 Ganzsache der 7. Ausgabe von MALMEDY nach Köln vom 15.4. frühestens 1862.

Kein Trennstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Die Entfernung betrug 12 Meilen, so dass der 2 Sgr.- Umschlag in der zweiten Entfernungsstufe korrekt war.

Da der Umschlag ab 1862 verausgabt wurde, ist das füheste Versendedatum der 15.4.1862.

U1a Ganzsache der ersten Ausgabe von MALMEDY nach Jülich vom 8.3.

Kein Trennstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Die Entfernung betrug 8Meilen, damit 1 Sgr. franko in der erstenEntfernungsstufe.

Jetzt noch ein paar Marken mit schönen Abschlägen:

Mi 7, 2 Sgr. - Marke der zweiten Ausgabe

Schrägstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Mi 12, 3 Sgr. - Marke der drittenAusgabe

Schrägstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Paar Mi 10, 1 Sgr. - Marken der dritten Ausgabe

Schrägstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Buntfrankatur Mi 10 + 11 Marken der dritten Ausgabe

Kein Trennstrich bei Datum

Kein Trennstrich bei Uhrzeit.

Jetzt noch die zugehörigen Albumblätter:

Danke, verbessert.