Fürst Milan IV.

  • Seit schon längerer Zeit ruhen einige Briefe mit mit Marken "Fürst Milan IV:" bei mir in der Schublade - und ich habe keine Ahnung!

    Als Sammler Altrusslands bereitet mir das Kyrillische keine Mühe (abgesehen vom handschriftlichen mit den Eigenheiten des jeweiligen Schreibers). Die jeweiligen Zähnungen zu messen, ist das kleinste Übel. Also was dann?

    Zunächst einmal sind es zum Einen die Portostufen. Ich weiß nicht einmal, was ein einfacher Inlandsbrief kostete - sowohl vor als auch nach UPU (1. Juli 1875). Und zu allem Übel kommt noch oben drauf, das es bei einigen Wertstufen verschiedene Typen = unterschiedliche Ausgabedaten gibt. Wie soll man die nur unterscheiden? Gibt es da ein Handbuch, wo das genau beschrieben ist?

    Bei diesem ersten Brief ist es einfach. Aufgegeben am 7. Mai 1875 in GAČANSKA (wo auch immer das sein mag, ich konnte nichts dazu finden) ist der Faltbrief mit zwei Marken zu 35 Para frankiert. Die Marken sind in Zähnung 9½ : 12. Da laut Aufstellung Michel dieser Wert nur 1869/1870 gedruckt wurde, ist es also Nr. 16 I C. Der Brief lief nach Kragujevac.

    Einmal editiert, zuletzt von Schlacki (28. Mai 2023 um 08:05)

  • Auch beim zweiten Brief ist eine Typenbestimmung leicht, da auch die 50-Para-Marke nur 1869/1870 gedruckt wurde. Das Markenpaar weist die Zähnung 9½ : 12 auf. Es handelt sich somit um die Nr. 18 I C.

    Der Faltbrief mit vollem Inhalt wurde laut Notiz am 26. August 1873 geschrieben. Eine weitere Notiz weist den 31. August 1873 aus. Wie das mit dem Datum 9.5. zusammenpasst, weiß ich (noch) nicht. Der Brief aus ARANDJELOVAC lief ebenfalls nach Kragujevac.

    Einmal editiert, zuletzt von Schlacki (31. Mai 2023 um 09:18)

  • Bei der nächsten Marke wird es dann etwas schwerer. Auf Grund des relativ schmalen Randes gehe ich mal von der Type I aus.

    Brief aus V.(ELIKA?) PLANSKA, erneut nach Kragujevac gesendet, wurde am 25.9. 1872 aufgegeben. Rückseitig der Ankunftstempel weist 26.XI. aus. Ich gehe hie von einer Falscheinstellung oder einer kopfstehenden Monatszahl aus. Die Marke hat die Zähnung 9½ : 12 und wäre somit die Nr. 15 I C.

  • Beim nachfolgenden Brief ist es wegen der handschriftlichen Angaben im Briefinhalt leicht, da nachfolgende Auflagen erst später ausgegeben wurden.

    Senkrechtem Dreierstreifen 40 Para in Zähnung 9½ entwertet mit Zier-K1 BRZANSKE - 30/10 auf Faltbrief von 1870 wiederum nach Kragujevac. Über den Marken noch der R1 ПРЕРОРУЧЕНО = BEVORZUGT?

    Folglich: Nr. 17 I B.

  • Faltbrief vom 30.7.1871 aus ARANDELOVAC. auch dieser Brief lief nach Kragujevac. Auch hier ist es mit der Zuordnung wiederum leicht mit der Angabe des Datums im Inhalt. Die Zähnung ist 9½, weshalb ich hier auf die Nr. 12 I B komme. Schwierigkeiten macht mir hier nun das Porto. Der in Beitrag '2' gezeigte Brief mit gleicher Route war mit 1 Grosch freigemacht, dieser nur mit 20 Para.

  • Faltbrief aus Belgrad (16.X.1870) nach Wien. Freigemacht ist der Brief vorderseitig mit einer 35-Para-Marke (Zähnung 12 = Nr. 16 I A) sowie rückseitig eine 15-Para-Marke (Zähnung 9½ = Nr. 13 I B), die hier auch zum Verschließen des Briefes verwendet wurde.

  • Jetzt mag natürlich der ein oder andere denken: So schwer ist das doch gar nicht! Nun, wenn es so eindeutig ist ...

    Aber wie sieht es mit losen Marken aus?

    Viererblock 20 Para Zähnung 11½ : 11¼. Druck unklarer als zuvor, rechte obere Marke mit Fehler im Medaillon. Abstand der Marken: 3,5 mm. Aber welche Type? III, IV oder gar V?

  • Bei diesem Stück ist es wieder einfach, da nach 1873 keine weitere 25-Para-Marken dieser Ausgabe produziert wurde.

    Abstand der Marken zueinander: 3,8 mm, Zähnung 9½. Somit Nr. 15 II B UM.

  • Faltbrief aus Belgrad nach Wien, aufgegeben am 23.VII.1873. Wie in Beitrag '6' befindet sich auch hier vorderseitig eine 35-Para-Marke sowie ein "PD"-Stempel. Jedoch ist hier keine weitere Marke aufgeklebt, weshalb ich mich natürlich frage, ob dann die rückseitig verklebte Marke zur Frankatur gehört. Aber weshalb sollte man eine Briefmarke nur zum Verschließen verwenden und auf diese Weise Geld verschenken?

    Die Marke auf diesem Brief hat die Zähnung 9¼ : 12 und ist somit die Nr. 16 I C.

  • Hallo Schlacki,

    bei recommandirten Briefen war die Reco-Gebühr durch siegelseitiges Aufkleben von Freimarken zu entrichten. Der Brief unter #6 war recommandirt, der hier nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 40 Para lila in Zähnung 12¼ : 12. Druckausführung im Medaillon relativ klar, am sonsten in den Ecken sind die Wertangaben rechts oben und unten unscharf bzw. gar fehlerhaft. Typ V?

  • Waagerechter Dreierstreifen 40 Para in Zähnung 9½ = Nr. 17 I B auf Faltbrief vom 11.11.1871 aus OBRENOVAC nach ???. Die Marken sind entwertet mit dem Rahmenstempel 'ПРЕРОРУЧЕНО'.

  • Brief (großer Teil der Rückseite fehlt leider) aus LOZNICA vom 9.5.187? nach Belgrad, freigemacht mit 2,5 Grosch, bestehend aus 20 Para in Zähnung 9¼ : 12 sowie einem Paar 40 Para in Zähnung 12 : 9¼. Druck; klar und fehlerfrei = ja Type I?

    Einmal editiert, zuletzt von Schlacki (13. Juni 2023 um 09:10)

  • Waagerechtes Paar 15 Para auf Faltbrief vom März 1877 (Datum unleserlich) nach Triest. Demnach denke ich, das 30 Para sowohl vor als auch nach Inkrafttreten des Weltpostvertrages das Porto für einfache Briefe nach Österreich war.

    Zähnung der Marken: 9½ : 12. Da die Marke nur 1869/70 produziert wurde, ist es also klar Type I Nr. 13C.