Hallo zusammen,
der folgende Brief wirft für mich eine Frage auf, bei deren Beantwortung ich mir Hilfe erhoffe.
Ein mit 3 Kr. frankierter Brief von 1867 aus Niederlahnstein (ehemal. T&T-Post) nach Hochheim. Die Marke wurde mit einem L1 Niederlahnstein entwertet, der Stempel auch noch einmal daneben gesetzt. Daneben ein Aufgabestempel von Oberlahnstein, rs. noch ein Ankunftsstempel von Hochheim.
Alle beteiligten Orte lagen an den Strecken der Nassauischen Rheinbahn bzw. der Taunusbahn, so dass ein durchgehender Bahntransport möglich wurde und der Brief noch am Aufgabetag am Zielort ankam.
Mein Frage betrifft den L1 von Niederlahnstein.
Da er kein Datum aufweist, kann er in die Kategorie der Postablage-/Stations-Stempel gehören.
Als Stationsstempel im Bahnpostbetrieb wird er anscheinend auch im T&T-Stempelkatalog von Haferkamp / Probst geführt. Der Katalog der Bahnpoststempel der Arge NDP bemerkt hierzu
Obwohl der Stpl 1867 mehrfach mit dem Tages-Stpl "Oberlahnstein" vorkommt, wird er im Haferkamp/Probst als Stations-Stpl. geführt
Das sind auch genau meine Zweifel an einer solchen Einstufung. Wenn der Brief schon von der Bahnpost in Niederlahnstein mit einem Stationsstempel versehen wurde, warum sollte am nächsten Bahnhof noch ein "normaler" Aufgabestempel abgeschlagen werden? Zudem belegt der Hinweis auf mehrere derartige Briefe, dass es sich hier nicht um ein einmaliges Versehen handelt.
Im schon recht betagten Münzberg-Band zu den T&T Ortsaufgabestempeln wird dieser L1 bei Niederlahnstein nicht aufgeführt. Allerdings fällt auf, dass für die beiden dort aufgeführten Aufgabestempel von Niederlahnstein nur Verwendungszeiten bis 1863 angegeben sind. Was war danach? Kann es sein, dass Niederlahnstein zu einer Postablage herabgestuft wurde?
Oder hat jemand eine andere Idee zu den beiden Stempeln von Nieder-/Oberlahnstein?
Viele Grüße
Michael