Nachträgliche Entwertung

  • Liebe Freunde,

    seht euch mal die Übergänge von der Marke auf den Brief an. Die stimmen fast alle nicht, obwohl der ehemalige Bezitzer sich viel Mühe gegeben hat eine passende Marke zu finden.

    @Erwin

    Was ist mit dem kurzen Bogenfragment rechts? Reicht es bis unter die Marke?

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    alle Stempelteile hören an der Marke auf, es geht nichts drunter.
    Was ja auch ein seltener Zufall wäre, dass jemand die Marke vom Umschlag entfernt hat, ein anderer Besitzer findet eine gleiche Marke, deren Stempel so gut an allen Seiten passt UND deren Stempelort in einer schnurgeraden Linie auf der Strecke liegt.

    Lieber Michael,

    ich habe einen anderen Lösungsvorschlag:

    Der Brief wurde nicht in Hansdorf, sondern in Hohenfriedeberg aufgegeben, die Marke mit dem Nummernstempel von Hohenfriedeberg entwertet, aber der Aufgabestempel vergessen. Dies wurde in Hansdorf mit dem dortigen Aufgabestempel nachgeholt.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    Lieber Michael,

    ich habe einen anderen Lösungsvorschlag:

    Der Brief wurde nicht in Hansdorf, sondern in Hohenfriedeberg aufgegeben, die Marke mit dem Nummernstempel von Hohenfriedeberg entwertet, aber der Aufgabestempel vergessen. Dies wurde in Hansdorf mit dem dortigen Aufgabestempel nachgeholt.

    eine pffige Idee, der ich leider nicht zustimmen kann.

    Auf der Karte ist Hohenfriedeberg zwar nicht eingetragen, aber ich habe Bolkenhain rot markiert, in diesem Landbezirk lag der Ort. Hansdorf ist blau markiert.

    Der Brief wurde sicher schnell der Bahn übergeben. Entweder direkt östlich in Freiburg oder vielleicht auch über Jauer nach Liegnitz, je nachdem wo Hohenfriedeberg genau lag. Ab da ging es mit der Bahn direkt nach Berlin an Hansdorf vorbei. In Hansdorf hat man den Brief sicherlich nicht nochmal ausgeladen, um ihn zu bearbeiten.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Freunde,

    hier ein Brief aus Gützkow in Vorpommern an den Rittergutsbesitzer Conrad von Prittwitz und Gaffron in Hennersdorf bei Reichenbach in Schlesien.

    Korrekt frankiert mit 3 Sgr., der Wertstempel mit Tintenstrich entwertet. Die Freimarke wurde mit dem Nummernstempel 1218 entwertet - dieser gehört jedoch nicht zu Gützkow, sondern zum schlesischen Reichenbach!

    Sieht nach einer nachträglichen Entwertung aus, es fehlt allerdings der handschriftliche Vermerk zu dieser Nachentwertung. Vielleicht unterblieb dies auch, da der Empfänger vermutlich ein Postfach in Reichenbach hatte (und der offizielle Postlauf quasi beendet war). Hennersdorf lag im Landbestellbezirk von Reichenbach und es wurde kein Landbestellgeld notiert.

    Rückseitig ist nur ein Ausgabestempel vom 12.4.

    Conrad von Prittwitz und Gaffron (1826-1906) war Landwirt, Schriftsteller, Lyriker, Balladendichter, Deputierter und Publizist.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • liebe Sammlerfreunde,

    hier habe ich heute einen Beleg bekommen, der recht unscheinbar aussieht, sogar die Marke ist rechts unten angeschnitten, also eigentlich nichts für die Sammlung. Ich habe ihn trotzdem genommen, weil er wohl unentwertet in Ratibor losgeschickt wurde. Der Nummernstempel von Ratibor ist nämlich 1200, auf der Marke ist aber der Nummernstempel 184 von Breslau, Post-Speditions-Amt Nr. 5 abgeschlagen.

    Der Brief lief also am 18.11.1855 von Ratibor Bahnhof nach Berlin, wurde aber in Breslau mit dem Nummernstempel 184 nachentwertet.

    Das war mir eine $Familienpizza wert.

  • Lieber Erwin,

    bezüglich der Verbindung der beiden Stempel "Ratibor Bahnhof" und "184" möchte ich deine Aufmerksamkeit mal auf die Nr. 165 der Preußen-Studien lenken.

    Dort wirst Du fündig. ;)

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte