Oldenburg Nr. 4 - 1/10 Thaler - Seltenheit, Farben, Plattenfehler

  • Am 05. Januar des Jahres 1852 erschien als I. Ausgabe von Oldenburg u.a. die 1/10-Thaler-Marke Michel Nr. 4. Diese Marke war als Frankatur für Fernbriefe vorgesehen.

    Die Oldenburg Nr. 4 wurde im schwarzen Steindruck auf gelbem Papier erstellt (Farblithographie). Die erstellende Druckerei war die Gerhard Stalling‘sche Steindruckerei in Oldenburg. Die Auflage betrug damals 200.000 bis 350.000 Stück (Schätzung von Paul Orth in Krötsch, Handbuch der Postfreimarkenkunde, 1895, S. 13)

    Die Oldenburg Nr. 4 hat kein Wasserzeichen im Papier. Die Größe der Marken schwankt zwischen 20,2 und 20,4 mm und die Breite zwischen 18,0 und 18,2 mm. Das Papier der Nr. 4 ist bei den ersten zwei Papierlieferungen A (zitronengelb) und B (blassgelb) durchschnittlich 5 – 6 Hunderstel-Millimeter dick. Eine Ausnahme bildet hier allerdings auch ein sehr dünnes Seidenpapier, welches m.E. im Jahr 1855 bzw. 1856 wohl über sehr kurze Zeit verwendet wurde (R!). Dieses sehr dünne Seidenpapier gibt es folglich nur bei der Nr. 4a. Es ist an zumeist an einer sehr hellen Markenfarbe blassgelb (Papierlieferung B) erkennbar.


    In der letzten Papierlieferung C ab 1856 wurde „dickes Papier“ zum Druck in einer Papierdicke von 8 ½ - 9 Hundertstel-Millimeter genutzt. Dieses Papier ist an einem etwas kräftigeren Gelbton als der Blassgelben erkennbar.

    Zusammengefasst gibt es daher folgende Farben der Nr. 4 - 1/10 Thaler:

    Oldenburg Nr. 4 b 1852 - 1854 zitronengelb Papierstärke 5 1/2 - 6 1/100mm

    Oldenburg Nr. 4 a 1855 - 1856 blassgelb Papierstärke 5 - 5 1/2 1/100mm

    Oldenburg Nr. 4 a 1855 - 1856 blassgelb Seidenpapier

    Oldenburg Nr. 4 a 1856 - 1858 gelb Papierstärke 8 1/2 - 9 1/100mm

    Nachfolgend zeige ich diese Farben:

    Bild 1 - Oldenburg Nr. 4b zitronengelb (aus meiner Sammlung)

    BILD 2 - Oldenburg Nr. 4b zitronengelb (aus meiner Sammlung)

    BILD 3 - Brief Oldenburg Nr. 4b zitronengelb 16. Februar 1854 aus Delmenhorst (aus meiner Sammlung)

    BILD 4: Oldenburg Nr. 4b zitronengelb mit rotem L1 von Elsfleth (1852) (154. Dr. Derichs vom 1. Dezember 2018, Los-Nr. 2319)


    BILD 5: Oldenburg Nr. 4a blassgelb (aus meiner Sammlung)

    BILD 6: Brief Oldenburg Nr. 4a blassgelb mit blauem L1 TOSSENS vom 3.2.1856 an die Buchhandlung Velhagen & Klasing in Bielefeld (aus meiner Sammlung)


    BILD 7: Oldenburg Nr. 4a blassgelb Seidenpapier (aus meiner Sammlung)

    BILD 8: Oldenburg Nr. 4a gelb (aus meiner Sammlung)

    BILD 9:: Brief Oldenburg Nr. 4a gelb (aus meiner Sammlung)

    Man konnte bei der Oldenburg Nr. 4 bisher nur einen Plattenfehler feststellen (siehe auch Florian Berger, S. 23).

    BILD 10: Oldenburg Nr. 4a PLATTENFEHLER (aus meiner Sammlung)

    Beitrag wird fortgesetzt ....

  • Hier noch ein anderes Exemplar der 4a (dieses blassgelb) mit dem Plattenfehler.

    Interessant erscheint mir, dass es neben den beiden primären Erkennungsmerkmalen, die in Florian Bergers Handbuch erwähnt werden - Bruch in der Rahmenlinie links unten sowie kreisrunde Fehlstelle in der Umrandung neben der "7" - noch zwei weitere Unterscheidungsmerkmale gibt, nämlich eine kleine Einkerbung in der oberen Randlinie links sowie ein kleiner schwarzer Strich zwischen der äusseren und der inneren Rahmenlinie oben. Das macht es in meinen Augen noch wahrscheinlicher, dass der Plattenfehler nur auf einem einzigen Feld der Druckplatte vorkam. Falls dem so ist, wundert es nicht, dass der Plattenfehler im Michel nicht erwähnt ist.

  • Ich vermute auch, dass dieser Plattenfehler der Nr. 4a nur auf einem einzigen Feld im Bogen vorkommt.

    Und Gratulation zu dieser schönen Marke. Der Plattenfehler ist nur selten zu finden.

    Kleiner Hinweis:

    Die Bilder der Oldenburg Nr. 4 habe ich in meinem Beitrag "Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel" erneuert. Auch die Beiträge zu den einzelnen Marken habe ich inhaltlich zum Teil leicht überarbeitet. Für Farbververgleiche der Marken empfehle ich nur diesen (neuen) thread. Die Bilder HIER in diesem Beitrag sind noch mit dem alten HP-Scanner gemacht worden, der die Farben sehr oft verfälscht. Die neuen Bilder sind mit dem aus meiner Sicht hervorragendem EPSON Perfection V600 Photo und 1200 dpi gemacht, der die tatsächlichen Farben sehr gut wiedergibt.