Doppelte Taxierung mit Rötel und roter Tinte

  • solche Briefe kenne ich bislang nur aus den 1840er Jahren (Erwin: aus welchem Jahr ist dein Brief?).

    In dieser Zeit gab es grundlegende Tarifänderungen. Der von mir gezeigte Beleg stammt vom 1.1.1845, seit dem 18.8.1844 galt ein neuer Brieftarif.

    In Folge der Tarifänderungen war eine verstärkte Kontrolle der Taxierungen vorgesehen, dass also neben dem Annahmebeamten noch ein Vorgesetzter oder der für die Kartierung zuständige Beamte die Taxe zu kontrollieren hatte.

    Ich könnte mir vorstellen, dass auf manchen Postämtern diese Kontrolle durch die hier zu sehende Vorgehensweise dokumentiert wurde.

    lieber Michael,

    deine Annahme kann zumindest nicht bei dem Brief aus Strausberg zutreffen, weil der ja aus 1838 ist. Diese Portoperiode dauerte ja von 1824 bis 1844. Bei dem Brief von Brandenburg muss ich noch schauen, ob da ein Datum zu ermitteln ist.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • liebe Sammlerfreunde,

    ich habe mittlerweile den Strausberg-Brief "bearbeitet". Da hatte man nämlich einen Papierzettel reingeklebt, um den Öffnungsschnitt zu verdecken. Jetzt kann man sehr schön sehen, dass zwei verschiedene Siegel verwendet wurden.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • solche Briefe kenne ich bislang nur aus den 1840er Jahren (Erwin: aus welchem Jahr ist dein Brief?).

    lieber Michael,

    leider ist kein Datum ersichtlich, allerdings kann man über die Frankogebühr folgendes festlegen:

    Entfernung = 23 Meilen = 3. Entfernungsstufe = 3 Sgr.

    Damit stammt der Brief ab 1850

    Also auch nicht aus den 1846er Jahren.

    Ich nehme mal an, dass diese Art Briefe einfach nur etwas anders bearbeitet wurden. Normalerweise wurde ja die Frankogebühr bei der Kontrolle in Blau gestrichen.

    Hier noch die Rückseite

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    es geht um den Brief aus Brandenburg nach Luckau (Spreewald) ?

    Das sind 6-7 Meilen und dann passt nach den Tarifen von 1844 und 1848 das Porto bei einem Gewicht von 1 - 1 1/2 Loth.

    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • lieber Michael,

    Luckau im Spreewald habe ich übersehen. Dann wird das wohl so gewesen sein und dieser Brief würde dann aus den 1840ern Jahren stammen. Das Aussehen des Briefes deutet auch auf einen früheren jahrgang hin, z.B. frey statt frei.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan