Doppelte Taxierung mit Rötel und roter Tinte

  • Ich hatt hiedr schon mal wegen eines gestrichenen Portos angefragt und Ralph hat es erklärt:


    Wie verhät es sich jetzt bei diesem Frankobrief? warum wurde das Franko erst in Rötel ausgeworfen und dann mit roter Tinte gestrichen und der gleiche Betrag wieder hingeschrieben?


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Luckau im Spreewald liegt rund 6 Meilen südwestlich von Brandenburg.

    Von wann ist denn der Brief? Zeigt die Rückseite was?


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Stimmt, ich habe Luchau statt Luckau gelesen. Da ist die Frage berechtigt, was auf der Rückseite steht und von wann der Brief ist.


    Dieter

  • Hallo Erwin,


    da hat sich ganz einfach jemand Jahre später einen Spaß gemacht, um Dich ins Grübeln zu bringen.


    Kannst Du einen zweiten Beleg aus Preussen zeigen, auf dem das Franco in roter Tinte und nicht in Rötel aufgeschrieben wurde?


    Beste Grüße

    Markus

  • da hat sich ganz einfach jemand Jahre später einen Spaß gemacht, um Dich ins Grübeln zu bringen.


    Kannst Du einen zweiten Beleg aus Preussen zeigen, auf dem das Franco in roter Tinte und nicht in Rötel aufgeschrieben wurde?


    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo,


    bei dem von Michael gezeigtem Beleg scheint der selbige Sachverhalt vorzuliegen. Zuerst in Rötel und dann in Tinte taxiert, warum auch immer?


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo zusammen,


    solche Briefe kenne ich bislang nur aus den 1840er Jahren (Erwin: aus welchem Jahr ist dein Brief?).

    In dieser Zeit gab es grundlegende Tarifänderungen. Der von mir gezeigte Beleg stammt vom 1.1.1845, seit dem 18.8.1844 galt ein neuer Brieftarif.

    In Folge der Tarifänderungen war eine verstärkte Kontrolle der Taxierungen vorgesehen, dass also neben dem Annahmebeamten noch ein Vorgesetzter oder der für die Kartierung zuständige Beamte die Taxe zu kontrollieren hatte.

    Ich könnte mir vorstellen, dass auf manchen Postämtern diese Kontrolle durch die hier zu sehende Vorgehensweise dokumentiert wurde.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo zusammen,


    der K2 BRANDENBURG scheint der größere zu sein (Feuser 413-3), der ab 1840 bekannt ist. Seit 1843 ist zwar der kleinere 413-4 bekannt, Von der Schrift her ist es der erste Typ und wegen des Tarifwechsels Mitte August 1844 ist Erwins Brief mindestens aus dem Jahr 1845.


    viele Grüße

    Dieter

  • lieber Michael,

    von außen ist kein Datum ersichtlich und ob innen etwas ist, weiß ich noch nicht. Der Brief muss erst noch bei mir eintreffen.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • hier kann ich noch einen zeigen:

    Der Brief ging am 28.10.1838 von Strausberg nach Lübbenau. Dreierlei Interessantes zeigt der Beleg:


    1. Das Franko wurde erst in Rötel ausgeworfen und dann in roter Tinte gestrichen und wieder hingeschrieben.

    2. Auf der Rückseite wurde der Packkammerzahlenstempel 3. abgeschlagen. Von welchem Postamt?

    3. Es wurden zwei verschiedene Siegel verwendet. Das habe ich, außer bei amtlicherseits wiederverschlossenenen Briefen noch nicht gesehen.



    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Dieter,

    das macht Sinn. Diese Zahlenstempel kenne ich bisher auch nur von den größeren Postämtern in Berlin, Köln und Königsberg.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo,


    es ging mir zwischenzeitlich durch den Kopf, dass es sich auch um eine dokumentierte Kontrolle des vereinahmten Portos innerhalb der Aufgabepostanstalt handeln kann. Eine Kontrolle der ausgewiesenen Taxe, könnte es natürlich auch sein.


    Da ich mich mehr mit durch Briefmarken frankierten Belegen befasse, war mir dieser Art Vorgehensweise noch nicht bekannt.


    Beste Grüße

    Markus