Eine sehr seltene Marke: Oldenburg Mi.-Nr. 7 mit dem Plattenfehler II

  • Ich möchte hier heute mal eine sehr seltene Oldenburg-Marke vorstellen:

    Oldenburg Michel-Nr. 7 - 2 Groschen - schwarz auf mattrötlichkarmin mit dem Plattenfehler II "weißer Fleck unter "RG" von "OLDENBURG" links an der Blattverzierung".

    Dies ist wahrscheinlich einer der markantesten und interessantesten Plattenfehler auf Oldenburg-Briefmarken.

    Im Michel-Spezial ist dieser Plattenfehler zwar gelistet, aber nicht abgebildet. Im Preis wird hier lediglich für ein gestempeltes Exemplar ein -,- (unbewertet) angeführt.

    Die Oldenburg Nr. 7 ist eine Steindruckmarke (Lithographie) und wurde in der Druckerei Stalling in Oldenburg gedruckt.

    Diese Marke erschien im Juli 1859 lt. Krötsch-Ohrt), Handbuch der Postfreimarkenkunde, S. 43, 1894, in 2 Auflagen. Hier wird die Farbe mit "lebhaft rosa" beschrieben.

    Diese beiden Auflagen kann man durchaus unterscheiden. Die erste Auflage erscheint nach meiner Beobachtung etwas blasser als die zweite.

    Die Auflagenhöhe der Oldenburg Michel-Nr. 7 ist unbekannt. Krötsch-Ohrt, S. 47, schätzt die Auflage der Nr. 7 auf 90.000 bis 120.000 Stück. Er führt hier allerdings an, dass es wohl noch Restbestände der 1/15-Thaler (Michel-Nr. 3) vorhanden waren, die zunächst - im Jahr 1859 - aufgebraucht wurden (Krötsch-Ohrt, S 48). Er relativiert damit seine Schätzung.

    Die "normale" Oldenburg 7 ist daher heute - nach mehr als 150 Jahren - nicht häufig zu finden und sicherlich keine Massenware.

    Und der Plattenfehler II auf dieser Marke, der nach meiner Beobachtung nur auf der 1. Auflage vorkommt, ist eine Rarität ersten Ranges.

    In der Bildanlage zeige ich drei Exemplare dieses markanten Plattenfehlers aus meiner Sammlung, aus dem ersichtlich ist, dass dieser Plattenfehler als Randstück im Bogen vorkam. Ich gehe daher davon aus, dass der Plattenfehler nur 1 x im Bogen auftrat. Und das Markenbild erscheint in allen drei mir vorliegenden Exemplaren nahezu identisch schräg zum Rand. Da weder ein Originalbogen noch die Druckstöcke erhalten geblieben sind und auch nichts schriftlich festgehalten wurde, weiß man heute nicht mehr, wieviele Marken der Druckbogen damals hatte.

    Die Wertbezeichnung "ZWEI" weist bei diesem Plattenfehler einen Doppeldruck aus, den der zuständige Bundesprüfer Stegmüller in einem ihm vorliegenden Exemplar als "Schmitzdruck" qualifizierte. Das Kuriose ist hier, dass alle drei Marken exakt die gleiche Druckverschiebung in der "Zwei" ausweisen. Ich denke, das ist zumindest mal einen Artikel wert.