MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo kilke,

    vielen Dank! Die Abb. des PF I im Vogel-Handbuch zeigt m.E. jedoch die weisse Verdickung schräg nach unten ins Wertkästchen verlaufend, während sie bei der von Dir gezeigten Marke nach oben in die rote Rahmenlinie hineinstösst. Glaube nicht, dass es dasselbe Klischee ist.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    die von mir im post 923 eingestellte Mi.9 zeigt nicht den PF 1 (lt. Michel-Handbuch). Wie Du richtig bemerkt hast, zeigt

    die Marke eine Verdickung die nach aussen geht.

    Eine Mi.9 mit dem PF 1 "Verdickung der äusseren Rahmenlinie am linken oberen Wertziffernquadrat" fand ich auf einen Brief

    vom 28.November 1862. Obwohl die Marke eine Randlinienaufspaltung hat (die Marke im Handbuch ist ohne Aufspaltung),

    bin ich der Ansicht, dass hier PF 1 vorliegt.

    Wie auch immer. Ob PF 1 oder ein anderer PF ist nicht wichtig. Interessant und für mich immer wieder faszinierend, dass

    das exakt gleiche Druckbild mit gleichem PF auch auf der 3 Kreuzer blau vorkommt. Die 3 Kreuzer blau zeigt spitz nach aussen

    gezogene Ecken, ein klares Druckbild, ungleichmässige Randlinien mit Aufspaltungen und eine poröse dunkelblaue Farbgebung.

    Die Marke ist gedruckt von Platte 6.

    Die beiden ersten Platten von der die 3 Kreuzer rot gedruckt wurde, waren identisch mit Platte 5 und Platte 6 von der die 3 Kreuzer blau

    gedruckt wurde. Hier ein weiterer Beweis dafür.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    vielen Dank für diese sehr schöne Gegenüberstellung des selben PF auf MiNr 2 Pl. 6 sowie MiNr. 9. Bei beidem hast Du meine volle Zustimmung - selber PF (Klischee) bei den beiden Marken, sowie statement, dass für den Druck der roten Dreier die Platten 5 und 6 der MiNr 2 verwendet wurden.

    An die sowohl bei Sem wie auch bei Vogel zu findende Hypothese, dass auch Klischees der Pl. 4 für den Druck der MiNr 9 zur Verwendung kamen, kann ich immer noch nicht glauben. Gerade bei Pl. 4 gibt es eine Vielzahl von Plattenfehlern (mehr als bei allen anderen Platten), und kein einziger davon ist auf MiNr 9 zu finden!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    das von Platte 4 (Verwendungszeit Ende 1858 bis ca. Mitte 1860 ! ) auch noch Marken in roter Farbe gedruckt wurden,

    kann mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

    Nach der Sem-Platteneinteilung gibt es keine klare Trennung zwischen Platte 4 und Platte 5. Hier werden gleiche Plattenfehler

    der Platte 4 und der Platte 5 zugeordnet (siehe Sem-Katalog S.59, PF 6 und PF 7). Und das kann nicht sein!

    Im Michel-Handbuch (Vogel) ist die Angabe, dass von Platte 4 auch Marken in roter Farbe gedruckt wurden, mit keinem einzigen

    identischen PF bewiesen. Die Zuteilung der Plattenfehler zu den Platten geht hier sowieso ziemlich durcheinander. Das wurde hier im Forum

    schon mehrfach gezeigt.

    Gleiche PF auf der Mi.2, Platte 4 und auf der Mi.9 haben bis jetzt noch nicht vorgelegen. Die wird es auch nicht geben, will ich einfach

    mal behaupten.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo kilke,

    was den geschl. MR 479 betrifft dürften die Angaben von Winkler und Sem recht zutreffend sein. Meine frühesten offenen MR-Stempel 479 stammen aus dem Dezember 1861. Danach kam in SW auch kein geschl. MR-Stempel mehr zum Einsatz. Folglich gibt es von der Quadratausgabe 1862 keine Marken mit geschl. MR-Stempel 479.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    vielen Dank für die interessante Zeitangabe.

    Der geschlossene MR "479" von Schweinfurt kommt häufig abgenutzt vor. Bei dem relativ hohen Postaufkommen

    in Schweinfurt war der alleinige Einsatz des geschlossenen Stempels von Dez.1856 bis Ende 1861 eine zu lange Zeit.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo kilke,

    ich nehme an du vermutest, es hätte mehr als einen geschl. MR-Stempel 479 gegeben? Da muss ich dich leider enttäuschen. Alle mir vorliegenden SW-Briefe zeigen eine fortlaufende Abnutzung des Stempels bis Ende 1861. Die Zahlentypen sind prinzipell immer gleich, während die Schaufeln so weit abgenutzt wurden, bis fast nur noch die Zahlen und der Kreis übrig geblieben sind.

    Gleiches gilt entgegen anders lautender Katalogangaben auch für den MR 317 der 1. Verteilung. Der Stempel von 1850 wurde bis zur Umtauschstempelzeit 1856 verwendet!

    Auch alle weiteren MR-Stempel von SW wurden benutzt, bis es wirklich nicht mehr anders ging, als einen neuen Stempel zu beschaffen.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    an verschiedene MR-Typen hatte ich jetzt nicht gedacht. Mir ist aufgefallen, dass in der 1.Verteilung von "317" Schweinfurt

    erst klare Stempelabschläge vorkommen und spätere, letzte Abschläge doch sehr abgenutzt sind. Wenn einige datierte

    MR-Abschläge vorliegen, dann kann ein mehr oder weniger abgenutzter Stempelabschlag einen Hinweis auf die Einsatzzeit geben.

    Zwei Typen, wie im Sem-Katalog beschrieben, gibt es nicht.

    In der 2.Verteilung musste ein geschlossener MR "479" ca. 5 Jahre lang die ganze Stempelarbeit leisten. Den hätte man besser früher

    "in Rente" geschickt.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eingestellt sind zwei 3 Kreuzer blau mit MR "317" Schweinfurt Uf. Eine kleine Bogenecke von Platte 2b zeigt einen noch

    klaren Stempelabschlag. Die wahrscheinliche Verwendung war frühestens Mitte 1853 oder im Jahr 1854.

    Die zweite Marke ist von Platte 3 gedruckt und zeigt einen schon abgenutzten Stempelabschlag. In der 2.Stempelverteilung

    wurde der abgenutzte Stempel von Mittelbexbach Pf übernommen. Von dort ist der MR "317" selten.

    Marken von Platte 3 wurden ab Ende August 1856 verwendet, also noch in der 1.Stempelverteilung.

    Die eingestellte Marke von Platte 3 will ich in die 1.Verteilung nach Schweinfurt geben. Das Druckbild der Marke mit Farbquetschung

    an der unteren Randlinie, und das deckende, kräftige Blau ist auf frühen Drucken von Platte 3 zu finden.

    Im Zweifelsfall ist ein Stempel sowieso der billigeren Notierung, von 100 Marken mit MR "317" wurden grob geschätzt 99 Marken

    in Schweinfurt entwertet, zuzuordnen.

    Gruss kilke

  • Hallo,

    hier ein weiterer Brief mit einem markanten Plattenfehler, der vom Prüfer (hier Herr Sem) m.E. nicht richtig "plattiert" wurde:

    Brief von Kaiserslautern nach Nassau vom 23. Jan. 1860, im Postverein für den II. Entfernungsrayon mit 6 Kreuzern frankiert. Die linke Marke zeigt den bei Vogel/Peindl als "Weisser Kratzer quer durch die grosse Wertziffer" gelisteten PF XXII. Dort wird korrekt Platte 4 angegeben, wie man hier schön an den teilweise leicht abgeschrägten Ecken sehen kann. Von Sem als "Platte 5" geprüft, aber diese gabs natürlich im Januar 1860 noch nicht...

    Einen weiteren Brief (vom 17.12.1859) mit diesem PF hatte ich in post #286 gezeigt; in post #123 sind lose Marken zu sehen.

  • Hallo mikrokern,

    noch ein Brief vom 15.1.1860 und Einzelmarken mit diesem PF sind im post 92 zu sehen.

    Ohne Zweifel sind alle Marken mit diesem PF nach der Einteilung hier im Forum von Platte 4 gedruckt.

    Platte 5 kommt später, und anschliessend kommt noch eine Platte 6. So und nicht anders ist es korrekt.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    der eingestellte Briefumschlag an die königliche Strafarbeitanstalt in Lichtenau wurde letzte Woche von mir verhaftet.

    Der nicht datierte Briefumschlag aus "61" Ebermannstadt Of ist frankiert mit einer 3 Kreuzer blau von Platte 2a.

    Die Verwendungszeit dürfte im März 1851 oder im März 1852 gewesen sein.

    Der klar und gerade abgeschlagene MR "61" geht auf den Brief über. Interessant ist, dass der Ortsnebenstempel auf die hintere

    überstehende Briefklappe übergeht. Überstehende Briefklappen werden von Sammlern oft so zurechtgeknickt, dass der Brief schön

    rechteckig auf dem Albumblatt zur Geltung kommt. Ich finde es ist besser, wenn ein Brief ursprünglich gefaltet bleibt.

    Gruss kilke

  • Hallo,

    hier ein Brief von Deggendorf (gMR 49) nach Schachtenbach bei Zwiesel vom 18. Dez. 1852. Die Marke von Pl. 2a zeigt rechts die schon früher beschriebene "dünne" blaue Rahmenlinie, die so gegen Ende der Druck- und Verwendungszeit der Pl. 2a häufiger zu beobachten ist. Interessanterweise ist die rechte Einfassungslinie deutlich häufiger als die linke betroffen, die obere und untere gar nicht.

  • Hallo,

    eure Meinung zu diesem Brief von Gangkofen nach Straubing vom 13.9.18?? würde mich interessieren. Die Marke zeigt viele Merkmale der Platte 6 (spitz nach aussen gezogene Ecken, ungleichmässig breite blaue Rahmenlinmien, leichte Aufspaltung der linken Einfassungslinie, sehr detaillierte Zeichnung und Rauten in den Eckquadraten). Allenfalls das körnige Druckbild wäre ungewöhnlich für Pl. 6.

    Hat jemand eine andere Meinung zur Plattierung?

  • Hallo mikrokern,

    meiner Ansicht nach ist es eine typische Marke von Platte 6.

    Ein körniges Druckbild von Platte 6 wurde schon öfter gezeigt. Das wahrscheinliche Briefdatum ist der 13.9.1862 .

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo mikrokern,

    Du warst zur richtigen Zeit an der richtigen Wühlkiste.

    Gratulation zur bisher frühesten bekannten Verwendung einer Marke von Platte 4.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo,

    heute gleich zwei 3 Kreuzer-blau-Briefe (Dank an bayern-nerv:(

    der erste vom 1. Mai 1853 von Nürnberg nach Sulzbach, der zweite aus der gleichen Korrespondenz an Herrn Deierl vom 12. Mai 1853. In beiden Fällen handelt es sich bei den Marken um frühe Drucke der Platte 2b, die ab 1. Feb. 1853 (post #37) belegt ist. Man sieht deutlich das detaillierte Druckbild ohne Abnutzungen, ohne den ominösen Fleck links oben im zentralen Quadrat, feiner Schraffur der Rauten und sogar mit Andeutung der kleinen Raute unter der linken unteren 3. Auch die untere Schlinge der 3 im linken oberen Wertkästchen ist noch fast geschlossen.

  • Hallo mikrokern,

    Du zeigst zwei Briefe aus dem Mai 1853. Die Marken mit dem typischen, sehr klaren Druckbild der frühen Platte 2b.

    Es sei mir erlaubt, auf die MR-Type "243" von Nürnberg, mit weitem Abstand zwischen "2" und "4" und langem Schrägstrich der "4", hinzuweisen.

    Im thread der 1 Kreuzer rosa, post 206 wurde diese Type vorgestellt. Mir ist diese Type nur im Jahr 1850 und dann wieder ausschliesslich im Jahr 1853

    bekannt. Eine etwas seltsame Einsatzzeit eines Mühlradstempels. Wer kann diese Type aus einem anderen Jahr zeigen ?

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    kann zum 243 von Nürnberg leider nichts beitragen; damit habe ich mich nie beschäftigt.

    Stattdessen zeige ich hier einen oMR 356 aus Nürnberg auf Brief nach Sulbach mit einer relativ späten Verwendung der Platte 5 vom 4. März 1863, als die rote MiNr 9 bereits seit 5 Monaten abgegeben wurde und wohl nur noch vereinzelte "Portemonnaie-Marken" verwendet worden sein dürften.