Geschäftsbrief vom 14. August 1784 von Hamburg nach Teneriffa. Die Laufzeit der Sendung betrug etwa 8 Monate. Der Aufgabestempel „HAMBURG“, der Kaiserlichen Reichspostanstalt, wurde nach dem Feuser-Handbuch ab 1747 verwendet. Der „OLANDA.“ (Holland)-Stempel kam in Irun von 1780–1806 zum Einsatz und diente zur Bestimmung des richtigen Tarifes. Ein ähnlicher Stempel wurde von 1803–1806 in Barcelona benutzt. Der etwas undeutlich abgeschlagene „ESPAÑA“-Stempel kennzeichnet transatlantische Schiffspost. Er wurde zu dieser Zeit u.a. in La Coruña (1764–1801), Cádiz (1764–1803) und den Kanaren (1769–1822) eingesetzt. Neben der rückseitigen Röteltaxe „5“ ist auf der Vorderseite der Portobetrag von 2 reales (= 1 Silber-real) vermerkt. Der Brief wurde vermutlich in Irun mit Essig desinfiziert und an vier Stellen perforiert. Die Länge der Schlitze beträgt jeweils etwa 17 mm. Bayonne–Irun galt in der Zeit des Ancien Régime als der wichtigste Übergabepunkt für Post zwischen den beiden Ländern sowie von Transitsendungen von und nach Nordeuropa und Portugal.
Frage: Handelt es sich bei der Röteltaxe um 5 Schilling. Gibt es hierfür einen entsprechenden Vertrag, aus dem sich das Franko ableiten läßt?
Viele Grüße
André