Postvorschuss Preußen - deutsche Staaten

  • liebe Sammlerfreunde,
    ich schlage mich im Moment mit der Gebührenbestimmung des gezeigten Postvorschussbriefes herum. Es handelt sich um ein vorgedrucktes Formular, mit dem Insertionsgebühren eingefordert werden. Versandt wurde es am 27.8.1831 von Minden nach Lauenau im Hannöverschen. Die Entfernung beträgt 4,4 Meilen.
    Der Postvorschuss beträgt 1Rth, 23Sgr., 9Pfg, macht 53 3/4 Sgr. Ausgeworfen wurde in rot 56 3/4 Sgr. Links unten sieht man auch eine rote 3.
    Was bedeutet die rote Zahlenangabe über der Ortsangabe, ist das der hannoversche Gebührenanteil? Kann es sein, dass in den ausgeworfenen 3 Sgr. 1Sgr. preussisches Porto und 2Sgr. Prokuraanteil stecken? Dann würde aber noch das Porto für den Vorschuss fehlen. Wer hilft weiter?
    viele Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

  • Hallo Erwin


    die kleine rote 3 ist der ProCuraanteil (75%) für die aufgebende Postanstalt. Dies ergibt mit dem Postvorschuß eben 56 3/4 Sgr.


    Reduziert man diesen Betrag, ergeben sich 45 Ggr 5 Pfennige und damit ergibt sich zum Gesamtbetrag von 1 Thaler 23 Gute Groschen 2 Pfennige eine Differenz von 1 Guter Groschen 8 Pfennige. Darin dürfte eventuell noch die restlichen 25% ProCura (1 Sgr) und das Gesamtporto für die Beförderung Preussen/Hannover stecken.


    Eventuell kann hier Michael weiterhelfen - ohne Postvertrag nur geraten...


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • hallo Ulf,
    danke für die Antwort, aber damit komme ich auch nicht klar. Was mir aber gerade aufgefallen ist, die rote Beschriftung über dem Ortsnamen ist nur eine Wiederholung des Vorschussbetrages, nämlich 1 Th 23 sgr 9pf. Was du als 2 liest, sieht auch so aus, könnte doch auch eine 9 sein?
    Gruß
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Erwin


    die Notierung über den Ortsnamen ist eindeutig 1 Thaler 23 GuteGroschen 2 Pfennige, was auch zur Währung in Lauenau paßt.


    Wie schon geschrieben, ohne Postvertrag habe ich keine Chance alles zu klären.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Liebe Freunde,


    ich habe hier einen Postvorschuß von 5 Sgr aus Bielefeld ins ca. 2 Meilen entfernte Salzuffeln (heute Bad Salzuflen) im Postgebiet T&T.

    In Bielefeld am 27.7. zur Mittagszeit aufgegeben erreichte das Schreiben am gleichen Tag Salzuflen.

    Die preussische Post berechnete 1½ Sgr bis zur Grenze, davon 1 Sgr Porto und ½ Sgr Procura. T&T verlangte ¾ Sgr, so daß der Empänger 7¼ Sgr bezahlen durfte.


    Dieter

  • lieber Dieter,

    sehr interessant, dass der Brief einen Vordruckklebezettel? mit der Bezeichnung Postvorschuss besitzt. Das gefällt mir. Glückwunsch dazu.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    das ist kein Aufkleber! Es ist ein Druck mit mehreren Zeilen (Linien). :)

    Das habe in der Art auch noch nicht gesehen.


    Dieter