Liebe Freunde,
die anhängende Oberrosine verdanken wir einem Anhang einer netten Mail an mich - ein Stück, bei dem man ruhig mehrfach und vernehmlich mit der Zunge schnalzen darf.
In Langenau am 12.5.1870 unfrei zur Postgegeben taxierte man ihn zuerst einmal falsch mit 7x, ehe man bemerkte, dass er in die Schweiz gehörig war, was eine Verdoppelung des Portos nach sich zog, allerdings nicht in Kreuzern, sondern Rappen zu notieren, so dass sich die 50 erklärt.
Etwas ungünstig war die Tatsache, dass er in der CH nicht zugestellt werden konnte. Daher musste man die Briefkarte um 50 Rappen vermindern und ihn über Württemberg (ganz wichtig!) wieder nach Württemberg zurück senden, jetzt allerdings mit 14x Porto versehen.
Bei der Aufgabepost hatte man aber so seine Probleme und konnte ihn nicht wirklich einem lokalen Absender zuordnen, so dass man sich genötigt sah, in der Retourbriefcommission nach Ulm zu leiten, damit dort die Öffnung zur Absenderfeststellung eingeleitet würde. Die speziell vereidigten Beamten in Stuttgart öffneten ihn, erkannten den Namen des Absenders mit Joh(ann) Weible und gaben ihn der Aufgabepost zurück, wo er dann für satte 14x ausgehändigt wurde.
Der Wert des Briefes für die Katalog hörigen von uns liegt zu 95% auf der Retourmarke und zu 5% auf dem Portobrief. Wäre die Seltenheit Gradmesser der Wertermittlung, müsste es gerade umgekehrt sein ...