Briefe von und nach Frankfurt am Main

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan

    Ein Tipp ist dieses Buch

    http://www.ebay.de/itm/Der-Nurnberger-Banco-Publico-seine-Kaufleute-und-ihr-Zahlun-9783515101356-/380691363034?pt=Sach_Fachbücher&hash=item58a2f934da


    Es geht nicht nur um Wechsel, aber Bankgeschäfte in Nürnberg die nicht nur regional aber auch international war.
    Für mich war es lohnend das Buch zu lesen (obwohl etwas teuer).

    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Nun habe ich mich endlich mal an den doch etwas längeren Wikipedia-Artikel bzgl. den Wechseln herangewagt, es hat sich auf jeden Fall gelohnt.


    Es folgt ein weiterer Brief aus der Metzler-Korrespondenz ins französische Reims. Diesmal jedoch auf Grund des höheren Gewichtes (11 Gramm) mit 22 Décimes belastet.

    Erneut werden Wechsel übergeben:

    Fr
    120.- sur J.A. Beil
    325.- sur Cassel
    500.- sur Gera
    162.50 sur Gera
    162.50 sur Hannover

    Zudem werden erbetene Auskünfte über einen Monsieur B. gemacht.

  • Wir verlassen die Metzler-Korrespondenz, bleiben jedoch bei Briefen aus Frankfurt am Main nach Reims.

    Absender sind Chun und Stein, Empfänger Herr Nicolas Henri Schreider. Der Brief stammt aus dem Jahr 1824 und ist mit 11 Décimes belastet, sehe ich das richtig?

    Stempeltechnisch bleibt es beim bekannten Frankfurter K2-Aufgabestempel sowie dem Grenzübergangsstempel "ALLEMAGNE PAR FORBACH".
    Den T.T.R.2-Stempel finde ich hier jedoch nicht vor.


    Herrn N. H. Schreider in Rheims
    Frankfurt a/Main 16 Merz 1824.

    Gegen unser erg. Gestriges empfangen wir Ihr sehr Werthes vom 11 dieses mit (?) factura über 150 Bout. dringend wofür wir Sie, in Ordnung gehend, mit fr 450 Zink (?) & _______ erkennen. Ihre reisende (?) Geschäftsträger haben uns nicht ________ diesen übrigens _________________ bewilliget sondern wir müssen um so mehr darauf halten als, auch wir unsern Freunden denselben und nach längren (?) ________ zugestehen müssen. Wir empfehlen uns Ihnen mit aller Achtung ergeben.

    Es bedarf keiner Rückantwort.

    Chun & Stein

  • Hallo Don Stefano,

    11 Decimes ist richtig - prima gelesen, aber der T.T.R.2. Stempel steht rechts in "Monsieur", wenn auch etwas schwach. Fehlte dieser Stempel, durfte Frankreich gegenüber Taxis den günstigsten Rayon (logischerweise der1. Rayon) annehmen, so dass die Vergütung für Taxis dann geringer ausfiel, als für weiter entfernt aufgegebene Briefe).

    Gegen unser erg. Gestriges empfangen wir Ihr sehr Werthes vom 11 dieses uns factura über 150 Bout. dringend wofür wir Sie, in Ordnung gehend, mit fr 450 Ziel 6 Monat erkennen. Ihre reisende Geschäftsträger haben uns nichtallein diesen übrigensgewöhnlichen respiro bewilliget sondern wir müssen um so mehr darauf halten als, auch wir unsern Freunden denselben und nach längren respiro zugestehen müssen. Wir empfehlen uns Ihnen mit aller Achtung ergeben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen.
    Zwei Porto Briefe von Frankfurt nach Kempten.

    1. 1813. Frankfurt notiert 2 ½ Batzen (Umrechnung 10 Kreuzer), Bayern weitere 10 Kreuzer. Empfänger zahlt insgesamt 20 Kreuzer.
    2. 1820. Frankfurt notiert 6 Kreuzer, von Bayern kommen weitere 21 Kreuzer da zu. Empfänger zahl insgesamt 27 Kreuzer.
    Auf Siegel Seiten beide Briefe notierte 1 ½ Batzen für Frankfurt.

    Es ist unterschied von 7x. Warum so viel?
    Wie wahr die Route bei Briefe von Frankfurt nach Kempten?

    Danke für eure Hilfe.
    F.

  • Hallo Filigrana,

    zwei schöne und interessante Briefe zeigst du da. :P

    1813 gab es noch das Großherzogtum Würzburg, so dass die Leitung nebst der dazu gehörenden Gebührenteile anders sein mussten, also im Herbst 1814, nachdem Würzburg bayerisch wurde.

    Prinzipiell gilt folgendes: Zu dieser Zeit war es ausschlaggebend, wo ein Brief Bayern instradierte. Von A über B nach C konnte also eine ganz andere Gebührenstruktur geben, als wenn ein Brief von A über D nach C lief. In jedem Fall war stehts ab dem Grenzeingang die direkte Enternung zur Zielpost zu berechnen, nicht, wie es oft behauptet wird, vom Ort der Auslage. Es gab Briefe aus FFM nach vielen Orten in Bayern mit Auslage von Würzburg, Augsburg, Regensburg und Nürnberg. Das zeigt aber nur, mit welchem bayerischen Amt Frankfurt am Main (FFM) Kartenschlüsse unterhielt und welchen man gerade auswählte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Grande leone :D ,
    kannst es bitte mit mir durchgehen..?

    1. 21/2 Batzen sind in Frankfurt notiert für Strecke: Frankfurt – Würzburg.
    Ab Würzburg bis Kempten wurden 10x verlangt, in welche Stadt wahren die notiert? Wo fand die Umrechnung statt? Durfte es nur Postexpedition durchführen?
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    nur mein Avatar ist ein grande leone, ich bin nur ein alter Hauskater. 8o

    2 1/2 Batzen war viel Geld und reichte wohl bis zum Süden des Staatsgebietes des Großherzogtums Würzburg (nicht bis zur Stadt Würzburg selbst!) bzw. bis zur württembergisch - bayerischen Grenze. Wenn du von Kempten aus mit einem Zirkel einen Kreis ziehst, der für 10x bayerischem Porto ausreicht (24 - 30 Meilen = 205 - 245 km), dann hast du die Grenzpunkte, an denen der Brief (wenn es einen Kartenschluß über diese Orte gegeben hat) Bayern indstradierte.

    Wer beim 1. Brief die 10x für Taxis und die 10x für Bayern notierte, weiß ich nicht. Beim 2. Brief wurde die Gebühr von Augsburg (Hauptbriefpostexpedition) angesetzt - s. Auslagestempel.

    Andere als Postbedienstete durften und konnten keine Postgebühren notieren bzw. kassieren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Finde toll dein Avatar! :thumbup:

    „Andere als Postbedienstete durften und konnten keine Postgebühren notieren bzw. kassieren.“
    Entschuldige, hab meine Frage nicht richtig ausgedruckt...

    Falls eine Umrechnung vorliegt, geschah es in egal welche Posthalterei? Gab es da kein Vorschrift?
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • „Es gab Briefe aus FFM nach vielen Orten in Bayern mit Auslage von Würzburg, Augsburg, Regensburg und Nürnberg. Das zeigt aber nur, mit welchem bayerischen Amt Frankfurt am Main (FFM) Kartenschlüsse unterhielt und welchen man gerade auswählte. „

    Kann es da mit zu tun haben: Ein Brief soll mit schnellste und kürzeste Weg nähmen...
    Zur der Zeitpunkt bei Weiterleitung wahr beispielsweise Post zur Augsburg vorbereitet? (Der Nürnberger könnte beispielsweise paar Stunde später, oder erst nächstes Tag in frage kommen..usw.)

    Danke F.

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    nur die Poststellen durften auf den Auslandsbriefen rechnen, die mit ihnen in Kartenschluss standen, also FFM mit den großen, bedeutenden Poststellen Bayerns. Die Abgabepost konnte/sollte die Beträge zusammen zählen, damit der Briefträger es leichter hatte zu sehen, was er zu kassieren hatte.

    In der alten Zeit, von der deine Briefe stammen, hat man nicht immer versucht, den schnellsten Weg zu gehen - oft hat man Briefe lange über eigenes Gebiet geleitet, damit die eigenen Gebühren hoch und die des anderen Landes niedrig waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich danke dir herzlich BK für deine Antworten! :)

    Wahr Frankfurter Meile gleich wie von Bayern?
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    danke für den Link - kannte ich nicht. :)

    Die Meilen waren in Deutschland (und anderswo) unterschiedlich, aber die Unterschiede waren nicht so gravierend, dass man nicht wissen könnte, ob richtig, oder falsch taxiert wurde, denn die Methode der Nachprüfung heute unterscheidet sich ja gewaltig von der Technik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Auf deutsch: Wenn es einigermaßen mit den Taxen bei der Entfernung hin kommt, wird es schon stimmen (man war damals, verglichen zur Präzision heute, eher großzügig bei den Entfernungen).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,
    mit meine Aussage:

    „Auf Siegel Seiten beide Briefe notierte 1 ½ Batzen für Frankfurt“
    bin ich mir nicht sicher. Weist jemand mehr?

    Danke F. :)

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    1. Brief hat einen "Rötel - Krüppel", den ich nicht lesen kann.

    2. Brief sehe ich nichts (Frankfurt hat immer in Rötel geschrieben damals).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • O.K.,
    hab mir schon gedacht das ich da quatsch geschrieben hab... :wacko:
    Danke schön BK

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Guten Abend,
    ich hänge vier Bilder zur Vergleich von Porto Briefen welche direkt aus Frankfurt abgeschickt wahren nach Kempten. Bei zwei haben wir schon über Taxen in Forum diskutiert, zwei sind neu.

    Diese Briefe wahren an Frankfurter Post abgegeben:
    1. 19. Mai 1810
    2. 7. Januar 1811
    3. 12. Februar 1820
    4. 5. September 1820

    LG F