Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Liebe Freunde,

    ein lustiger Brief, wenngleich in unlustiger Zeit (wie heute auch) geschrieben.

    Am 21.2.1866 verfasst vom Landgericht Starnberg an Herrn Notar Ritl in München, wo er noch am selben Tag ankam. Als R(egierungs)-S(ache) portofrei belassen.

    Dann tat sich lange nichts mehr ...

    Am 7.7.1866 von München aus frankiert für das 2. Gewicht (über 1-15 Loth) ans Landgericht Fürstenfeldbruck (damals nur "Bruck" geschrieben) kam er auch, wann kann ich nicht sagen, dort an.

    Am 9.8.1866 wurde die Innenseite für die 3. Versendung geändert in das absendende Gericht Bruck nach München, wo er am 10.8.1866 auch ankam und mit Briefträger Numero 15 ausgetragen wurde. Jetzt erneut unter der Franchise R.S., allerdings nicht mehr unter der Expeditions-Nr. 815, wie am 21.2.1866, sondern jetzt unter der Ex.-Ped.-Nr. 1903.

  • Hallo liebe Freunde,


    .. hier mal was vom NDP in Sachen Rücksendung...

    14.12.1869 ab Arolsen via Bremen nach Mobile und retour...:)


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Liebe Freunde,

    weil man beim Kemser Schorsch ( https://www.postgeschichte-kemser.com/ ) immer etwas Gescheites findet, kam dieser aus der angezogenen Quelle zu mir:

    7.1.1837 im Kempten geschrieben lief er an das königliche Filiial-Archiv in Dillingen. Wie immer schlug Kempten seinen großen CHARGÉ-Stempel mehrfach ab, sicher war halt sicher. Man bezahlte 12 Kreuzer Franko für knapp 13 Meilen, also lag der Brief in der 3. Gewichtsstufe über 1 bis 1,5 Loth. Dazu kam die Chargierung von 4 Kr..

    Aber offenbar war das Filial-Archiv nicht mehr in Dillingen eingelagert, sondern nach Eichstätt umgezogen, jedenfalls strich man Dillingen und vermerkte "derzeit Eichstädt". Aber auch dort war es wohl schon abgezogen und man notierte Neuburg (an der Donau), wo letztlich auch die Zustellung erfolgt sein dürfte.

    Interessant ist die Abstreichung des Frankos siegelseitig, was nicht die Regel war und die Tatsache, dass dieses Einschreiben trotz 3facher Versendung nur eine einzige Reco-Nr. trägt, die von Kempten.

    Wer es gerne ausführlicher möchte, der darf hier weiterlesen:

    Aufgabe eines Einschreibens mind. 1 Stunde vor Postabgang am 7.1.1837.

    Annahme desselben, Bezahlung der Reco-Gebühr von 4 Kr., der Postgebühr von 12 Kr., Eintrag in das Recommandations-Rapular unter laufender Nr. (hier: 296), Notation dieser Nr. auf dem Brief und dem Postschein, Ausfertigung des Postscheins für den Absender, Eintragung in die Briefkarte unter einer laufenden Nr. (1 bis XY, je nachdem, wieviele Einschreiben an diesem Tag aufgegeben wurden), Verpackung im Briefbeutel unter den Einschreiben und Siegelung des Briefbeutels bei der Übergabe an den Briefpostconducteur.

    Ausladen des Briefbeutels in Dillingen, Kontrolle des Postsiegels, Entnahme der Reco-Briefe und der Briefkarte, Überprüfung beider auf Vollständigkeit und korrekte Nummerierung. Da hier nicht ausgeliefert werden konnte, Korrektur der Adresse aus dienstlichen Gründen. Schnürung eines neues Briefpaketes nebst Eintragung des Briefes in das neue Reco-Manual mit Vergabe einer neuen laufenden Nr. (1 bis XY, je nachdem, wieviele Einschreiben in Dillingen an diesem Tag aufgegeben wurden), Angabe in der Attestkarte, warum der Brief weitergeleitet werden und nicht ausgehändigt werden musste/konnte und Abgang des Briefpaketes Richtung Neuburg/Donau.

    Dort Annahme des Briefpaketes, Prüfung des Inhalts der Reco-Sendungen mit den Eintragungen in der beifolgenden Briefkarte. Eintragung ins Postbuch des Postboten unter Nummer und Empfängernamen des Tages wie der vorherigen Reco-Nr. aus Zuordenbarkeitsgründen. Mitgabe des Einschreibens gegen Unterschrift an den Briefträger. Dieser lässt sich den Erhalt der Sendung von einem dazu Ermächtigten bei dem Archiv im Postbuch bestätigen, ehe er ihn aushändigt. Retour zur Expedition mit Vorweis über die ordnungsgemäße Zustellung.