Lieber Dieter,
auch ohne Rechtsgrundlage sehe ich das genau so.
Lieber Dieter,
auch ohne Rechtsgrundlage sehe ich das genau so.
Liebe Freunde,
ein Brief des katholischen Pfarrers von Dackenheim (südlich von Grüstadt) wurde am 17.7.1848 verfasst, aber erst am 22.7.1848 als Frankobrief im 16 km entfernten Frankenthal zur Post gegeben.
Dazu muss man wissen, dass das kleine Dackenheim zur Postexpedition Freinsheim gehörte und erst am 1.2.1900 eine Posthilfsstelle bekam. Freinsheim war von Dackenheim nur 3 km entfernt ...
Bei der Postaufgabe zahlte man 8 Kreuzer Gemeinschaftsfranko Bayern-Baden, halbscheidig zu teilen, und 4 Kreuzer Weiterfranko für Württemberg. Die Adresse lautete:
"Von dem katholischen Pfarramt in Dakenheim Canton Dürkheim
An das Wohllöbliche Bürgermeister Amt in Weisen bey Stuttgart, Privatsache, frey".
Ein Weisen bei Stuttgart gab es aber nicht, daher war der Brief auf die Schnelle nicht zustellbar, aber es gab ein Weissach (Porschefahrern wohlbekannt) und man ergänzte in Stuttgart die Adresse um: "Vielleicht Weissach".
Siegelseitig sehen wir nur den Transitstempel von Mannheim am 23.7., den Rest haben sich die sparsamen Schwaben erspart.
Freinsheim - Stuttgart war aber nur 3 km weiter als Frankenthal - Stuttgart, so dass die Mühewaltung gebührenmäßig nichts gebracht hat; die Gründe werden andere gewesen sein ...
In jedem Fall eine Contravention durch den Absender, denn den genannen Ort gibt es heute noch nicht.
Liebe Freunde,
das k. b. Kreis- und Stadtgericht Kempten schrieb am 8.3.1851 eine portofreie Armensache an das württ. Oberamtsgericht Vaichingen (richtig schon damals war aber Vaihingen), die am 10.3. in Kempten aufgegeben wurde. 2 Tage später zeigt uns der Ankunftsstempel in grün-blau von Vaihingen den Posteingang dort.
Den Vorschriften für portofreie Armensachen wurde nicht genügt, aber das war der Aufgabepost nicht so wichtig und beide Seiten haben die Portofreiheit anerkannt.
Inhalt:
Verlassenschaft des Eisenbahnarbeiters Jakob Heinrich Weidelich aus Weissach betreffend.
Am 6. dieses Monats starb dahier Jakob Heinrich Weidelich, Maurergeselle von Weissach jenseitigem Oberamtsgerichtes. welcher temporär hier beim Eisenbahnbau beschäftigt war-
Der Verstorbene hat nach vorliegender Anzeige außer einem ganz einfachen Kleideranzuge hier nichts hinterlassen, doch soll von ihm der Wirth Lang an der Altbäckersteig in Ulm einen Koffer mit Effekten in Verwahr haben.
Das verehrliche Gericht als competente Behörde hievon in Kenntnis setzend, zeichnet mit Hochachtung
königlicher Director, Unterschrift".
Darunter mit anderer Hand steht: "Am 19. März 1851 an das Schultheissenamt Weissach das Erforderliche veranlassen".
Wenn man weiß, dass zum 1.4.1852 die Strecke Kaufbeuren - Kempten eröffnet wurde, kann man davon ausgehen, dass unser Geselle bei eben dieser Strecke arbeitete und zu Tode kam.
Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgender Brief: Eingeschriebener Frankobrief aus Regensburg (8 Kr. für Bayern / 4 Kr. für Württemberg) mit Stempel "P.P." und handschriftlich "Recommandirt" in rot. Charge Stempel wurde nicht abgeschlagen, nach Öhringen (Württemberg) vom 1. Oktober 1834.
Liebe Grüße,
Hermann
Liebe Freunde,
Heute mal wieder Bayern nach Wuerttemberg, diesmal Augsburg nach Ludwigsburg im Jahre 1862.
Recto: Brief an Herrn Dir? Felix Buttersaeth? ???? (wer kann das bitte ergaenzen?) in Ludwigsburg. Franco Vermerk, frankiert mit 6 Kr. (4II3?) und gestempelt mit offenem Muehlrad “28” sowie Kr “AUGSBURG 1? SEP. 1862 9-10”.
Verso: DKr “K. WUERTTT FAHREND.POSTAMT 17 9 Z.18”, Ankunfsstemepel Kr “STUTTGARTT 18 SEPT 1862 8V?”, sowie Stuttgarter Distributionsstempel “D1 18/9).
Wer unter Euch Bayern-Spezies kann mir mehr zur Marke sagen, und wer mehr zum Inhalt?
Liebe Gruesse, und vielen Dank im voraus
Bruno
Lieber Bruno,
Herrn Dr. Felix Buttersack lese ich und eine 4II Platte 3 ist richtig.
Lieber Ralph,
vielen Dank fuer die Adresse und Bestaetigung der Marke - meine erste selbst bstimmte Bayern Kreuzermarke . Aber keine Angst - Ich werde nicht bei Bayern wildern - nur Briefe von BY nach WB.
Liebe Gruesse,
Bruno
Lieber Bruno,
wildere ruhig - mein Plazet hast du.
Lieber Bruno,
hier noch der Inhalt:
[Adresse]
Sr. Wohlgeboren
Herrn Dr. Felix Buttersack
Profeßor an der Kriegsschule
in
Ludwigsburg
[Text Seite 1]
Augsb. 17.9.62
Lieber Felix
Gestern um 10 Uhr war Heinrichs Trauung
u. er ist nun mit seiner
Frau auf dem Wege nach Lausanne.
Wir haben eine recht gemütliche
aber stille Hochzeit gefeiert, doch nach
der Trauung war im Hause der
Braut ein Dejeuner, bei dem
nur die beiderseitigen Großeltern
die Geschwister + der Eltern waren, ( u.
doch 40 Personen)
Um 1/2 2 Uhr reiste das Brautpaar
ab, wir blieben bis 3 Uhr beisammen.
Es ging in den letzten Tagen
bei uns so stürmisch zu, daß ich
gar nicht dazu kommen konnte
+ mit ihren Kindern waren
[Text Seite 2]
dich lieben Felix freundlich ein=
zuladen, dem Philologen Congresse
der den 27, 28, Sept stattfindet, bei
zu wohnen, u. wie es sich versteht,
dein Quartier bei uns zu nehmen.
Du kommst zwar in ein etwas deran=
girtes Logis, allein du bist schon so
freundlich mit Heinrichs Junggesellen
Zimmerchen vorlieb zu nehmen -
u. ich freue mich von Herzen dich
bei uns zu sehen, bitte aber auch
um baldige Antwort. -
Wie geht es denn in Heilbronn ?
Bitte grüße Alle von ganzem Herzen
ich will so bald es ruhig geworden
[Seite 3 fehlt offenbar]
Viele Grüße nach Beirut
Gerd
Lieber Gerd,
vielen Dank fuer die - wie immer - phantastische Transkription.
Liebe Gruesse an Dich,
Bruno
Liebe Freunde,
Da Ich ja jetzt die “Lizenz zum Wildern” von bk habe, heute mal wieder Bayern nach Wuerttemberg. Diesmal ein Einschreibebrief von Floss in der Oberpfalz (bei Neustadt an der Waldnaab) vom 08.08.1862 mit 9 Kr. fuer die Distanz ueber 20 Meilen im DOEPV frankiert.
Recto: “Herrn Nicolaus Backe in Stuttgart”, Vermerke “franco” und "Charge”, Einschreibenummer “373”, HK “FLOSS 8 8” , offener Muehlrad “131”, sowie roter “Charge” (von Floss?). Frankiert mit 6 Kr. (4 II Platte3), sowie 3 Kr (2 II Platte5)? Ich als Bayern-Greenhorn habe es noch nicht raus mit den Quadratausgaben – bin also fuer jede Hilfestellung dankbar.
Verso: HK “NEUSTADT 8/8” sowie Stuttgarter Distributionsstemepl “D.1 10/8”. Die Einschreibegebuehr von 6 Kr. wurde nicht angeschrieben, aber offensichtlich vom Absender bezahlt.
Wer kann mir hier helfen?
Liebe Gruesse,
Bruno
Lieber Bruno,
6x Reco immer beim Postexpeditor abzugeben ("cash ist fesch") und daher auch der Chargé-Stempel immer von der Aufgabepost.
Könnte eine Platte 6 der 3x blau sein.
Liebe Freunde,
Hier wieder mal einer von Bayern nach Wuerttemberg. Diesmal ein Brief vom ??? Pfarramt Reimlingen An das Hochwuerdige Katholische Pfarramt Itzling Koenigr. Wuerttemberg.
Frankiert mit 6 Kr, 2 x Mi. 15 (Distanz unter 12 Meilen –also Brief der 2. Gewichtsstufe) und abgestempelt mit HK “NOERDLINGEN ?? ?? ??”, sowie offenem Muehlrad “???” (welche Nummer sollte das sein?).
Verso: DKr K.WUERTTEMB. FAHR. POSTAMT 14 5 66” sowie Siegel (von wem?).
Bei naeher Betrachtung stellt mich dieser Brief aber vor ein grosses Problem (weder war die 3 Kr. in 1866 nach SEM oder Michel schon ausgegeben – noch sehe ich irgendwelche Zeichen fuer eine Ganzfaelschung) – den WB-Stempel halte Ich fuer echt.
Wer kann mir hier helfen?
Liebe Gruesse,
Bruno
Lieber Bruno,
Entwarnung - alles echt.
Katholisches Pfarramt - frankierte 6x bis 10 Meilen im Postverein über 1 - 2 Loth nach Itzlingen (9 km Entfernung nur, daher keine Präzisierung außer Württemberg).
Der Brief muss aus 1867 stammen, da es zuvor keine Nr. 15 gab und ab 1.1.1868 schwere Briefe 7x Franko erfordert hätten.
P.S. Offener 354 von Nördlingen.
Lieber Ralph,
wie immer vielen Dank fuer Deine Antwort (welche aber wie manchmal kryptisch ist). Der WB Bahnpoststempel ist ja sehr klar. Du denkst die WBer haetten sich im Stecken der Jahreszahl vertan (und das im Mai)? Ja, kann sein (zumindest bin Ich schon zufrieden, dass Du diesen auch als echt ansiehst).
Liebe Gruesse an Dich und Deine Famile (natuerlich auch an die Maine Coons),
Bruno
Lieber Bruno,
dass Tage, Monate oder Jahre falsch gesteckt wurden, war bei der Bahnpost häufiger der Fall, als irgendwo sonst.
Der Brief weist keine ausradierte (und auch kaum ausradierfähige) Taxe auf - also muss er frankiert gewesen sein als Partei-Sache, die immer portopflichtig war.
1866 gab es nur die 3x rot Nr. 9 - dann hätte man 2 mal die Nr. 9 abnehmen müssen, um sie durch 2 Exemplare der Nr. 15 zu ersetzen? Das wäre wertmäßig eher eine Minderung, denn eine Aufwertung. Von daher glaube ich viel eher an einen Datumsfehler (der mit dem Monat des laufenden Jahres nichts zu tun hatte), als an alles andere.
Lieber Ralph,
vielen Dank fuer fuer Deine wie immer fundierte Antwort.
Also correct frankiert, aber wahrscheinlich in WB mit dem falschen Stempel getroffen (Deine Argumentation fuer einen Datumsfehler, und beseonders bei der Bahnpost, habe Ich gelesen - aber noch nicht genug ueberdacht?)
Fuer mich immer noch fraglich, aber werde dies bis zu neuen Erkenntnissen so beibehalten.
Liebe Gruesse an Dich,
Bruno aus Beirut
Liebe Freunde,
Hier ein weiterer Frankobrief, von Bayern nach Wuerttemberg (eigentlich nach Baden- aber im Einzeltransit – von daher haette ich diesen gerne in diesem thread)
Brief aus Nürnberg an Herrn Löwe & Cie in Bruchsal vom 14.11.1868
Recto: 3 Kr. (Mi. 15) gestempelt mit OM “356” sowie Kr “NÜRNBERG 14 NOV. 1868 7-8) und Vermerk “Frco”
Verso: Durchgangsstempel von Bietigheim (DKr BIETIGHEIM 15 NOV. 1868), DBr “K.WÜRTT. BAHNPOST 15 XI 68 Z.48) und Ankunftsstempel von Bruchsal (Kr BRUCHSAL 15 NOV ???).
Liebe Gruesse,
Bruno
Liebe Freunde,
Hier ein weiterer Frankobrief, von Bayern nach Württemberg vom 12.05.????, adressiert an Sr. Wohlgeboren Herrn Stiftungs Verwalter Schreiber in Ulm. Vermerk “Franco” und Aktennotiz “2207 bzw 2263”, portogerecht frankiert mit senkrechtem Paar 6 Kr (4II Platte2 oder ist das schon wieder 4II Platte3? ), gestempelt mit offenem Muehrad von Kempten (sollte wohl 240 sein) und HK “KEMPTEN 12/5”. Also 2. Gewichtsstufe (über 1-4 Loth, im Fernverkehr bis 12 Meilen (Kempten-ULM = 78 km Luftlinie) was so in der Portoperiode vom 01.07.1850 bis 30.06.1858 richtig war. Verso nur Distributionsstempel von Ulm “D.2. ?? ??”
Kann jemand diese Briefhülle anhand der Marken, Porti, und Stempel zeitlich etwas naeher eingrenzen?
Liebe Gruesse,
Bruno
Lieber Bruno,
die Gewichte und Entfernungen, von denen du sprichst, sind die innerhalb Bayerns. Sie haben GAR NICHTS mit den Gebühren zu tun, die wie hier im Postverein, in specie nach Württemberg galten.
Also korrekt: Brief über 10-20 Meilen mit einem Gewicht von 1 bis unter 2 Loth.