• Liebe alle,

    für diesen Brief von Mannheim an den Amtmann Hölder nach Berwangen bei Eppingen, mit 6 Kr. Porto taxiert, hat jemand das Porto beim Postamt Eppingen ausgelegt. Das jedenfalls lese ich als Vermerk auf der Rückseite "Den Empfang von 6 Kr. Porto-Auslage dem Postamt Eppingen, 20. März 1835 J. Sebastian Duder". Beim Namen bin ich mir nicht sicher.

    Wie ist der Vermerk zu verstehen? Hat jemand im Auftrag von Amtmann Höller den Brief am Postamt Eppingen abgeholt, das Porto ausgelegt und mit dem Vermerk quittieren lassen, um dieses dann von Herrn Hölder einzufordern? Oder hat der Briefbote des Postamts Eppingen das Porto vorgeschossen, den Brief in Berwangen zugestellt und das ausgelegte Porto plus Botengeld kassiert? Im letzteren Fall hätte ich erwartet, dass der Botenlohn notiert worden wäre.

    Viele Grüße

    Peik

  • Hallo Peik,

    deine 1. Vermutung ist wohl richtig - die Abgabepost durfte Briefe ja nicht irgendeinem zustellen, sondern nur dem gedachten Empfänger, seiner Familie oder Leuten, die der Post bekannt waren und das Procedere kannten.

    Ein Postbote hätte NIE für einen Fremden 6x ausgelegt und dann mit Gottes Hilfe darauf gewartet, a) den Empfänger und b) as von ihm das ausgelegte Geld wieder zu sehen.

    Für einen Botenlohn spricht nichts, denn wenn ein Dritter (J. Sebastian Ander) Poststücke für Herrn Hölder (Hölderlin wäre besser!) entgegennehmen durfte, war gar kein Bote im Spiel.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.