Frankreich ueber Baden nach Wuerttemberg und vice versa

  • Liebe Freunde,

    Heute mal was aus Frankreich.

    Portobrief von der Gemeinde Strassburg (Siegel verso: BEURAU DE POLICE MAIRIE STRASSBOURG) vom 13. August 1846 an das Königl. Fürstliche Gerichts Notariat in Scheer Württemberg.

    Kr “STRASSBOURG 13 AOUT 46 (67)”, sowie roter R “DEP. LIMIT.” also Grenzrayon. Porto: 11 Kr (fuer wen?)

    Verso: Siegel Strassbourg, Kr “STRASSBOURG 16 AOUT 46 (67)”, und Kr (ST. LOUIS 16 AOUT 46 (66)- weshalb dieser Stempel?).

    Was kostete ein Brief im Grenzrayon in Frankreich – und was war nachher faellig fuer Baden und Wuerttemberg?

    Weiss da jemand mehr?

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno


  • Hallo Bruno,

    ich verstehe diesen Brief nicht. Er wurde am 12.8. in Straßburg geschrieben, am 13.8. porto aufgegeben und war an ein Gericht in Scheer (Württemberg) gerichtet. Den Ort habe ich weit im Osten hinter Sigmaringen gefunden. Am 14.8. war der Brief jedoch in St. Louis bei Hüningen und am 16.8. wieder in Straßburg. Was ist ist mit diesem Brief passiert?

    Dieter

  • Liebe Freunde,

    Hier noch ein weiterer

    Portobrief von Muehlhausen (KR MUHLHAUSEN 14 AVRIL 46 (66)) ebenfalls alls Grenzrayon-Brief (roter R “DEP. LIMIT.) an Herrn Riethmueller ?? ?? ?? (wer kann das lesen?) in Tübngen (in ??) Württemberg.

    Taxiert mit 14 Kr (Baden und Frankreich?) und 4 Kr (Wuerttemberg?), also insgesamt 18 Kr- was war dann das Porto fuer Frankreich?

    Verso Kr “STRASSBOURG 15 AVRIL) und D von Stuttgart (D3 16/4).

    Auch hier verstehe Ich die Taxeb=n noch nicht - vielleicht kann jemand helfen?


    Mit lieben Gruessen,

    Bruno


  • Lieber Dieter,

    das mit St. Louis bei Hüningen (wenn es nicht die Pfarrgemeinde St. Louis in Strassburg ist - welche dann auch eine Poststelle gebraucht haette) verstehe ich auch nicht. Aber vielleicht findet sich ja jemand der dafuer eine Erklaerung hat.

    Liebe Gruesse aus Beirut,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    meiner Meinung nach kam der Brief nie in deutschen Landen an. Vielleicht bei der Bearbeitung an der Grenze ausgesondert und zurückgeschickt, weil deutsche Behörden üblicherweise keine Porto-Briefe annahmen. Es gibt jedenfalls eine Reihe von Fragen.

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    das kann schon sein - wenn nicht zustellbar - weshalb dann kein Vermerk?, Der zweite Brief ist jedenfalls in Tuebingen angekommen und stellt die gleichen Fragen.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    beim 2. Brief ergibt sich wegen der Zustellung keine Frage. Der Brief war an einen Schneider-Meister gerichtet, bei dem die 14 xr fremden und 4 xr eigenen Kosten = 18 xr ohne Probleme eingefordert werden konnten. Mit der 3. Runde wurde das Schreiben zugestellt.

    Dieter

  • Liebe Dieter,,

    das sehe Ich auch so - aber wie teilte sich das Porto auf? 4 Kr Wuerttemberg, 14 Kr Baden und Frankfreich (obwohl Grenzrayon?) Verstehe Ich noch nicht ganz.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • ... cum grano salis:

    1. Brief

    Fehlspediert Richtung Schweiz (St. Louis war der Grenzübergang zur CH), dann bemerkt, dass er in die falsche Richtung spediert worden war, aber als Grenzrayonbrief (Departement Limitrophe) musste er wieder nach Strasbourg zurück; dort angekommen und nach Württemberg verschickt. 4x könnten das moderierte Grenzporto für Frankreich gewesen sein, 7x Transit für Baden, portofrei wegen der Amtsversendung an eine württembergische Behörde = 11x vom Empfänger für fremde Posten.

    Taxierungen in Rötel schließe ich in dieser Zeit für Frankreich aus.

    2. Brief

    Evtl. wieder 4x Grenzrayonporto für Frankreich, 7x Transit für Baden und 7x Inland Württemberg = 18x? Großes Fragezeichen.

    Ich weiß nicht, ob Baden und Württemberg einen Gemeinschaftsvertrag abgeschlossen hatten (ab 1842 fing man an mit diesen Verträgen, also 2 Postverwaltungen, aber nur eine deutsche Taxe).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    und wieder zurück zu Württemberg über Baden nach Frankreich.

    Hier ein eingeschriebener Francobrief aus Ravensburg vom 27. November 1838 an den Magistrat der Stadt Straßburg.

    Recto: Z2 “RAVENSBURG 27 NOV 1838”, Z “P.P.” (2x) und “CHARGÉ” von Ravensburg, ein weiterer “P.P.” (von wo?), Manualnummer “No.944”, Vermerk “frei wird empfohlen ??”, Rötelkreuz, sowie “22 ??” in schwarzer Tinte unter Strassburg – was bedeuted das?. Desweiteren roter Transitstempel R “ALLEMAGNE PAR STRASBOURG” , sowie roter Ovalstempel “ 11 A.E.D.” (Affranchie à l’Etranger jusque á Destination).

    Verso: Kr “STRASSBOURG 28 NOV. 1838 (67)” als Ankunftsstempel, Lacksiegel (Weiss jemand von wem?), sowie Gebührenbaum “12/12/18” reduziert in “40” in schwarzer Tinte.

    Ich nehme an 18 Kr. für Württemberg (einschliesslich Einschreibegebühr?), jeweils 12 Kr für Baden und Frankreich. Die Höhe des Francos erstaunt mich dennoch – gab es zu dieser Zeit keinen Grenzrayon Baden-Frankreich?

    Mit lieben Grüßen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    ich sehe den so:

    Aufgabestempel und P.P. unten links beim Frankovermerk durch die Aufgabepost.

    Recobriefe mussten frankiert werden - in Frankreich verdoppelte sich damals das Franko - ob das für Württemberg und Baden auch galt, weiß ich aber nicht.

    18x für Württemberg, 12x für Baden und 12x für Frankreich. Diese 12x für Frankreich wunden von Strasbourg in 4D (4 Decimes) reduziert und hinten notiert.

    Die beiden größeren P.P.-Stempel könnten von einem Kartierungspostamt (Stuttgart?) stammen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • .... wenn ihr das französische Wort "recommandé" 1 zu 1 übersetzt, kommt "empfohlen" dabei heraus. Genau das steht da.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    vielen Dank, das ist eine ganz neue Linie welche verfolgt werden muss - gibt es andere Briefe mit aehnlichenVermerken?

    Liebe Gruesse,

    Bruno

    Einmal editiert, zuletzt von Altensteiger (5. Juli 2022 um 20:51) aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Lieber Bruno,

    unter Leitvermerken verstehe ich "via Bremen", oder "über Bodenbach".

    Meinst du diese termini technici wie "bestens empfohlen", "gegen Schein" usw.?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    war leider ein Schreibfehler meinerseits (jetzt korrigiert) - nicht Leitvermerk - sondern Vermerk “frei wird empfohlen ??” - also eher die termini technici welche Du angesprochen hast - mea culpa - pudet me.

    Liebe Gruesse,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    hatte ich mir fast gedacht ... da gibt es so 7 oder 8 verschiedene. Die kann man auf Recobriefen zusammen tragen, gerne auch "chargirt", "gegen Recepisse", "gegen Post- und Post-Liefer-Schein" und andere Nettigkeiten. Für eine 1-Rahmen-Sammlung reicht das Reservoir allemal.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.